"Zeigen wir Verantwortung" - Klimawandel geht uns alle an

Der Familienverband und die Bücherei organisierten den Vortrag mit Dr. Eric Veulliet zum Thema Klimawandel.
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GRINS (jota). Zu einem spannenden Abend nach Grins lud der Familienverband mit Obmann Bernhard Weiskopf, Doris Auderer, Barbara Nigg, Gabriele Juen und Gabriele Starjakob sowie Josef Ruetz von der Bücherei. Dr. Erich Veulliet, gebürtiger Deutscher und jetzt Wahl-Tiroler, sprach zum Thema "Vom Wissen zum Tun oder Klimawandel, was hat das mit mir zu tun?"
Dr. Eric Veulliet ist seit kurzem Präsident der Hochschule für angewandte Wissenschaften Weihenstephan-Triesdorf. 2002 gründete der die alpS GmbH und war dort bis 2017 alleiniger Geschäftsführer. Zusätzlich engagiert sich Veulliet in verschiedenen Vereinen wie zB "Klimaschützen", den er selbst gegründet hat.
Anschaulich präsentierte Veulliet die massiven Veränderungen auf der Welt innerhalb der letzten 200 Jahre. "Die Industrialisierung hat die Welt in kürzester Zeit verändert", so der Fachmann. "Waren 1950 ca. 50.000 Kraftfahrzeuge in Tirol, so waren es im Jahr 2000 bereits 500.000 KFZ!" Mit solchen Zahlen wurde verdeutlicht, dass sich auch die Verschmutzung potenziert und beispielsweise der Temperaturanstieg extrem rasch voranschreitet.
"Täglich werden ca. 14 Mrd. Liter Erdöl verbraucht, das entspricht einem Zug von 8800km Länge. 22 Mio. Tonne Kohle werden gefördert, das wäre ein Zug mit 4580 km Länge und 8 Mrd. m3 Gas werden pro Tag verbrannt." Ein Liter Diesel ergebe 2,64 kg CO2. Zahlen, die erschreckend sind.
Bereits vor mehr als 120 Jahren wurde erkannt, welche Gefahr von einer Temperaturerhöhung ausgehe. "Dabei redet man immer nur von der Lufttemperatur, wir wissen nicht, welche Auswirkungen es hat, wenn die Meerestemperaturen steigen", so der Wissenschafter über nicht erforschte Temperaturveränderungen in den Ozeanen. 94,6% der Energie gehen nämlich in die Weltmeere, nur zwei Prozent erhöhen die Lufttemperatur. Die extremen Wetterkapriolen, Starkniederschläge oder Dürreperioden würden aus diesen Gründen stark zunehmen, was auch von namhaften Wissenschaftern, beispielsweise von ipcc, bestätigt werden. "Der menschliche Einfluss auf das Klima ist sicher, es wird sich in Zukunft weiter verändern und die Begrenzung des zukünftigen Klimawandels erfordert beträchtliche und beständige Emissionsreduktionen", so Veulliet in seinen Ausführungen.
Wenn nichts getan werde, dann gebe es zukünftige große Konflikte ums Wasser.
Österreich sei stärker vom Klimawandel betroffen als andere Gebiete. Speziell auch in Tirol sind die Gebirgsräume von der Erwärmung mehr beeinflusst als die Täler. Große Temperaturunterschiede habe es speziell auch seit 2015 gegeben. Ein gutes Beispiel sind die Rückgänge der Gletscher. Weitere Auswirklungen zeigen sich in der Vegetation, Borkenkäfer können eine massive Bedrohung heimischer Wälder darstellen.
Was ist zu tun? Der CO2-Ausstoß muss reduziert werden - durch alternative Energien wie Sonne, Wasser oder Wind. Die Gesellschaft müsse sich anpassen und verändern. "Die Sonnenstrahlung könnte den gesamten Energieverbrauch abdecken, sie wird aber viel zu wenig genutzt", so Veulliet. Beim Konsum sollte man auf heimische und regionale Produkte zurückgreifen oder "muss es unbedingt ein Wein aus Australien sein, der Tausende Kilometer hinter sich hat"? Elektromobilität sei in China schon sehr weit fortgeschritten, Europa hänge hier hinten nach.
"Wir müssen einen Ausgleich zwischen Ökologie, Gesellschaft und Ökonomie schaffen. Es kann nur funktionieren, wenn es ökologisch sowie wirtschaftlich ist und von der Bevölkerung akzeptiert wird. Wenn dies im Einklang und in Balance ist, dann haben wir einen Schritt in die richtige Richtung gesetzt! Fangen wir jetzt an, seien wir Vorbild und zeigen wir Verantwortung" appellierte abschließend der Klimaexperte.
Weitere Vorträge sind in Grins geplant. Am 1. März hält beispielsweise Georg Schärmer einen Vortrag "Wie kommt das Gute in die Welt".

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