Jugend am Werk
Bäcker trotz Handicap
Seit 10 Jahren bildet die Ausbildungsbäckerei "Zoba" Jugendliche mit Einschränkungen als Bäcker aus.
LANDSTRASSE. "Am Anfang hat’s mir nicht gefallen. Aber heute bin ich dankbar, dass ich meine Ausbildung hier machen durfte", erzählt Sandra S. Die gelernte Bäckerin hat ihre Lehre in der zu Jugend am Werk gehörenden Lehrbäckerei "Zoba" absolviert.
Hier ist man seit mittlerweile zehn Jahren darauf spezialisiert, Jugendliche mit erhöhtem Unterstützungsbedarf auszubilden. "Viele unserer Lehrlinge haben schlechte Deutschkenntnisse, keinen Schulabschluss oder sonderpädagogischen Bedarf", erklärt die Leiterin der Bäckerei, Dagmar Liebsch. Daher gibt es in der Bäckerei die Möglichkeit, eine verlängerte Lehrzeit von vier Jahren in Anspruch zu nehmen.
Hilfe bei persönlichen Anliegen
Die Ausbildung zum Bäcker oder Konditor erfolgt nach österreichischen Standards und endet mit der Lehrabschlussprüfung. "Nach der verlängerten Lehrzeit sind die Jugendlichen ebenso qualifiziert wie andere Lehrlinge der Branche", betont Wolfgang Bamberg von Jugend am Werk. Mit der Ausbildung alleine ist es natürlich noch nicht getan. Die Lehrbäckerei hilft auch dabei, die Jugendlichen in die Privatwirtschaft zu vermitteln und steht ihnen bei persönlichen Anliegen bei.
Verkauft werden die frischen Backwaren in der "ZOBAeck Backstube" in der Wassergasse 16. Auch hier stehen Lehrlinge hinter dem Tresen, da auch der Verkauf und die Auskunft über die Backwaren zur Ausbildung gehören. Das Sortiment wechselt jedoch ständig, denn: "Gerade in der Backbranche wird viel Essen weggeworfen. Dem versuchen wir entgegenzuwirken – wir produzieren nicht mehr, als gebraucht wird", so Bamberg.
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