Messerpflege und -auswahl
Scharfe Tipps von der Expertin
Welche Messer es in der Küche unbedingt braucht und wie man diese richtige pflegt, weiß die Wolfsberger Messer-Expertin Claudia Strametz.
WOLFSBERG. Das Messer ist das wichtigste und älteste Werkzeug der Menschheit. Von ihm geht eine Faszination aus, die sich über Jahrtausende erstreckt. Für viele mag das Messer nur ein Schneidewerkzeug sein, für andere ist es ein Kultobjekt, wie etwa die Existenz spezieller Messerzeitschriften beweist.
Selbst schleifen oder nicht?
Gerade jetzt vor der Osterzeit boomt im Stahlwarengeschäft von Claudia Strametz am Hohen Platz das Geschäft mit dem Messerschärfen. Sich das Messer vom Profis wieder so richtig scharf machen zu lassen, macht durchaus Sinn. Denn: „Ich erlebe es immer wieder, dass die Leute viel Geld für ein Messer ausgeben und dann die Klinge mit den eigenen Schleifversuchen völlig ruinieren. Ein Messer professionell schleifen zu lassen, kostet zwischen 4 und 10 Euro, ist also absolut leistbar. Und man hat wieder lange Freude damit.“
Pflegetipps
Aber auch abseits des Schleifens gilt es, ein paar Pflegemaßnahmen einzuhalten: Das Messer nie in den Geschirrspüler geben, als Schneidunterlage ausschließlich Holz oder Kunststoff verwenden ¬– niemals Keramik, Edelstahl oder Glas – und edle Holzgriffe ab und zu mit Leinöl einölen, damit sie optisch ansprechend bleiben. Vorsicht ist bei der Lagerung geboten: Die Messer nicht einfach in die Schublade geben, sondern zumindest mit einem Klingenschutz ausstatten. Die eleganteste Lösung ist ein Magnetblock, den man an die Wand montieren oder in der Küche hinstellen kann.
Achten Sie auf die Balance
Für einen Laien ist es relativ schwierig, ein Qualitätsmesser von einem weniger hochwertigen Produkt zu unterscheiden. Ein Anhaltspunkt: Die Klinge sollte durch den ganzen Griff verlaufen und nicht nur hineingesteckt sein. Ganz wichtig ist die Balance. Wie liegt das Messer in der Hand? „Da ist es ganz wichtig, das selbst auszuprobieren“, rät Strametz. Der Preis sagt zwar nicht immer etwas über die Qualität aus, doch er bietet zumindest eine grobe Orientierung: Ein ordentliches Kochmesser kostet um die 100 Euro.
Grundausstattung
Doch welche Messer gehören in eine gut ausgestattete Küche? Herzstück ist ein gut ausgewogenes Kochmesser mit einer breiten Klinge als Allrounder, etwa zum Schneiden von Fleisch und Gemüse. Ein sogenannter Kropf schützt davor, dass man sich beim Schneiden die Finger verletzt. Ebenfalls essentiell sind ein etwas schmaleres Schinkenmesser und das lange Brotmesser mit einer verzahnten Klinge, das sich perfekt zum Schneiden von Krusten eignet. Wer dann noch ein kurzes, handliches Gemüsemesser und ein leicht nach unten gebogenes Turnier- und Schälmesser sein Eigen nennt, der ist in Sachen Messer gut ausgerüstet.
Messer als Geschenke
Optisch besonders ansprechende Modelle, etwa die japanischen Damastmesser, werden gerne als Geschenk verwendet, oft auch mit Gravur. „Vor allem ältere Lavanttaler sagen immer: Messer schenkt man nicht, weil das die Freundschaft zerschneidet. Um dies zu verhindern, verkauft man den dem Beschenkten das Messer um einen symbolischen Euro“, erzählt Strametz aus ihrem Geschäftsalltag.
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