"Fundus" in Wolfsberg
Viele nostalgische Stücke aus zweiter Hand
Es muss nicht immer Neuware vom Großkonzern sein: Im Wolfsberger Geschäft „Fundus“ misst man der Second-Hand-Ware und Nachhaltigkeit großen Wert bei.
WOLFSBERG. Seit November 2019 betreibt Andreas Mosgan-Steinbachner seinen Laden namens „Fundus“ in der Wolfsberger Innenstadt. Durch die Pop-Up-Förderung der Stadt Wolfsberg konnte er vor fast zwei Jahren sein nachhaltiges Geschäftskonzept umsetzen: Auf 150 Quadratmeter Fläche werden rund 500 Second-Hand-Artikel zum Verkauf angeboten. Das Sortiment reicht von alten bäuerlichen Möbeln und Geschirr über Gussöfen und Nähmaschinen aus dem letzten Jahrhundert bis hin zu diversen Accessoires.
Faible für Antikes
„Meine heutige Mitarbeiterin Claudia Kronlechner brachte einst den Stein für diese Idee ins Rollen. Seitdem habe auch ich ein richtiges Faible für alte Sachen entwickelt“, erzählt Mosgan-Steinbachner, der das Geschäft gemeinsam mit seiner Frau Martina führt. Schon der erste Blick durch das Schaufenster lässt das antike Flair im Geschäft in der Bamberger Straße erkennen: „Gebrauchte, gepflegte und massive Waren ausschließlich aus zweiter Hand finden hier Platz. Ein Tischler greift mir bei der Reparatur und Restaurierung so mancher Stücke unter die Arme.“
Überraschende Schätzungen
Durch Räumungen im Raum Wolfsberg, österreichweite Versteigerungen sowie die Verwertung von Stücken aus Verlassenschaften kommt Mosgan-Steinbachner an seine Ware, die die beiden Geschoße im „Fundus“ füllt. „Vor allem der Wiener Raum bietet gute Möbel, dort ist die Auswahl größer als bei uns in Kärnten“, erzählt der Geschäftsmann. Ab und zu bringt er einige seiner Raritäten auch zum Dorotheum nach Klagenfurt und lässt sie schätzen: „Mir sind schon oft wertvolle Stücke untergekommen, was ich im Vorfeld gar nicht gewusst habe.“ Gegenstände mit Preisen bis in den vierstelligen Bereich sind in seinem Laden zu haben.
Truhen und Co.
Seit einiger Zeit erfreut sich auch der Einrichtungstrend mit der Kombination aus „alt“ und „neu“ großer Beliebtheit. „Insbesondere Studenten 'crashen' gern moderne und antike Möbel in ihren Wohnungen. Außerdem kaufen bei mir auch gern junge Menschen ein, die auf der Suche nach einem Erinnerungsstück aus den Zeiten ihrer Großeltern sind“, gibt Mosgan-Steinbachner einen Einblick. Derzeit sind auch rustikale bäuerliche Einrichtungsgegenstände sehr gefragt – vom Diwan über Truhen bis hin zu Tischen.
Schnelllebigkeit bremsen
Dennoch sind in den letzten Jahren unzählige Möbelhäuser aus dem Boden geschossen: Der „Fundus“ soll vor allem Großkonzernen den Wind aus den Segeln nehmen und der Wegwerfgesellschaft entgegenwirken. „Bei guter Pflege können alte, rustikale Dinge über lange Zeit erhalten werden. In meinem Laden sind Gussöfen, Kredenzen oder Kommoden auch schon über 100 Jahre alt“, betont der Geschäftsmann, der ein Zeichen für Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung setzen will.
Monatlicher Flohmarkt
Seine Stücke liefert Mosgan-Steinbachner zudem bis nach Wien und nutzt auch Social-Media-Plattformen wie Facebook oder Instagram für den Verkauf: „Diese Plattformen biete viele Möglichkeiten und haben eine große Reichweite.“ Jeden ersten Samstag im Monat findet im Geschäft in der Bamberger Straße 2 auch ein Flohmarkt statt.
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