Landstraße
Öffentliche Obstbäume bis Wasserbuslinie am Donaukanal
Mit zwei Metern Abstand und Masken trafen sich die 56 Bezirksmandatare zur jüngsten Bezirksvertretungssitzung der Landstraße. Dabei wurden einige durchaus interessante Anträge behandelt.
LANDSTRASSE. "Egal von welcher politischen Partei Vorschläge kommen – wenn sie gut sind, sollen sie auch umgesetzt werden. Das Ziel ist, im Bezirk etwas voranzubringen, da sind alle Ideen willkommen", so Bezirksvorsteher Erich Hohenberger (SPÖ). Der Antrag, der mit 13 Wortmeldungen am längsten behandelt wurde, war das Bekenntnis zum humanitären Bleiberecht und Beachtung von Kinderechten. Der Antrag wurde von SPÖ, Grünen, Neos, Links und Bierpartei angenommen. Dagegen stimmten ÖVP, FPÖ, Team HC. "Die Ereignisse der Abschiebung von Kinder, wie sie Ende Jänner in Wien vorkamen, dürfen nicht nochmal passieren", so Hohenberger.
Live-Stream und Gemüsebeete
Grüne und Neos brachten Anträge zur Live-Übertragung der Bezirksvertretungssitzungen ein, sie wurden dem Finanzausschuss weitergeleitet. Der Antrag zur Benennung des neuen Bildungscampus auf den Aspangründen nach Aron Menczer musste noch einmal aus formalen Gründen eingebracht werden. Der Campus wird diesen Herbst fertig.
Die Grünen schlagen zudem Gemüsebeete in Kindergärten für die Landstraße vor. Dadurch sollen Kinder Wissen über Landwirtschaft und Ernährung erhalten. Der Antrag wurde einstimmig angenommen.
Weiters fordern die Grünen die Erweiterung des Kardinal Nagl Parks, der im Herbst nach einer umfassenden Bürgerbeteiligung neu gestaltet wird. Der Antrag liegt derzeit bei der Verkehrskommission. Laut Hohenberger wäre eine Erweiterung nur in der Sackgasse vorstellbar, allerdings lediglich auf einer Teilstrecke, da der Zugang zu einer Parkgarage dort offen gehalten werden müsse.
Neue Hundezone im Stadtpark
Diesen Sommer wird eine weitere Hundezone im Stadtpark errichtet, und zwar im Bereich der Grünfläche anschließend an der WC-Anlagen. Für die Landstraße sind außerdem öffentliche Obstbäume denkbar. Dieser Vorschlag der Grünen wurde dem Umweltausschuss zugewiesen, um mögliche Gefahren durch Wespen auszuschließen.
Beim Fußballplatz Arenbergpark besteht Sanierungsbedarf. Die Kosten für einen neuen Belag auf Antrag der Volkspartei werden noch vom Finanzausschuss geprüft.
Wasserbuslinie am Donaukanal
Zwei Anträge der Volkspartei lassen aufhorchen: Künstlern sollen leerstehende Räume von Wiener Wohnen mit technischer Ausrüstung zur Verfügung gestellt werden, um sich online präsentieren zu können. Die Künstler registrieren sich auf einer Website, reservieren einen Raum für eine Veranstaltung und erhalten einen Zugangschip. Leerstehende Geschäftslokale von Wiener Wohnen im 3. Bezirk wären dafür etwa in der Leonhardgasse 7-13 oder Schlachthausgasse 4-6. Der Antrag wurde von SPÖ, ÖVP, Grüne und Neos angenommen.
Die ÖVP schlägt zudem eine Machbarkeitsstudie für eine Wasserbuslinie als zusätzliches öffentliches Verkehrsmittel für die Anrainerbezirke des Donaukanals vor. Im 3. Bezirk wären Anlegestellen auf Höhe der Urania, Hundertwasserhaus, Erdberger Steg, Stadionbrücke, Gassteg/Gasometer denkbar. Der Antrag wurde mehrheitlich angenommen.
Schach im Freien
JVP-Bezirksrätin Teresa Sihler fordert öffentliche Schachtische in den Parks der Landstraße. „Schachtische sind neben Spielplätzen und Parkbänken die perfekte Ergänzung des öffentlichen Freizeitangebots in unserem Bezirk.“ Der Antrag zur Errichtung wurde einstimmig angenommen. Der Ball liegt nun bei der zuständigen Stadträtin Uli Sima (SPÖ), die für die Parkgestaltung in Wien zuständig ist.
Die bz berichtete kürzlich über die Zustände im Gemeindebau Richard-Strauss-Hof: Der Antrag von der FPÖ auf Einzäunung der Müllsammelstellen wurde gegen die Stimmen von Neos, Bierpartei und Links angenommen. Der Antrag wegen der mangelhaften Baustellenendreinigung wurde zurückgezogen, da Bezirksvorsteher Hohenberger nach Bekanntwerden des Problems bei Wiener Wohnen eine Anfrage stellte und festgehalten wird, dass bis spätestens Ende März die Wiese nochmals gesäubert, eine Ergänzung der Humusschicht durchgeführt und Gras angebaut wird. Das alles ohne Extrakosten für die Mieter.
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