"Außenpolitik von Donald Trump hat noch viele Lücken"

SPÖ-Bezirksvorsitzender Benedikt Lentsch (li.) mit dem renommierten Politikwissenschaftler Gerhard Mangott.
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LANDECK (otko). Die SPÖ lud vergangenen Mittwoch zu einem Politstammtisch in das Hotel Schrofenstein. Das diskutierte Thema ist brandaktuell: Donald Trumps erste Wochen als Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika haben für reichlich Gesprächsstoff gesorgt. SPÖ-Bezirksvorsitzender Benedikt Lentsch konnte mit Univ.-Prof. Dr. Gerhard Mangott einen der renommiertesten Politikwissenschaftler Österreichs nach Landeck holen. Der gebürtige Fließer lehrt und forscht an der Universität Innsbruck im Fachbereich Internationale Politik und ist der "Russland-Experte" schlechthin.

Unberechenbare Äußerungen

In seinem Vortrag "Die Außenpolitik der USA unter Donald Trump" kam Mangott zum Schluss, dass es noch viele Lücken gibt: "Auch zweieinhalb Monate nach der Amtseinführung von Donald Trump gibt es noch keine Außenpolitik. Noch immer sind 4.000 politische Stellen in der nationalen Bürokratie unbesetzt. Ja, es gibt teilweise noch nicht einmal Ideen diese zu besetzten." Zudem gebe es neben einer Regierungs- auch eine Programmlücke, was die Politikformulierung der Übergangsmannschaft schwierig mache.
Mangott verwies darauf, dass Trump über keine Politik- oder Regierungserfahrung verfüge. "Er hat die Wahl als Outsider gewonnen und er will die Elite, das so genannte Washingtoner Establishment bzw. den Washingtoner Staat, zerstören. Gerade in seinen Äußerungen ist er vollkommen unberechenbar, wobei er in seiner Karriere immer so gearbeitet hat." Zudem stelle der Politikwissenschaftler fest, dass Trump "sehr impulsiv, dünnhäutig und leicht verletzbar" sei. "Er gibt seinen Emotionen Raum. Trump ist auch ein Lügner, da er wissentlich falsche Dinge behauptet. Ein Beispiel hierfür sind seine alternativen Fakten, die seine Wählerschaft hören will", skizzierte Mangott. Die Lüge sei so zum Kommunikationsinstrument geworden.

"America first"

Trotz alle dem bewegt sich auch Präsident Trump bei seiner Politikformulierung innerhalb von Beschränkungen des Kongresses und des Verfassungsgerichtes. Trotz einer republikanischen Mehrheit im Kongress würde die Partei nicht geschlossen hinter ihm stehen. "Dies wird sich besonders in der Außenpolitik und bei Budgetfragen bemerkbar machen", betont Mangott. Daneben werde auch in der Bürokratie, bei den Geheimdiensten und bei den Medien gegen ihn gearbeitet.
Im Bereich der Außenpolitik zeichnet sich aber eine Kehrtwende ab. "Die USA unter Trump werden nicht länger bereit sein die liberale Weltordnung zu finanzieren und für die Sicherheit zu garantieren. Bisher haben von ihren Engagement andere Staaten profitiert. Die USA ziehen sich etwas von ihrer Weltführungsmacht zurück. Gerade in der Sicherheits- und Handelspolitik werden die Interessen der USA künftig enger definiert werden."

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