Neue Operationsmethode im Herz-Jesu Krankenhaus
Im Herz-Jesu Krankenhaus operierten Mediziner vor kurzem erstmals einen Knoten an der Schilddrüse über die Achselhöhle. Der Hals blieb dabei vollkommen narbenfrei und Schluckbeschwerden blieben aus.
LANDSTRASSE. Bei dieser neuartigen Operationsmethode erfolgt der Zugang über einen kleinen Schnitt in der Achselhöhle, statt, wie bisher, mit einem Schnitt am Hals. Das chirurgische Team des Herz-Jesu Krankenhauses orientiert sich dabei an einer in Amerika und Asien etablierten Operationsmethode, die in Europa bisher nur vereinzelt angewendet wird. „Der kosmetische Aspekt – keine Narbe am Hals – ist nur einer der Vorteile des Zugangs über die Achsel“, erklärt OA Dr. Behrooz Salehi, Facharzt für Allgemeinchirurgie im Herz-Jesu Krankenhaus: „Es werden der empfindliche Hals und die Stimmbänder geschont, wodurch es auch zu weniger Schluckbeschwerden und einem angenehmen Empfinden des Halses nach der Operation kommt.“
Von der Achsel zur Schilddrüse
Ein kleiner Hautschnitt in der Achselhöhle genügt, um die Instrumente, die unter anderem schneiden, fixieren, filmen und Licht geben können, minimal-invasiv zum Operationsgebiet zu bringen. Der Operateur führt die Operationsinstrumente dabei im Fettgewebe unterhalb der Haut und oberhalb des Brustmuskels bis zur Schilddrüse. Verschiedene Faktoren, wie die Art der Schilddrüsenerkrankung, vorangegangene Operationen und die körperliche Verfassung entscheiden, ob diese neue Operations-Methode die beste Wahl für die Patienten ist. „Welche Operationsmethode die geeignetste ist, entscheiden wir mit jedem Patienten individuell. Für ausgewählte Spezialfälle kann die neue Methode aus heutiger Sicht vorteilhaft sein“, sagt Dr. Behrooz Salehi.
Kropf und Knoten
Erkrankungen der Schilddrüse, die chirurgisch behandelt werden müssen, äußern sich als Struma oder Knoten an der Schilddrüse. Unter Struma (Kropfbildungen) versteht man Schwellungen oder Vergrößerungen der Schilddrüse. Knoten sind eigenständige Gewächse, sie können an der Schilddrüse vereinzelt oder vielfach auftreten. Diese Knoten können „normalfunktionell“ (stören den Hormonhaushalt nicht), „heiß“ (es wird mehr Jod gespeichert als der Organismus braucht) oder „kalt“ (sie speichern kein oder zu wenig Jod) sein. Insbesondere kalte Knoten bergen das Risiko von Schilddrüsenkrebs. Die Schilddrüse ist das zentrale Stoffwechselorgan des Körpers. Sie ist eine Hormondrüse, deren Hauptaufgabe die Speicherung von Jod und die Produktion von Jod-Hormonen ist. Sie steuert damit den Energiestoffwechsel aller Organe. Bei einer Erkrankung der Schilddrüse kann es zu einer Über- oder Unterfunktion des Stoffwechsels kommen.
Informationen und fachärztliche Beratung
Schilddrüsenambulanz des Herz-Jesu Krankenhauses: Mittwoch: 10 - 12 Uhr, nach telefonischer Terminvereinbarung unter 01/712 26 84-1214.
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