Du bist die Welt für mich
Gesangs-Superstar Jonas Kaufmann was here. Gehört habe ich ihn, gesehen leider nicht. Prekäre Sitze verhinderten einen Ausblick auf den Schöngeist. Eine Goldene Schallplatte hat er an diesem Abend für "Du bist die Welt für mich" bekommen. Als "Ergänzungsprodukt" lautet auch das Programm im Konzerthaus so. Und den Gewinner eines Preisausschreibens verkündete er im Rahmen dieser Veranstaltung höchstpersönlich. Was war noch? Ja, er sang mit Mikrophon, vermutlich um seine Stimme zu schonen.
Es ist ein Operettenprogramm, dominiert von Franz Lehár und Emmerich Kálmán. Jonas Kaufmann singt es ohne Wiener Raunzen, ohne Pathos. Das Münchner Rundfunkorchester als Begleiter der tenoralen Stimme klingt manchmal so weinerlicher wie die Kur-Combo vorm Hübner. Der charmante Entertainer wirkt erfrischend, ohne Anstrengung malt er ein wunderbares Klangbild. Die "Silberne Operetten-Ära" erfährt durch Kaufmanns Gesang eine andere Dimension. Seine Bühnenpräsenz macht ihn neben seiner Musikalität zu einem der gefragtesten Sänger der Gegenwart. Mit diesem Konzert endet der Zyklus "Great Voices" für diese Saison. Eine Anregung für die Zukunft: Man möge den Ausnahmenkünstlern ein gleichwertiges Orchester zur Verfügung stellen.
Es ist nicht Faulheit, dass ich den Beitrag so spät schreibe. Noch während des Konzerts empfand ich eine massive Übelkeit. Das war das Vorspiel auf den Zusammenbruch, der zu Hause folgte. Im Spital fand Prof. Zielinski bald heraus, was mir fehlte: Salmonellen-Vergiftung.
Glauben Sie mir, es war schrecklich. Das Butterschnitzel im Eckwirtshaus hätte ich nicht essen sollen.
www.konzerthaus.at
Reinhard Hübl
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