Sommertheater- Theatersommer und ein paar Schmankerl
BREGENZER FESTSPIELE: Die Terrakotta-Armee marschiert auf
Er wird ernst. In Bregenz sind die Festspieltechniker daran, die ersten von insgesamt 205 der Terrakotta-Armee nachempfundenen Soldatenfiguren im Bühnenbild zu montieren. Zentrales Bühnenelement ist eine 27 Meter hohe, 72 Meter breite und 335 Tonnen schwere, von der Chinesischen Mauer inspirierte orange glitzernde Wand.
Die Premiere der Turandot von Giacomo Puccini mit der weltberühmten Arie Nessun dorma und der geheimnisvollen Exotik sowie spektakulären Chorszenen findet am 22. Juli statt. Die letzte Vorstellung der diesjährigen Saison ist am 23. August. Es spielen die Wiener Symphoniker unter der Leitung von Paolo Carignani. Regie und Bühnenbild stammen von Marco Arturo Marelli.
Im Moment sind die Temperaturen noch dürftig, wir freuen uns aber auf ein laues Sommerlüfterl bei der Open-Air-Aufführung am Bodensee. Die Anfrage nach Karten ist ungebrochen. Am 20.8. wird eine Zusatzvorstellung eingeschoben.
Infos und Tickets:
www.bregenzerfestspiele.com
FESTSPIELE IN ST: ST. MARGARETHEN. Der "Tosca-Engel" entsteht
Ein Bühnenbild der Superlative entsteht gerade im Steinbruch St.
Margarethen. Ein 25 Meter hoher Engel und bildgewaltige Projektionen auf
340 m² LED-Fläche lassen ein Spektakel erwarten. Durch eine gemeinsame Romreise des Regisseurs Robert Dornhelm und der Bühnenbildnerin Amra Bergman zu den Originalschauplätzen der Oper "Tosca" inspiriert, entwarf Amra Bergman den Tosca-Engel. Sie sagt: "Der Steinbruch ist eine 3D-Spielstätte, die eine großartige Herausforderung darstellt. Mein Bühnenbild wird den kraftvollen Background der Felsenlandschaft nutzen und damit zu einer Einheit mit der Natur verschmelzen". Wer schon einmal in Rom war und die Engelsburg gesehen hat, wird auf Anhieb die Assoziation verstehen. Alle anderen sollten sich einfach verzaubern lassen. Verdis eindrucksvolle Musik und das Schauspiel um Intrige, Verrat und Mord lassen eine Freiluftaufführung der Extraklasse erwarten.
Die gigantische Spielfläche ist für die Protagonisten des Stückes eine Herausforderung. Dornhelm hat schon bei La Boheme bewiesen, dass er nicht nur die SängerInnen gut führen kann, sondern auch mit technischen Finessen, bildgewaltigen Projektionen eindrucksvolle Bilder erschafft.
So nimmt das Geschehen von Puccinis "Opernkrimi" ab 8. Juli im Steinbruch St. Margarethen seinen Lauf. Für die musikalische Leitung zeichnet Michael Güttler verantwortlich.
ACHTUNG: Am 10. Mai ist Muttertag. Ab sofort kann ein passendes Präsent in Form von Opernkarten gebucht werden. Ein unvergesslicher Abend bei "Tosca"
im Steinbruch St. Margarethen erfreut jedes Mutterherz. Vorteil:
Auf Kartenbestellungen bis zum 10. Mai wird ein 10 % Rabatt gewährt.
Also ran an die Kassen!
Infos und Tickets: www.arenaria.at
GARS - Ein Opernerlebnis im Kamptal
Und nochmals Verdi. Auch in Gars am Kamp wird gehämmert und gebaut, um rechtzeitig am 17. Juli die Bühne an die Künstler zu übergeben. "Ich freue mich sehr, dass es uns auch heuer wieder gelungen ist, Sängerinnen und Sänger mit großer Erfahrung und internationaler Reputation nach Gars zu holen, um hier im Kamptal quasi eine Künstlerkolonie zu bilden, die in den Sommermonaten ein Bindeglied zwischen der Bevölkerung dieser alten Kulturlandschaft und den Meisterwerken der Opernliteratur darstellt", so Intendant Johannes Wildner. Es ist ihm gelungen, ein ganz besonderes Debüt für Don Carlo zu initiieren: Sopranistin Alexandra Reinprecht, lange Jahre einer der großen Stars der Wiener Staatsoper, danach mit sensationellen Erfolgen im Ausland wie zuletzt in München und Helsinki, demnächst in Tokio und Moskau zu hören, gibt in Gars ihr Debüt als Elisabetta di Valois. "Ein besonderer Fang", so Wildner, ist mit dem Sänger der Titelpartie gelungen.
Oscar Marin, der junge Spanier, der den Don Carlo gibt, wurde von Montserrat Caballé entdeckt, gefördert und auf die großen Partien seines Faches vorbereitet. Zahlreiche Konzerte mit Caballé und später auch mit SängerInnen wie Lucia Aliberti, Karan Armstrong, Agnes Baltsa oder Sergej Larin führten ihn auch in die Royal Albert Hall und an den St. John's Smith Square in London. "Sein Erscheinen in Gars ist eine Sensation. Er wird hier in unserer tausendjährigen Burg seinen ersten Carlos singen, und ich bin sicher, dass er bei späteren Auftritten als Infant von Spanien immer sein Garser Debüt im Herzen mittragen wird", ist Wildner überzeugt.
