Ukulele-Night in der Landstraße
LANDSTRASSE. "Welcome to the Hotel California!", dringt es vom Nachbarschaftszentrum in der Barichgasse 8 nach draußen. Doch es ist nicht das Original und auch keine Tonaufnahme. Man hört kein Schlagzeug, sondern Töne, die einem sofort ein Lächeln ins Gesicht zaubern. Denn es ist wieder einmal Zeit für die "Landstraßer Ukulele Night".
"Hier ist jeder willkommen. Egal ob Anfänger oder bereits fortgeschritten. Für uns steht der Spaß am gemeinsamen Musizieren im Vordergrund", freut sich Manfred Schrödl (Foto, mitte). Er ist passionierter Ukulele-Spieler und hat die "Ukulele Nights" im Bezirk ins Leben gerufen.
Am Jakobsweg zur Ukulele
Doch Schrödl hat auch schon dunklere Tage gesehen: Während eines Urlaubs in der Toskana erhielt er 2011 die niederschmetternde Diagnose, dass seine Niere nur noch zu 40 Prozent funktioniert. Da Schrödl zusätzlich Diabetiker war, brauchte er nicht nur eine neue Niere, sondern auch eine neue Bauchspeicheldrüse. Bis zur Transplantation der neuen Organe verging ein Jahr, in dem der Landstraßer acht Stunden täglich an einem Dialysegerät hing.
Als es ihm endlich wieder etwas besser ging, erfüllte er sich seinen Traum vom Jakobsweg. Nicht ganz ohne Risiko: "Ich weiß nie, wie es mir gehen wird. Zugang zu medizinischer Versorgung zu haben, ist für mich sehr wichtig", erläutert Schrödl.
Seitdem hat er den Jakobsweg schon mehrmals bereist: "Im vergangenen Jahr hatte eine Freundin von mir eine Ukulele dabei. Das hat mir so gut gefallen, dass ich selbst beschlossen habe, spielen zu lernen."
Keine Vorkenntnisse notwendig
Neben der "Ukulele Night" im Nachbarschaftszentrum spielt Schrödl auch noch bei einem anderen Stammtisch und beim "Ukulele Tschäm". Zu viel wird es ihm trotzdem nicht: "Ich muss sowieso üben und in der Gruppe ist es einfach viel schöner", strahlt Schrödl.
Doch auch Anfänger können ohne Weiteres bei der Gruppe mitspielen: "Ich habe die Songs extra so gewählt, dass keine besonderen Vorkenntnisse nötig sind. Man braucht aber ein eigenes Instrument."
Denn bei seiner Gruppe steht der Spaß im Vordergrund: Es wird gescherzt und gelacht, dazwischen gibt es die eine oder andere Geschichte vom Jakobsweg zu hören. Man muss sich auch nicht fürchten, einen schiefen Ton zu treffen, denn: "Wir sind allesamt weder Profis noch Perfektionisten. Wir spielen hier frei nach dem Motto: Alles kann, aber nichts muss."
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