Erich Hohenberger
Ein Bezirkschef ganz privat
Die starke Frau im Hintergrund: Die bz hat Monika Hohenberger im gemeinsamen Zuhause besucht.
LANDSTRASSE. Es ist eine Liebesgeschichte, die Hürden überwinden musste, aber umso stärker ist: Diejenige zwischen Monika und Erich Hohenberger. 2003 lernten sich die Kindergarten-Leiterin und der Bezirksvorsteher auf einem seiner Jahresempfänge im Amtshaus kennen. Bald stand fest, dass man die Zukunft miteinander verbringen möchte.
Zwischen Leben und Tod
och das Glück sollte nicht lange währen. Noch im selben Jahr, im Urlaub in Kärnten, erkrankte Erich Hohenberger am Hanta-Virus. Ein Erreger, der weltweit vorkommt und unterschiedlich schwere Krankheitsformen auslöst. In diesem Fall war es sehr schwer, es ging um Leben und Tod. Die inneren Organe waren angegriffen. "Es war eine sehr schwierige Phase für uns", erinnert sich Monika Hohenberger. "Ich bin immer zwischen Arbeit und Krankenhaus hin und her gependelt. Aber die Arbeit hat mir auch geholfen." Eine Zeit lang war nicht klar, ob der Bezirkschef es überstehen würde. "Es hat Momente gegeben, in denen ich dachte, es ist jetzt zu Ende. Doch Willi Marhold und das Team der Rudolfstiftung haben ihm das Leben gerettet".
Eine neue Niere
Hohenberger wurde entlassen, absolvierte eine Reha und wurde wieder gesund. Bis auf seine Niere - diese war so stark in Mitleidenschaft gezogen, dass 2009 fest stand: er braucht eine Neue. "Erich wollte niemanden darum bitten. Als wir am Abend nach dem Arztbesuch gesprochen haben, habe ich spontan gesagt: Warum geb ich dir nicht meine?", sagt Monika Hohenberger. Die Testergebnisse zeigten: Es würde passen. Ein riesengroßer Liebesbeweis, den Erich Hohenberger bis heute schätzt. Zweifel hatte seine Frau nie: "Für mich war das sonnenklar, ich habe gar nicht darüber nachgedacht".
Es folgten zahlreiche Tests in Einzelgesprächen. "Vor allem ging es ums Geld. Erich wurde gefragt, was er mir für die Niere gibt". Völlig perplex antwortete der Bezirksvorsteher nur: "Na eigentlich nichts." Die richtige Antwort. "Ich wurde gefragt, was passiert, wenn die Beziehung scheitert", erzählt Monika Hohenberger. "Dann ist das schade, aber hat nichts mit dieser Situation zu tun", antwortete sie. Die Operationen liefen gut, beide kamen rasch aus dem Krankenhaus und konnten den Alltag wieder aufnehmen. "Natürlich war es anfangs gewöhnungsbedürftig, er sprach immer von 'deiner Niere', da musste ich ihn korrigieren, aber irgendwann hat sich das gelegt", lacht sie. Ein Geschenk bekam Monika Hohenberger trotzdem. Aber nicht in Form von Geld. Im Arenbergpark pflanzte Erich Hohenberger einen Baum für seine Frau. "Ich gehe oft durch und berühre ihn", sagt sie.
Familienvater Erich Hohenberger
Nun ist der Alltag wieder eingekehrt, Erich Hohenberger ist gesund. Gemeinsam mit seiner Frau lebt er in der Juchgasse, ganz in der Nähe der Rudolfstiftung - der Ort, an dem sein Leben gerettet wurde. Die Wohnung ist voll von Bildern der Landstraße. Die Liebe zum Bezirk kann er nicht verstecken. Wenn er nicht gerade in der Arbeit ist, die er über alles liebt, dann geht er gerne einkaufen, erzählt seine Frau. "Das ist irgendwie lustig", schmunzelt sie", aber er geht gerne in den Supermarkt oder auch shoppen. Ganz untypisch."
Ansonsten ist er ein ganz normaler Familienvater und Opa. Mit zwei Kindern und Enkeln ist immer was los. Und Ausgleich schafft das Haus im Waldviertel, wo die Hohenbergers jede Woche sind. "Dort gibt es immer etwas zu tun, es ist Gartenarbeit und Ruhe angesagt", so Monika Hohenberger. Das Waldviertel dürfte zu Erich Hohenbergers Ruhe und Gelassenheit beitragen, die er laut seiner Frau auch im Alltag hat. "Er ist immer ruhig, ich kenne ihn gar nicht grantig. Wir streiten auch nie", sagt sie. Spricht man mit Monika Hohenberger, merkt man sofort: Sie ist stolz auf ihren Mann. "Das stimmt", sagt sie. "Er hat einfach ein Gespür für Menschen. Und das parteiübergreifend. Er ist für alle da."
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