Anrainer zur geplanten Porr-Deponie in Lavamünd
"Wären bereit, euch die Grube abzukaufen"

Von links: Hannes Zavodnik und Michael Kotomisky von Porr Bau Gmbh und Bürgermeister Wolfgang Gallant | Foto: RMK
4Bilder
  • Von links: Hannes Zavodnik und Michael Kotomisky von Porr Bau Gmbh und Bürgermeister Wolfgang Gallant
  • Foto: RMK
  • hochgeladen von Daniel Polsinger

Die Bewohner von Hart bei Lavamünd sprachen sich bei Infoveranstaltung geschlossen gegen Deponieprojekt der Baufirma Porr aus.

LAVAMÜND. Wie berichtet, plant die Porr Bau GmbH, eine stillgelegte Schottergrube mit einer Fläche von 3,5 Hektar in Lavamünd künftig als Bodenaushobdeponie zu reaktivieren. Das Bekanntwerden der Pläne sorgte für großen Aufruhr unter den Anrainern des betroffenen Ortsteils Hart. Sie gründeten eine Bürgerinitiative und sammelten über 100 Unterschriften gegen das Projekt. Ihr Hauptargument: Die Bewohner von Hart seien durch eine Altstoffdeponie des Abfallwirtschaftsverbandes Lavanttal und eine aktive Kiesgrube in unmittelbarer Nähe bereits jetzt übermäßig belastet. Außerdem hätte sich die stillgelegte Kiesgrube innerhalb der letzten Jahre zu einem Rückzugsort für die Natur entwickelt.

40 Anrainer kamen

Die Baufirma Porr reagierte und lud vergangenen Freitag Anrainer und Interessierte zu einer Informationsveranstaltung im Kulturheim Lavamünd, wo der kaufmännische Leiter der Niederlassung Kärnten/Osttirol Michael Kotomisky, Bereichsleiter Hannes Zavodnik, Georg Weissensteiner vom Umweltbüro Klagenfurt und Markus Künstner vom Lärmbüro in Klagenfurt das Projekt vorstellten. Rund 40 Anrainer waren der Einladung gefolgt.

Foto: RMK

Die Pläne

Nach Angaben der Firma Porr sollte die Grube einerseits als Bodenaushubdeponie fungieren. Das heißt, sie wird mit Aushubmaterial von umliegenden Baustellen innerhalb der kommenden 20 Jahre nach und nach aufgefüllt, bis eine ebene Fläche entsteht. Durchschnittlich zwölf LKW pro Tag würden das Material anliefern, was einer Menge von etwa 120 Kubikmeter Aushub entspräche. Im sogenannten Kampagnenbetrieb, also wenn eine große Baustelle in Nähe betrieben wird, geht man von einem Maximum von 100 LKW pro Tag aus. Andererseits sollte in Hart auch ein Zwischenlagerplatz mit mobiler Aufbereitung entstehen. Hier geht man von durchschnittlich acht LKW-Fuhren pro Tag aus, als absolutes Maximum werden 50 Fahrten angegeben.

Hitzige Diskussionen

Von Beginn der Infoveranstaltung an zeigten sich die Anrainer wenig kompromissbereit und brachten ihre Anliegen und Sorgen teils auf emotionale Weise vor. So meinte Franz Loibnegger, unmittelbarer Anwohner und Initiator der Bürgerinitiative: „Wir fordern von der Firma Porr, von dem Projekt Abstand zu nehmen. Warum hat es ein Milliardenkonzern wie Porr notwendig, eine Deponie mitten in einem Siedlungsgebiet zu betreiben?“ Die Bürgerinitiative wolle auf keinen Fall zulassen, dass das Projekt zustande kommt. „Wir sind sogar bereit, euch die Grube zu dem Preis abzukaufen, zu dem ihr sie bekommen habt“, so Loibnegger in Richtung der Porr-Verantwortlichen.

„Kenne die Belastungen“

Seitens des Baukonzerns war man um Beschwichtigung bemüht. Michael Kotomisky: „Wir verstehen den Unmut. Als gebürtiger Lavamünder weiß ich natürlich von den jahrzehntelangen Belastungen durch die Mülldeponie. Aber wir verfolgen auch ein wirtschaftliches Interesse und beschäftigen 600 Mitarbeiter, darunter auch viele Lavanttaler und auch Lavamünder, gegenüber denen wir verpflichtet sind, wirtschaftlich zu arbeiten.“ Bereichsleiter Zavodnik brachte seinen Erfahrungsschatz ins Spiel: „Wir betreiben bereits Deponien in Wohngebieten, noch nie gab es dort Probleme.“ Er verweist auf den geplanten nicht kontinuierlichen Betrieb: „Es kann sein, dass wochenlang gar nichts angeliefert wird, weil in der Nähe keine Baustellen sind. Die Belastungen für die Anrainer werden minimal ausfallen, mit einer Schottergrube ist unser Vorhaben nicht zu vergleichen."

