Tunnelsperre: Arlberg-Region für Verschiebung

Notwendige Tunnelsperren: Der Arlbergtunnel wird für 138 Millionen Euro saniert und sicherheitstechnisch aufgerüstet. | Foto: ASINAG
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  • Notwendige Tunnelsperren: Der Arlbergtunnel wird für 138 Millionen Euro saniert und sicherheitstechnisch aufgerüstet.
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ST. ANTON (otko). Ab Herbst 2014 starten die Arbeiten zur Errichtung von 37 zusätzlichen Fluchtwegen und einer umfassenden Sanierung im Arlbergtunnel. Insgesamt investiert die ASFINAG 138 Millionen Euro. Für die Sanierung wird der Tunnel jeweils für mehrere Monate in den Jahren 2015 und 2017 gesperrt – die BEZIRKSBLÄTTER haben berichtet.
Die erste Tunnel-Sperre ist ab 7. April 2015 für eine Dauer von sechseinhalb Monaten vorgesehen. Das geplante Datum, der erste Tag nach dem Osterwochenende, sorgt derzeit am Arlberg für Empörung. Die Wintersaison läuft dort noch bis 26. April 2015. "Der April ist mit dem Sonnenskilaufen ein fixer Bestandteil und es geht in der gesamten Arlberg-Region um 150.000 Nächtigungen, die gefährdet sind. Dazu haben wir nach Ostern noch zahlreiche Events geplant", zeigt TVB-Direktor Martin Ebster auf. Durch ein mögliches Verkehrschaos könnten Gäste ausbleiben.
"Der TVB und sämtliche Hotels und Tourismusbetriebe am Arlberg fordern daher eine Verschiebung der Sperre in den November hinein", so Ebster. Kritik übt der Tourismusdirektor auch an mangelnder Kommunikation seitens der ASFINAG.

Forderungen nicht erfüllt

Im Stich gelassen fühlt sich Bgm. Helmut Mall: "Der Tunnel gehört saniert und wir stehen dahinter. Wir fordern aber Begleitmaßnahmen zur Entschärfung der Verkehrsbelastung und eine Verschiebung des Baubeginns." So wurde von der Gemeinde ein Kreisverkehr in St. Jakob sowie die Verlegung der Umfahrungsstraße Richtung Rosanna vorgeschlagen. "Beide Projekte sind nicht zustande gekommen und jetzt ist es zu spät. Auch auf unsere Bedenken über Sicherheitsfragen wurde nicht eingegangen", zeigt sich Mall enttäuscht.
Inzwischen wurde in der Region eine Unterschriftenaktion für eine Verschiebung der Tunnel-Sperre gestartet. "Wir haben vom Verkehrsministerium, über den Landeshauptmann bis hin zu allen verantwortlichen Stellen alle angeschrieben", betont Mall. Falls keine tragbare Lösung gefunden wird, stehen auch Protestmaßnahmen im Raum.

Straffer Zeitplan

ASFINAG-Geschäftsführer Klaus Fink weist den Vorwurf zurück, dass im Vorfeld zu wenig informiert wurde. Die Tunnel-Sperre sei seit Jänner 2013 bekannt. Auch eine Änderung des Zeitplans sei nicht so einfach. "Die Termine sind mit den Baufirmen vertraglich festgelegt", betont Fink. Die Bauarbeiten wurden bereits so optimiert, dass sie um einem Monat gekürzt wurden.
"Die Verkehrszahlen sinken nach Ostern dramatisch. Zudem müssen wir auch die klimatischen Bedingungen berücksichtigen und unserer Einschätzung nach ist der November für Wintereinbrüche kritischer, was zu mehr Ausfallstagen am Arlberg-Pass führen würde", erklärt Fink.
Allerdings sei das letzte Wort noch nicht gesprochen. "Wir haben das Schreiben aus der Region bekommen und nehmen es ernst. Wir werden nochmals mit allen reden", so Fink.
Zur Kritik von Bgm. Mall meint Fink, dass sich die ASFINAG nur an Maßnahmen beteiligen kann, die auch im Bezug zur Sanierung des Arlbergtunnels stehen. "Bei der Ausfahrt der S16 wird eine Ampel errichtet und auf der Passstraße werden Ausweichbuchten gebaut", verweist Fink.

Lesen Sie dazu auch den Kommentar: Es braucht eine tragbare Lösung

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