Frauen arbeiten ab 22. Spetember "gratis"

Setzen sich für gleichen Lohn für gleichwertige Arbeit ein: Brigitte Trötzmüller, Selma Yildirim und Helga Fink (v.l.).
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LANDECK (otko). Da fehlt doch was! Ja, genau. Und zwar ein großes Stück vom Kuchen. „Verabschieden wir uns endlich vom Unterschied“, fordert daher die SPÖ-Landesfrauenvorsitzende Selma Yildirim anlässlich des diesjährigen Equal Pay Days bei einem Pressegespräch in Landeck. Ab diesem symbolischen Tag arbeiten die Frauen für den Rest des Jahres "gratis".
„Mit einer Einkommensschere von 27,6 Prozent ist der Bezirk Landeck tirolweit an drittletzter Stelle. Frauen verdienen im Schnitt 32.088 Euro brutto pro Jahr und damit 12.224 Euro weniger als Männer. Das ist ungerecht“, kritisieren SPÖ-Bezirksfrauenvorsitzende Brigitte Trötzmüller und Stv. Helga Fink. In Landeck fällt der Equal Pay Day heuer somit auf den 22. September. Ab diesem Tag arbeiten die Landeckerinnen bis zum Jahresende de facto „gratis“. Das sind 101 Tage.

Weiter Druck machen

„Wir werden aber nicht müde auf die Lohnschere zwischen Mann und Frau hinzuweisen. Von selbst geht gar nichts. Daher werden wir weiterhin hartnäckig an Verbesserungen arbeiten und diese Ungerechtigkeit beseitigen. Tirolerinnen verdienen immer noch fast ein Viertel weniger als ihre männlichen Kollegen und das obwohl Frauen so gut ausgebildet sind wie nie zuvor und hier die Männer überholt haben“, sagt Yildirim.
Gründe dafür gibt es viele: „Neben der schlechteren Entlohnung von 'Frauenbranchen' sind es zum Beispiel die mangelnde Vereinbarkeit von Beruf und Familie, Berufsunterbrechungen zur Kindererziehung oder die gläserne Decke, an die nach wie vor viele Frauen stoßen“, erklärt Yildirim.
Auch die Landecker SPÖ-Frauen wollen weiterhin Druck machen: "Ich bin entsetzt über solche Statistiken – es geht einfach zu langsam. Bei uns arbeiten viele Frauen im Tourismus und daher braucht es auch an Wocheneden mehr Kindergartenplätze. Zudem müssen wir die Frauen mehr über die Teilzeitarbeit aufklären.", betonen Trötzmüller und Fink.

Große Zustimmung

Die SPÖ-Frauen haben heuer in ganz Österreich mehr als 5000 Frauen bei einer informellen Umfrage zu ihrem Arbeitsleben befragt. „Für Tirol zeigt die Auswertung, dass die Hälfte der Frauen mit den Aufstiegsmöglichkeiten weniger oder gar nicht zufrieden ist. Mehr als 86 Prozent sind der Meinung, dass Frauen immer noch weniger verdienen als Männer. 88,5 Prozent unterstützen unserer Forderung nach mehr Lohntransparenz, um die Einkommensschere zu schließen. Rund 85 Prozent wünschen sich mehr Frauen in Führungspositionen, 79 Prozent glauben, dass Quoten in Aufsichtsräten dies fördern wird“, so Yildirim.
Im Bundesländervergleich liegt Tirol nach Vorarlberg und Oberösterreich nach wie vor am drittletzten Platz. Frauen verdienen in Tirol um 24,4 Prozent weniger als Männer bei ganzjähriger Vollzeitarbeit. Der tirolweite Equal Pay Day ist heuer am 3. Oktober.
Die SPÖ-Frauen setzen sich seit jeher für gleichen Lohn für gleichwertige Arbeit ein. Vieles wurde erreicht, es ist aber noch ein weiter Weg bis zur echten Gleichberechtigung.

Setzen sich für gleichen Lohn für gleichwertige Arbeit ein: Brigitte Trötzmüller, Selma Yildirim und Helga Fink (v.l.).
Foto: SPÖ/Hitthaler
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