Bodyguard.
Toller Sound, musikbepackter Tanz-Männer, geschäftiges Treiben für die Diva- das ist Bodyguard.
Whitney Houston hat mit dem Titelsong I Will Always Love You einen Megahit gelandet und Musikgeschichte geschrieben. Mit mehr als 170 Millionen verkauften Tonträgern und mit über 200 Gold-, Platin-, Silber- und Diamantschallplatten sowie sechs Grammys gehört Whitney Houston zu den erfolgreichsten Sängerinnen aller Zeiten. Als der Film „Bodyguard“ 1992 in die Kinos kam, waren die Kritiken durchaus geteilt. Von “Kitsch” bis “bester Film des Jahres” kamen die Meinungen aus den Medien. Unbestritten war die coole, aufheizende Musik. Und Whitney Houstons Gesang war einzigartig.
Das Musical lebt primär von der inspirierenden Musik, nicht von den Dialogen. Es mag wohl den Aufregungen bei der Premiere geschuldet sein, dass die Herren, allen voran Jo Weil (Frank Farmer), etwas steif wirken. Liebe schaut anders aus.
Nichts desto trotz hagelt das Orchester der Vereinigten Bühnen Wien unter Herbert Pichler einen Sound der Extraklasse auf die Bühne. In der Rolle der Rachel Marron ist die Berlinerin Patricia Meeden zu sehen und zu hören. Sie ist eine mit allen Wassern gewaschene Schauspielerin und Sängerin. Dass sie damit glücklich ist, beweist sie vom ersten Augenblick an durch ihre Impulsivität. Dennoch: Mag sein, dass Ana Milva Gomes, Rachels Schwester, beim Casting einen schlechten Tag hatte, aber nach meiner Einschätzung hätte sie den Anspruch auf die Hauptrolle gehabt. Die Soul-Diva macht auch keine Anstalten, ihre Bandbreite der Sangeskunst zu verleugnen. Sie ist einfach großartig.
Die Geschichte ist einfach erklärt. Ein weiblicher Star, Rachel Marron - im Film Whitney Houston – wird von einem Stalker bedroht. Vorerst lehnt sie es ab, sich von einem Sicherheitsmann – Kevin Costner – beschützen zu lassen. Dadurch gestaltet sich das Dienstverhältnis anfangs schwierig. Erst als der Security-Mann eine Kugel einfängt, die eigentlich ihr gegolten hat, versteht sie, dass sie einen Beschützer braucht. Es kommt, wie es kommen muss: Die beiden verlieben sich ineinander. Die Love-Story wird zu einem intimen Kammerspiel.
Die Story wird mit Zusatzsongs (gegenüber der Filmfassung) sehr ambitioniert auf den Bretterboden gebracht. Die Tänzer glänzen in harmonischer Abstimmung und vielen ansprechenden Figuren. Das Background-Ensemble singt sich das Herz aus der Seele. Eine herrliche Symbiose von Gesang und tänzerischer Leistung. Die übrigen männlichen Solisten sind nur Stichwortbringer. Sie entwickeln hektische Aktivitäten, um für die Diva alles so zu gestalten, dass der musikalische Zug nicht stecken bleibt.
Für das Drehbuch ist Lawrence Kasdan verantwortlich, Regie führt Thea Sharrock. Für die rasante Choreographie muss man sich bei Karen Bruce bedanken.
Ich bin sicher, dass der Heuler Erfolg haben wird und Massen ins Ronacher spült. Bis 30.3.2019 ist Bodyguard geplant. Geht hin!
Infos und Tickets: www.wien-ticket.at. Für einige Aufführungen gibt es nur noch Restkarten.
Reinhard Hübl
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