bz-Gespräch
Die Rudolfstiftung ist gerüstet

- Die Rudolfstiftung ist auch in der aktuellen Situation gut gerüstet.
- Foto: KAV
- hochgeladen von Yvonne Brandstetter
Wie geht es dem Pflegedienst in der Rudolfstiftung in Zeiten der Corona-Pandemie? Die bz hat nachgefragt.
LANDSTRASSE. Die meisten Arbeitnehmer sind derzeit im Home Office tätig. Nicht in allen Berufsspaten ist dies jedoch möglich. Eine davon ist die Pflege. Die Pflegepersonen, aber auch alle anderen Berufsgruppen der Rudolfstiftung sind weiterhin Tag und Nacht im Einsatz für ihre Mitmenschen.
"Wir arbeiten derzeit konzentriert daran, die Herausforderung so gut als möglich zu bewältigen", erzählt Pflegedirektorin Gabriela Kopf. "Wichtig für uns ist vor allem die Kommunikation mit den Mitarbeitern und eine feste Struktur." An den meisten geht die aktuelle Situation natürlich nicht spurlos vorbei, wie auch Kopf weiß. "Die Sorge ist da. Sorgen um die Existenz, das private Umfeld und die Frage, was die Zukunft bringt, wie es weiter geht". In solchen Situationen ist vor allem der Zusammenhalt wichtig. Und der ist vorhanden. "Ich habe das Gefühl, dass es gut funktioniert. Wir alle arbeiten hoch professionell".
Schutzkleidung ausreichend vorhanden
Personalprobleme gibt es laut Kopf bisher keine. "Wir sind gut besetzt und achten selbstverständlich darauf, dass auch immer genug Leute da sind". Engpässe gibt es derzeit nicht. Die Rudolfstiftung ist jedoch, was in diesem Zusammenhang angemerkt werden muss, kein Covid-Spital. In die Landstraßer Klinik kommen lediglich Verdachtsfälle. Wird ein Patient positiv auf das Coronavirus getestet, wird er in das Kaiser Franz Josef Spital oder das SMZ Ost überwiesen. Um jene Spitäler in dieser schwierigen Zeit anderweitig zu unterstützen, übernimmt die Rudolfstiftung im Gegenzug beispielsweise chirurgische Leistungen.
Ein zentrales Thema in Zeiten der Pandemie ist der Schutz der Mitarbeiter, der auch dem Landstraßer Krankenhaus am Herzen liegt. "Wir achten darauf, dass alle ausreichend geschützt sind", so Kopf. "Wir haben noch genug an Schutzkleidung und Ausrüstung hier. Aber niemand ist gefeit vor einer Ansteckung, das kann überall passieren. Nicht nur im Krankenhaus. Da muss man aufpassen. Gerade deshalb sind Anordnungen wie Sicherheitsabstand, regelmäßiges Waschen und Desinfizieren der Hände so wichtig. Und das funktioniert sehr gut im Haus."
Ärztefunktdienst als Entlastung
Bereits am Krankenhaus-Eingang wird selektiert. Mitarbeiter und Patienten betreten das Gebäude räumlich getrennt, mit Fieberthermometern wird getestet und gleichzeitig abgefragt. Seit Kurzem gibt es auch ein Besuchsverbot. "Das ist wesentlich, um uns alle, aber auch die stationären Patienten zu schützen", erklärt Kopf. "Und es wird von den Leuten akzeptiert und sehr gut angenommen." Die Kommunikation der Patienten mit ihren Familien funktioniere dennoch gut. "Die meisten haben ja Handys. Wichtig ist auch, dass Menschen, die eben keines haben, das Stationstelefon benutzen dürfen, um ihre Angehörigen zu kontaktieren."
Eine wesentliche Entlastung ist für die Rudolfstiftung der Ärztefunktdienst. "So kommen vorwiegend Patienten zu uns, die wirklich medizinische Betreuung benötigen", meint Kopf. Ob die Rudolfstiftung, beziehungsweise ganz Wien für den Höhepunkt der Pandemie gerüstet ist, will Kopf derzeit nicht beantworten. "Das wäre nicht seriös. Wir sind grundsätzlich gerüstet, aber es ist eine außerordentliche Situation. Die Zahlen aus Italien kann man mit den unsrigen nicht vergleichen."
"Haben Sie Verständnis!"
Dass sie und ihre Mitarbeiterinnen, auch die in den Büros, weiterhin vor Ort im Einsatz sind, steht für die Pflegedienstleiterin außer Frage. "Ich könnte mir nicht vorstellen, momentan zu Hause zu sein. Es gibt so viele Dinge zu erledigen und es ist für mich selbstverständlich, für meine Mitarbeiter da zu sein. Ich bin Ansprechpartner, habe eine Schlüsselposition und wir müssen zusammenhalten."
Im Zuge dessen hat sie auch einen Appell an alle Leser der bz: "Bitte nehmen Sie die Maßnahmen der Regierung weiterhin so gut an und haben Sie als Besucher Verständnis. Kommen Sie bitte nur zu uns, wenn Sie wirklich medizinische Behandlung benötigen. Nur so können wir die Patienten und uns schützen". Über die Solidaritätsbekundungen der Bevölkerung freut sich Kopf zwar, ist aber auch skeptisch: "Es ist eine nette Geste. Ich hoffe dass unsere Leistungen nach dem Corona Virus nicht in Vergessenheit geraten."


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