Foodcoop Markhof
Lebensmittel direkt vom Bauern
LANDSTRASSE. Schwere Kisten mit frischem Obst und Gemüse stehen im Kellerraum des Markhof im dritten Bezirk. Jeden Dienstag Abend kommen hier die Mitglieder der Foodcoop Markhof zusammen um sich gemeinsam mit regionalen und saisonalen Lebensmittel zu versorgen. Ab 17 Uhr sind die Pforten geöffnet, und die Mitglieder können sich abholen, was sie zuvor direkt beim Bauern bestellt haben.
Regionalität im Vordergrund
"Die Idee ist," so Michael Funovich von der Foodcoop, "dass wir eine regionale Versorgung hier im Grätzl aufbauen." Statt im Supermarkt Glashaus-Tomaten aus Spanien oder grasgrünen Äpfel aus Chile zu kaufen, wolle man hier lieber Produkte aus der Region anbieten. Dabei bestellen die Mitglieder des gemeinnützigen Vereins zuerst über eine Website im Internet die Produkte, woraufhin dann die Lieferanten das Bestellte nach Wien bringen. Dort holen es Mitglieder der Foodcoop ab und bringen alles in den Markhof.
Was die Saison hergibt
"Was genau dann bei uns liegt, ist saisonal bedingt," so Funovich. So gebe es derzeit etwa vermehrt Karotten, Kartoffeln und Pastinaken im Angebot. Aber auch Fleisch, Eier, Milch, Käse und Brot warten darauf, abgeholt zu werden. Besonders im Vordergrund steht dabei stets die Qualität der Produkte, und dass sie biologisch und regional angebaut wurden. Auch auf Verpackungsmaterial wird im Markhof verzichtet. Wer seine Lebensmittel abholen kommt, bekommt entweder ein Papiersackerl oder hat ohnehin den Rucksack dabei. "Wir wollen uns das unnötige Verpackungsmaterial, das im Supermarkt oft anfällt, sparen," so Funovich.
Einkaufen, aber selbstbestimmt
Foodcoops sind keine Neuheit. Überall in Wien sprießen die Lebensmittelkooperationen aus dem Boden. Zur Zeit sind es 24 Gemeinschaften, wobei fast in allen Bezirken bereits eine angesiedelt ist. Dabei geht es stets darum, dass sich engagierte Konsumenten zusammentun und ihre Einkäufe selbst koordinieren. Meist wird dann direkt bei Bauern, Bäckern oder Fleischern bestellt. "Gewinne machen wir im Gegensatz zu Supermärkten keine," so Funovich, "wir sind als Verein aufgebaut und erheben nur einen Mitgliedsbeitrag." Dieser beträgt zur Zeit 10 Euro pro Monat und deckt die Kosten, die etwa bei bei der Lagerung der Lebensmittel anfallen. Zusätzlich dazu hat dann jedes Mitglied ein eigenes Onlinekonto mit welchem er die Bestellungen aufgibt und bezahlt. "Preislich sind wir manchmal günstiger und manchmal teurer," so Funovich. Das hänge dann von viele Faktoren ab, aber wichtiger als der Preis ist ihnen, dass auch der Bauer angemessen bezahlt wird.
Mitglieder gesucht
Wenn man sich dann am Dienstagabend im Markhof trifft geht es sehr gemütlich zu. Jeder kennt sich und alle helfen mit, wenn etwas zu schneiden, verpacken oder umräumen ist. "Derzeit sind wir nur 20 Mitglieder," so Funovich, "wir könnten aber ruhig das dreifache davon vertragen."
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