Mit Thilo Reinhardt ist ein Regisseur am Werk, der den Ruf hat, ein bedingungsloser Ästhet zu sein. Das kann für Don Carlo nur dienlich sein.
Reinhardt ist als freischaffender Opernregisseur tätig und zeichnet für mehr als 30 Inszenierungen verantwortlich.
Sommeroper-Erfahrung holte er sich 2011 im Steinbruch St. Margarethen, wo er bei Don Giovanni Regie führte. Seine Vision von Don Carlo in Gars am Kamp:
"Überwältigt von der Wucht der Bilder. Tief bewegt vom Schicksal der Menschen". Klassik-Weit-Wanderer sollten unbedingt einen Stopp in Gars einlegen.
Infos und Tickets: gibt www.operburggars.at
Jonas Kaufmann - Der außergewöhnliche Tenor in Wien
Jonas Kaufmann ist am 14.5. im Wiener Konzerthaus. Dort werden wir ihn in einer ungewohnten Rolle erleben. "Du bist die Welt für mich" lautet das Operetten-Programm. Was heißt "ungewohnt"? Er lässt sich ohnehin ist kein Kästchen einordnen. Mal ist er strahlender Tenor, dann wieder singt und spielt er sinnliche Rollen. Sein Rollenpensum ist enorm. Im Kurier-Interview wird er gefragt, warum er gerade Operetten und Schlager liebt. "Das Augenzwinkern, der Charme, die Poesie und diese schwerenöterischen Versprechungen. Da heißt es nicht: Gehen wir zusammen ins Bett. So etwas wird viel subtiler ausgedrückt, und das gefällt mir."
Nun denn, lassen wir uns von Kaufmann verführen. Zum Einhören gibt es auch eine CD. Es ist das letzte Konzert von "Great Voices" in dieser Saison. Ein würdiger Abschluss.
Infos und Tickets: www.konzerthaus.at
Österreichische Erstaufführung in den KAMMERSPIELEN
Mit seinem Stück "Aufstieg und Fall von Little Voice" - Premiere am 7.
Mai 2015 - gelang dem englischen Dramatiker Jim Cartwright eine berührende musikalische Tragikomödie über die Sehnsüchte und Träume der "kleinen Leute"
und die Magie der Musik. 1998 folgte die Verfilmung durch Mark Herman mit Jane Horrocks und Michael Caine. Caine erhielt für seine Interpretation des dubiosen Künstleragenten Ray Say den Golden Globe.
In der österreichischen Erstaufführung begibt sich Eva Mayer als "Little Voice" auf die Suche nach ihrer eigenen Stimme. An ihrer Seite als dominante Mutter Sona MacDonald. Michael von Au gab sein Josefstadt-Debüt 2006 in Tschechows "Möwe", nun gibt es mit dem durch zahlreiche Fernsehrollen populären deutschen Schauspieler ein Wiedersehen in der Rolle des Agenten Ray. Folke Braband - bekannt durch "Ladies Night" oder "Run For Your Wife" - führt Regie. Dieser Mann ist für einen turbulenten Ablauf auf der Bühne eine sichere Bank.
Infos und Tickets: www.josefstadt.org
VOLKSTHEATER baut um
Offensichtlich hatte die Aktion "Kauf einen Theatersessel" unter der Direktion Schottenberg einen großen Erfolg. Die Ernte wird seine Nachfolgerin einfahren. Uns kann es egal sein, Hauptsache es sind gute Aufführungen auf bequemer Bestuhlung. Alle sehen alles: Unter diesem Motto plant das Volkstheater, bis zum Start der Spielzeit 2015/16 eine neue Zuschauertribüne im Erdgeschoss des traditionsreichen Hauses zu errichten.
Die Sitzreihen steigen dann bis zur Unterkante des Balkons an, so dass die ZuschauerInnen eine bessere Sicht und Akustik genießen können. Durch die neue Anordnung der Theatersessel erhöht sich auch der Sitzkomfort. Noch bequemer sitzen auch die ZuschauerInnen zukünftig am
Rang: Hier werden neue Theatersessel eingebaut. Anna Badora, Künstlerische Direktorin des Volkstheaters ab 2015/16: "Durch den Umbau des Zuschauerraumes kann unser Publikum noch unmittelbarer am Bühnengeschehen teilhaben. Ich freue mich, dies dem Wiener Publikum bereits zum Start meiner Direktion bieten zu können."
Über die neuen Programme werde ich später berichten.
Infos und Tickets: www.volkstheater.at
Vom vielen Schreiben ermattet begebe ich mich jetzt auf einen Kurztrip nach Valenca. Ob ich Ihnen von dort etwas berichten kann, weiß ich noch nicht.
Adiós, nos vemos pronto.
Reinhard Hübl
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