Kampfsport
Shaolin-Kunst in der Landstraße
Mitten im Herzen von Wien lehrt Shaolin Kung Fu-Meister Shi Heng Yi die 1500 Jahre alte Kampfkunst und ihre Philosophie.
LANDSTRASSE. "Kung Fu ist für mich nie nur Bewegung. Wenn man Kung Fu trainiert, trainiert man sein ganzes Leben", sagt der 38-jährige Shifu Shi Heng Yi. Seit 2003 lebt der gebürtige Chinese in Wien. Neun Jahre lang hat er Shaolin Kung Fu im neunten Bezirk gelehrt, bevor er letzten Mai sein Shaolin-Zentrum „Shaolin Chan Wu Chi“ im dritten Bezirk eröffnete. Hier in der Invalidenstraße bietet er neben Shaolin Kung Fu auch Tai Chi, Qi Gong, den Kampfsport San Shou und Selbstverteidigungskurse speziell für Frauen an. Außerdem gibt er Kurse, die sich ausschließlich an Kinder richten.
Seine Kundschaft ist international, berichtet Shi Heng Yi. "Es kommen gar nicht so viele Chinesen. Einige Leute kommen aus Mexiko, Amerika oder Australien, viele aber auch aus Österreich." Neben dem Kampfsport spielt bei all seinen Angeboten auch Mediation eine große Rolle. "Bei Shaolin Kung Fu beginnt man, sich selbst kennenzulernen und das Leben zu verstehen", erklärt der Meister.
Ein Leben für Kung Fu
Shi Heng Yi ist Kung Fu-Meister der 35. Generation. Er wuchs im chinesischen Anhui auf. Mit acht Jahren begann er, Kung Fu zu lernen. Kung Fu-Vereine und -Schulen gab es dort zu dieser Zeit kaum, denn die Kampfsportart galt lange Zeit als verboten. Erst nach der Kulturrevolution (1966-1976) änderte sich das. Shi Heng Yi fand seinen ersten Meister in einem Mann aus dem Nachbardorf, begleitete diesen auf seinen Reisen durch China und unterstützte ihn beim Unterrichten. Bald wurde er selbst zum Shifu, was so viel wie Meister bedeutet.
Shi Heng Yi nahm an einigen Kung Fu-Wettkämpfen teil, aus einigen ging er als Sieger hervor. Bevor es ihn nach Österreich verschlug, reiste er mit einer Delegation von Shaolin-Mönchen durch die Welt und lehrte interessierte Menschen die Shaolin-Kultur. In Wien ist Shi Heng Yi nun endgültig angekommen. Sport und Bewegung hält er für sehr wichtig - auch für den Geist. „Nach dem Training hat man unglaublich viel Energie“, ist er überzeugt.
Weitere Informationen finden Sie unter www.shaolinspirit.at.
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