Hütteldorfer Bad: Debatte um Parkplatzpreise hält an
Die Wiener Bäder machen eine kleine Änderung bei den umstrittenen Tageshöchsttarifen.
PENZING. Das Hütteldorfer Bad ist eines der beliebtesten Bäder Wiens – nicht nur im Sommer aufgrund des großen Freibades, sondern auch im Winter wegen der Saunalandschaft. Doch ein Besuch geht ins Geld, da im vergangenen Jahr die Gebühren für den Parkplatz ordentlich erhöht wurden. Eine Besucherin, die anonym bleiben will, fühlt sich im Stich gelassen: "Mein Mann hat einen doppelten Bypass und ich leide an Asthma. Ohne Auto ist es uns fast unmöglich, zum Bad nach Hütteldorf zu gelangen." Denn: Von der etwas billigeren Parkgarage aus muss man trotzdem die Steigung überwinden. Der Freiparkplatz kostet derzeit 2,20 Euro pro Stunde – ohne Tageshöchsttarif. Für die Parkgarage bezahlt man derzeit 1,80 Euro in der Stunde und maximal 18 Euro am Tag. "Wir sind auf jeden Fall dazu bereit, für das Parken zu bezahlen. Um die 100 Euro im Jahr sind auch für Pensionisten machbar. Beim Hietzinger Bad gibt es das ja auch", so die Besucherin.
Unterstützung gibt es vonseiten der FPÖ Penzing. Bezirksrätin Sigrid Blind tritt für die Idee einer Nachsteckkarte für Badbesucher ein: "Eine Auslastung des Parkplatzes wird derzeit nicht erreicht, also können die teureren Tarife kein gutes Geschäft für das Bad sein. Man sollte also Vernunft walten lassen. Es gibt eben Leute, die nur mit dem Auto kommen können." Mit Nachsteckkarten könnten auch die Fußball-Fans bei Spielen des SK Rapid nicht mehr den Parkplatz verwenden.
Tarifänderung ab Mai
Für die Parktarife sind die Wiener Bäder (MA 44) zuständig. "Ab Mai wird es eine geringfügige Änderung beim Tarif geben. Die Garage wird dann mit dem Freiparkplatz gleichgestellt und kostet 2,20 Euro in der Stunde. Das Tageshöchstmaximum wird nur noch 10 Euro betragen", so Martin Kotinsky von der MA 44. An dem Preis für die Monatskarte um 98 Euro für die Parkgarage werde sich aber nichts ändern, so Kotinsky weiter. Zudem könne das Hütteldorfer Bad nicht mit dem Bad in Hietzing verglichen werden, da die beiden Bäder zwei unterschiedliche Betreiber hätten. In Hütteldorf sei eine Jahreskarte derzeit kein Thema.
Darauf angesprochen, dass bei Fußballspielen des SK Rapid Wien die Parkgarage von vielen Fans genutzt werde, erklärt Kotinsky: "Leider ist das unkontrollierbar, da das Parken vollautomatisch passiert." Vorerst werden sich die Badbesucher also mit den neuen Tarifen abfinden müssen – und der fehlenden Änderung für den Parkplatz im Freien. Ein System mit Nachsteckkarten wird es vorerst nicht geben.
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