Kräftige Zuwächse bei den Nächtigungen

Mit einem Plus von 20,4 Prozent hat sich See nach der Muren-Katastrophe im Vorjahr sehr gut erholt. | Foto: TVB Paznaun-Ischgl
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  • Mit einem Plus von 20,4 Prozent hat sich See nach der Muren-Katastrophe im Vorjahr sehr gut erholt.
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BEZIRK LANDECK (otko). Die aktuellen Zahlen der Landesstatistik Tirol zur Sommer-Halbzeit liegen vor. Der Bezirk Landeck kann sich über ein sattes Plus freuen. Die Nächtigungen und Ankünfte sind im Vergleich zum Vorjahr deutlich gestiegen. Vor allem deutsche, Schweizer und holländische Gäste besuchen den Bezirk. Der Inlandsmarkt ist stark im Aufwind.
Von Mai bis Juli 2016 erreicht der Bezirk Landeck 1,05 Mio. Nächtigungen. Im Vergleich zum Vorjahr weist die Halbzeit-Bilanz ein Plus von 5,8 Prozent aus. In Summe entspricht das Plus knapp 60.000 Nächtigungen mehr. Auch bei den Ankünften konnte deutlich zugelegt werden. Mit 270.000 Gästen von Mai bis Juli erreicht Landeck ein Plus von 8,8 Prozent.
„Die Zahlen zur Halbzeit-Bilanz sind sehr gut. Dennoch verfallen wir nicht in Euphorie. Zu den wesentlichen Faktoren neben dem statistischen Erfolg zählt auch die Wertschöpfung. Die Zimmerpreise sind am unteren Limit angesiedelt. Angesichts der hohen Fixkosten und Belastungen in der Branche ist ein Nächtigungs-Plus nicht mit einem Ertrags-Plus für die Betriebe zu verwechseln“, betont Alexander von der Thannen, Hotelier in Ischgl und Tourismussprecher für den Bezirk Landeck in der Wirtschaftskammer.

Starker Juli

Der Juli bescherte Landeck ein Plus von 10,8 Prozent bei den Nächtigungen und +17 Prozent bei den Ankünften. Tirolweit verzeichnet Landeck den stärksten Zuwachs. Der Rekord-Juli des Vorjahres konnte um 72.000 Nächtigungen getoppt werden. Mit 180.000 Gästen erreicht Landeck einen Urlauber-Höchstwert.
„Der starke Juli rettete den verhaltenen Saisonstart im Mai und Juni. Seit Juli läuft die Saison. Dem wechselhaften Wetter zum Trotz blieben die Gäste nicht aus. Vor allem unsere deutschen Nachbarn halten uns die Treue. Der Trend zu mehr, dafür kürzeren und kurzfristigeren Buchungen hält an. Entscheidungen werden wetterabhängig und spontan getroffen. Man braucht relativ gute Nerven, wenn man nicht schon zu Beginn der Saison eine ausreichende Auslastung hat“, erklärt von der Thannen.

Enormes Zukunftspotenzial

Die stärksten Zuwächse bei den Nächtigungen gab es bei Gästen aus Deutschland, der Schweiz und Liechtenstein sowie den Niederlanden und Dänemark. Mit 500.000 Nächtigungen sind die Deutschen mit Abstand die stärkste Gästenation im Bezirk. 14.000 Gäste mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres brachten 35.000 Nächtigungen mehr (+7,6 Prozent). Aus der Schweiz und Liechtenstein konnten 3.000 Gäste und 10.000 Nächtigungen mehr (+5,7 Prozent) verzeichnet werden.
Die Niederländer, Belgier und Dänen bescherten ebenso Zuwächse. Stark im Aufwind sind Gäste aus der Tschechischen Republik, Polen, Israel und Ungarn. Auch der Inlandsmarkt legte mit +3,2 Prozent zu.
„Die Sommersaison hat für Landeck enormes Zukunftspotenzial. Wir haben innovative Angebote, Spitzenbetriebe, modernste Infrastruktur und sind auch im Sommer eine gut etablierte Destinationsmarke. Wenn es in typischen Urlaubsländern wie im südöstlichen Mittelmeer unsicher ist, liegt das Gute offenbar wieder nah“, so von der Thannen.

Nächtigungskaiser

Serfaus, Fiss, Nauders, St. Anton, Kaunertal, Galtür und Ischgl sind die nächtigungsstärksten Gemeinden im Bezirk Landeck und finden sich unter den Top-50 in Tirol.
Serfaus verbucht zur Halbzeit-Bilanz 174.000 Nächtigungen (+6,1 Prozent) und platziert sich tirolweit an 8. Stelle. Fiss folgt an 13. Stelle mit 143.000 Nächtigungen und einem satten Plus von 13,1 Prozent. Nauders erreicht knapp 100.000 Nächtigungen und kann sich über +6,5 Prozent freuen. St. Anton legt kräftig zu und reiht sich mit 73.000 Nächtigungen (+18,8 Prozent) weiter nach vorn. Ebenso unter den Top-50 finden sich Kaunertal, Galtür und Ischgl.

Plus-Ergebnisse quer durch den Bezirk

Über eine gelungene Halbzeit-Bilanz können sich auch Gemeinden wie Fließ (+5,1 Prozent), Flirsch (+24,6 Prozent), Grins (+13,6 Prozent), Kappl (+7,9 Prozent), Ladis (+27,6 Prozent), Pettneu (+20,7 Prozent), Pfunds (+4 Prozent), See (+20,4 Prozent), Spiss (+12 Prozent), Strengen (+66,3 Prozent), Tobadill (+27,5 Prozent) und Zams (+9,2 Prozent) freuen.
„Stimmt der Mix an Angeboten, kommen die Gäste gerne wieder. Auf stetig schönes Wetter zu hoffen, hat keinen Sinn. Wir müssen uns auf das konzentrieren, was wir beeinflussen können. Zuwächse quer durch den Bezirk unterstreichen unsere erstklassige touristische Infrastruktur. Auffallend gut ist das Ergebnis in See. Mit einem Plus von 20,4 Prozent hat sich See nach der Muren-Katastrophe im Vorjahr sehr gut erholt“, freut sich von der Thannen.

Rückgänge in Ischgl und Landeck

Die Halbzeit-Bilanz weist nur vereinzelnd Rückgänge auf. Die größten Einbußen verzeichnen Landeck mit -18 Prozent und Ischgl mit -23,9 Prozent (bedingt durch ungünstige Lage vom 1. Mai und Großumbau von zwei Hotelbetrieben im Ort).
„Die Sommer-Halbzeitbilanz ist ein ermutigendes Signal für die gesamte Wirtschaft im Bezirk. Sie beweist neuerlich, dass sich unsere Tourismusbetriebe mit Qualität und Innovation auf einem stark umkämpften Markt erfolgreich behaupten können. Auch die Leistungen der Seilbahnen, Freizeit- und Kultureinrichtungen sind besonders hervorzuheben. Für August gibt es noch keine Zahlen. Rückmeldungen aus den Regionen deuten auf eine Fortsetzung des positiven Trends hin“, zeigt sich WK-Bezirksstellenleiter, Mag. Otmar Ladner, überzeugt.

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