Nächtigungen: Minus für Landeck zur Halbzeit-Bilanz

Halbzeit-Bilanz: Mit 550.000 Nächtigungen (-2,6 Prozent) ist Ischgl die nächtigungsstärkste Gemeinde im Bezirk Landeck. | Foto: Franz Vogt
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BEZIRK LANDECK. Von November 2016 bis Jänner 2017 erreicht der Bezirk Landeck knapp 2,3 Mio. Nächtigungen. Im Vergleich zum Vorjahr weist die Wintersaison zur Halbzeit-Bilanz ein Minus von 4,7 Prozent aus. In Summe sind das 110.000 Nächtigungen weniger. Die Ankünfte haben in diesem Zeitraum um 5,4 Prozent auf 500.000 abgenommen. 30.000 Gäste fehlen auf die Halbzeit-Bilanz des Vorjahres. Die Aufenthaltsdauer ist konstant geblieben und liegt durchschnittlich bei 4,8 Tagen.

Schwacher Dezember, guter Jänner

Der Saisonstart im November war mit +5,3 Prozent für den Bezirk Landeck sehr gut. Der Dezember bescherte hingegen ein Minus von 11,1 Prozent.Der Jänner konnte das hohe Nächtigungsniveau des Vorjahres nahezu halten. Mit 1,4 Mio. Nächtigungen hebt sich Landeck tirolweit ab, fährt aber ein kleines Minus von 0,3 Prozent ein. Das klassische Jänner-Loch blieb aus. Der langfristige Vergleich unterstreicht das hohe Niveau. Das Ergebnis vom Jänner 2015 und 2014 konnte weit übertroffen werden. Schwaz als zweitstärkster Bezirk in Tirol erzielte 1,2 Mio. Nächtigungen (+3,0 Prozent). Es folgen Kitzbühel mit 850.000 (+5,5 Prozent), Imst mit 800.000 (-1,2 Prozent) und Innsbruck-Land mit 600.000 (+4,6 Prozent) Nächtigungen.
St. Anton legt mit +4,8 Prozent im Jänner landesweit am stärksten zu. Nauders kann sich über +4,3 Prozent, Pettneu über +9,0 Prozent und Kaunertal über +5,0 Prozent freuen.

Rückgänge bei deutschen Gästen

„Mit einem Minus war insgesamt zu rechnen. Damit liegen wir im Tirol-Schnitt. Das Weihnachtsgeschäft war durch die Feiertagslage sehr verhalten. Auch die Personalbeschaffung zu Saisonbeginn stellte sich als große Hürde heraus. Fehlende Köche zwangen einige Betriebe später aufzusperren“, analysiert Alexander von der Thannen, Hotelier in Ischgl und Tourismussprecher für den Bezirk Landeck in der Wirtschaftskammer,das Ergebnis.
Wichtige Quellmärkte verzeichnen Rückgänge, allen voran Deutschland. Mit -6,5 Prozent fehlen von November bis Jänner 80.000 Nächtigungen von deutschen Gästen. Rückgänge gab es auch aus den Niederlanden (-2,3 Prozent), Großbritannien (-8,3 Prozent) sowie bei österreichischen Nächtigungen (-6,2 Prozent). Darüber hinaus verzeichnen auch Belgien, Russland und die Tschechische Republik ein Minus.
Nächtigungszuwächse gab es aus der Schweiz (+1,5 Prozent), Polen (+14 Prozent), Dänemark (+4,6 Prozent), USA (+20,6 Prozent) und Israel (+23,8 Prozent).
"Auch die gestiegenen Preise sind ein möglicher Grund für die Gästeeinbußen. Bürokratische Aufwände, Lohnnebenkosten- und Mehrwertsteuererhöhung sind enorme Belastungen für die Betriebe. Das wälzt sich auf die Zimmerpreise um“, so von der Thannen.

Halbzeit-Ergebnisse

Mit 550.000 Nächtigungen (-2,6 Prozent) ist Ischgl die nächtigungsstärkste Gemeinde im Bezirk und reiht sich nach Sölden mit 881.000 Nächtigungen (-3,8 Prozent) an die 2. Stelle der Landesstatistik. St. Anton folgt mit 380.000 Nächtigungen (-1,6 Prozent) an 3. Stelle. Serfaus liegt mit 275.000 (-7,7 Prozent) und Fiss mit 227.000 (-10,1 Prozent) ebenso unter den Top-Ten in Tirol. Kappl erzielt 152.000 (-9,3 Prozent), Nauders 116.000 (-2,4 Prozent), Galtür 114.000 (-6,7 Prozent) und Ladis 72.000 (-4,2 Prozent) Nächtigungen.
Das Minus in der Halbzeit-Bilanz streut sich quer durch die Gemeinden des Bezirkes. Plusergebnisse sind nur vereinzelnd zu finden. Pettneu (+0,1 Prozent), Prutz (+0,4 Prozent), Strengen (+27,6 Prozent), Spiss (+4,7 Prozent), Tobadill (+8,2 Prozent) und Zams (+0,7 Prozent) liegen vorab im grünen Bereich.

Hoffen auf positiven Endspurt

„Auch der Blick auf die zweite Saisonhälfte stimmt nicht unbedingt euphorisch. Die Semesterferien sind gut gebucht und sorgen für volle Betten. Die Buchungslage für März und Ostern schaut jedoch alles andere als rosig aus. Wir hoffen auf Spontan-Bucher, Sonnenschifahrer und einen positiven Gäste-Endspurt“, zeigt sich Alexander von der Thannen zurückhaltend optimistisch.
Josef Schirgi, GF TVB Serfaus-Fiss-Ladis, weiters: „Die Ferienkonstellation in Europa ist sehr ungünstig. Die bayrischen Winterferien überschneiden sich in der zweiten Februarhälfte mit den Krokusferien in Teilen der Niederlande sowie in Belgien. Am Sonnenplateau würden wir in dieser Zeit 30.000 Betten benötigen. Nicht jeder wird daher das gewünschte Zimmer bei uns bekommen. Die Anreise im Stau motiviert dann auch nicht unbedingt zum Wiederkommen. Der fehlende Schalttag am 29. Februar wird sich ebenso zu Buche schlagen. Ein direkter Vergleich mit der Vorjahressaison ist somit nicht anzustellen. Der Wintertourismus steht insgesamt vor großen Herausforderungen. Es muss uns gelingen, Menschen in den Kernmärkten, aber auch in Österreich, wieder mehr für den Wintersport zu begeistern, insbesondere Kinder und Jugendliche.
Mag. Otmar Ladner, WK-Bezirksstellenleiter und selbst begeisterter Schifahrer, ergänzt: "Urlaub ist immer ein Wettbewerb von Emotionen, Sehnsüchten und besonderen Erlebnissen. Der alpine Wintersport, speziell der Schneesport, hat hier unglaublich viel zu bieten. Bewegung in verschneiter Landschaft, frische Luft, Glücksgefühle durch das Schweben oder Carven auf perfekt präparierten Pisten und Hängen und Sonnenstunden am Berg – das ist eine unschlagbare Kombination, die es gilt zu verkaufen."

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