„Findet anderes Loch“

Bürgermeister Wolfgang Gallant stellte sich hinter die Bürger: „Der Gemeindevorstand hat eine Petition an die Landesregierung geschickt mit der Aufforderung, den Bereich der Schottergrube unter Schutz zu stellen.“ Es befürworte die Aufklärungsarbeit und das Bemühen der Firma Porr zwar, so wenig Staub und Lärm wie möglich verursachen zu wollen, aber man müsse das große Ganze sehen: „Die Bürger von Hart haben die Nase voll. Am liebsten wäre mir, ihr findet ein anderes Loch, wo ihr das Aushubmaterial deponieren könnt.“

15 Tage Brucharbeiten

Seitens der Firma Porr versprach man, die Anliegen der Bürger intern evaluieren zu wollen, besonders hinsichtlich der mobilen Aufbereitungsanlage, die für besonders hitzige Diskussionen sorgte. „Es wird allerhöchstens an 15 Tagen im Jahr Beton gebrochen. Mehr ist gar nicht erlaubt“, versuchte Kotomisky zu beruhigen.

Weiteres Vorgehen

Als nächster Schritt steht die abfallwirtschaftsrechtliche Genehmigung durch das Land Kärnten an, ein Termin dafür steht noch aus. Fällt der Bescheid positiv aus, haben die Bürger von Hart die Möglichkeit, sich in nächster Instanz an das Landesverwaltungsgericht zu wenden. Dies gilt umgekehrt auch für den Projektwerber Porr.

Von links: Hannes Zavodnik und Michael Kotomisky von Porr Bau Gmbh und Bürgermeister Wolfgang Gallant | Foto: RMK
Foto: RMK
Anrainer Franz Loibnegger | Foto: RMK
Von links: Hannes Zavodnik und Michael Kotomisky von Porr Bau Gmbh, Bürgermeister Wolfgang Gallant und Georg Weissensteiner vom Umweltbüro Klagenfurt | Foto: RMK
Anzeige
Nachhilfe soll für alle jungen Menschen zugänglich werden.  | Foto: stock.adobe.com - Dan Race
2

AK-Lernchancen
Kostengünstige Nachhilfe für Schüler:innen und Lehrlinge

Kärntner Eltern geben jährlich mehrere Millionen Euro für private Nachhilfe aus. AK-Präsident Günther Goach: „Tatsächlich wäre der Bedarf noch weit höher, doch viele Eltern können sich eine zusätzliche Lernhilfe schlichtweg nicht leisten. Jedes Kind hat das Recht auf gleiche Chancen, unabhängig vom Einkommen der Familie. Mit dem Projekt AK-Lernchancen unterstützt die AK Schülerinnen und Schüler – und seit heuer auch Lehrlinge – mit kostengünstiger Nachhilfe in den Hauptgegenständen.“...

Anzeige
Landesinnungsmeister Michael Schnabl, Landesinnungsmeister Salzburg Walter Aigner, Lehrlingssprecher WKK KommR Bernhard Plasounig, Berufsgruppensprecher Zweirad KommR Dieter Hahn, Gremialobmann Oskar Dörfler, Spartenobmann Gewerbe Peter Storfer und Geschäftsführer der KFZ-Wirtschaft Philipp Schasché (von links) | Foto: Peter Just
27

Rasanter Tag voller Perspektiven
KFZ-Branche trifft sich auf hoher See

Der Tag der KFZ-Wirtschaft 2025 auf einem Schiff der Ossiacher Schifffahrt brachte einen positiven Ausblick und freudige Überraschungen. OSSIACHER SEE. Hohe Wellen schlug der Tag der Kärntner KFZ-Wirtschaft 2025 am Ossiacher See. Auf dem vollbesetzten Schiff der Ossiacher Schifffahrt versammelte sich die Branche kürzlich zum Austausch und Netzwerken. "Wie ein Feiertag"Die Gastgeber, Landesinnungsmeister Michael Schnabl und Gremialobmann  Oskar Dörfler freuten sich über den Zuspruch. "Der Tag...

Anzeige
Foto: Privat
1 Aktion 3

In Döbriach
Gewinne 2 Festivalpässe fürs Sauzipf Rocks Festival

Am 8. und 9. August 2025 wird Döbriach am Millstätter See wieder zum Treffpunkt für Fans von Rock, Punk und Metal. DÖBRIACH. Das Sauzipf Rocks Festival geht in die nächste Runde und bringt wie jedes Jahr eine Mischung aus internationalen und heimischen Acts auf die Bühne. Zwei Tage lang gibt es Musik abseits des Mainstreams – laut, ehrlich und live. 25 Jahre Sauzipf Rocks 2025 ist für das Festival ein Jubiläumsjahr. Seit einem Vierteljahrhundert steht das Sauzipf für gute Musik, faire Preise...

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Du willst eigene Beiträge veröffentlichen?

Werde Regionaut!

Jetzt registrieren

Video einbetten

Es können nur einzelne Videos der jeweiligen Plattformen eingebunden werden, nicht jedoch Playlists, Streams oder Übersichtsseiten.

Abbrechen

Karte einbetten

Abbrechen

Social-Media Link einfügen

Es können nur einzelne Beiträge der jeweiligen Plattformen eingebunden werden, nicht jedoch Übersichtsseiten.

Abbrechen

Code einbetten

Funktionalität des eingebetteten Codes ohne Gewähr. Bitte Einbettungen für Video, Social, Link und Maps mit dem vom System vorgesehenen Einbettungsfuntkionen vornehmen.
Abbrechen

Beitrag oder Bildergalerie einbetten

Abbrechen

Foto des Tages einbetten

Abbrechen

Veranstaltung oder Bildergalerie einbetten

Abbrechen

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.