Nun spricht auch die Firma Porr
Wirbel um geplante Deponie in Lavamünd

Anwohner Manuel Petz zeigt auf die alte Schottergrube, wo sich über die Jahre ein natürlicher Mischwald gebildet hat.
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  • Anwohner Manuel Petz zeigt auf die alte Schottergrube, wo sich über die Jahre ein natürlicher Mischwald gebildet hat.
  • hochgeladen von Daniel Polsinger

In Hart bei Lavamünd plant die Baufirma Porr die Errichtung einer Abfalldeponie. Anrainer und Gemeindepolitik wollen dies verhindern. Porr beschwichtigt und will Infoveranstaltung abhalten.

LAVAMÜND. Nur ein unscheinbarer Aushang im Gemeindeamt Lavamünd hat dafür gesorgt, dass sowohl der Gemeinderat inklusive dem Bürgermeister als auch die Bürger des Ortsteils Hart von den Plänen der Baufirma Porr erfuhren, in unmittelbarer Nähe ihres Wohngebietes eine Bodenaushubdeponie mit einem Volumen von 400.000 Kubikmetern samt einem Zwischenlagerplatz zur Zwischenlagerung und zeitweiligen mobilen Aufbereitung von nicht gefährlichen Abfällen zu errichten. Dafür verwendet werden sollte eine stillgelegte Kiesgrube.

Über 100 Unterschriften

Seit das Vorhaben bekannt wurde, gehen in der Markgemeinde die Wogen hoch. Die Anrainer, die teilweise kaum 70 Meter von Grube entfernt wohnen, gingen auf die Barrikaden. Sie gründeten eine Bürgerinitiative und haben mittlerweile über 100 Unterschriften gegen die Errichtung der Deponie gesammelt. Ihr Hauptargument: Die Bewohner von Hart seien durch eine Altstoffdeponie des Abfallwirtschaftsverbandes Lavanttal und eine aktive Kiesgrube in unmittelbarer Nähe bereits genug belastet. Außerdem hätte sich die stillgelegte Kiesgrube innerhalb der letzten Jahre zu einem Rückzugsort für die Natur entwickelt.

Petition an das Land Kärnten

Die Gemeindepolitik steht hinter den Bürgern, denn sie fühlt sich übergangen. Bürgermeister Wolfgang Gallant: „Bis ich den Aushang gelesen hatte, wussten wir als betroffene Gemeinde überhaupt nichts von diesem Projekt.“ Für den Bürgermeister ist klar, dass in Hart keine weitere Deponie in Betrieb gehen soll. Aus diesem Grund hat sich der Gemeindevorstand von Lavamünd in einer gestrigen Sitzung dazu entschlossen, eine Petition an das Land Kärnten zu schicken, um seine Position gegenüber diesem Vorhaben zu verdeutlichen.

Nur drei Wochen pro Jahr

Nun hat sich auch die Firma Porr zu Wort gemeldet. Bereichsleiter Hannes Zavodnik bekundet sein vollstes Verständnis für die Sorgen der Anrainer. „Wir werden im Rahmen einer Informationsveranstaltung etwaige Vorbehalte gemeinsam aufklären.“ Schon jetzt verrät er Details zum geplanten Projekt: „Hauptbestandteil des Genehmigungsverfahrens ist die Auffüllung der ehemaligen Schottergrube mit unbedenklichem Bodenaushub. Darüber hinaus sollen am Standort Asphalt- und Betonaufbrüche von Bauvorhaben in der Umgebung umweltschonend recycliert und bis zur Wiederverwendung zwischengelagert werden.“ Allerdings: Der Zeitraum der Aufbereitung dieser Materialien ist auf zwei bis drei Wochen im Jahr begrenzt. Zudem gelten im Sommer zusätzliche Einschränkungen, sodass im Juli und August keine Aufbereitung stattfinden wird. Zavodnik: „Selbstverständlich wird Porr im Zuge der Recyclierung gezielte Maßnahmen setzen, um Anrainer und Umwelt umfassend vor Lärm-, Schmutz- oder Staubeinflüssen zu schützen.“

Genehmigungsverfahren

In Stein gemeißelt ist die Inbetriebnahme der Deponie noch nicht, denn die abfallwirtschaftsrechtliche Genehmigung durch das Land Kärnten ist noch ausständig. Eine für vergangenen Mittwoch anberaumte Genehmigungsverhandlung in Maria Rojach wurde kurzfristig aufgrund Erkrankung des Verhandlungsleiters wieder abgesagt. Einen neuen Termin sollte es laut Harald Tschabuschnig, Leiter der „Abteilung 8 – Umwelt, Energie und Naturschutz“ des Landes Kärnten spätestens in der ersten Juliwoche geben. Fällt der Bescheid positiv aus, haben die Bürger von Hart die Möglichkeit, sich in nächster Instanz an das Landesverwaltungsgericht zu wenden. Dies gilt umgekehrt auch für den Projektwerber Porr.

Baldige Infoveranstaltung

Bis zum neuerlichen Verhandlungstermin will die Firma Porr der Marktgemeinde und den angrenzenden Anrainern die Möglichkeit bieten, sich im Vorfeld des Vorhabens ein konkretes Bild der geplanten Maßnahmen zu machen und sich mit erfahrenen Experten auszutauschen. Diese Informationsveranstaltung sollte zeitnah erfolgen.

Spekulation über Ort

Warum die Genehmigungsverhandlung in Maria Rojach und damit 16 Kilometer von der betroffenen Gemeinde Lavamünd entfernt hätte stattfinden sollen, ist ebenfalls Stoff von Spekulationen. Der wahre Grund dürfte allerdings coronatechnischer Natur sein: „Wenn man weiß, dass es viele Interessierte gibt, muss man als Behörde schauen, dass man den größtmöglichen Veranstaltungsort findet“, so Tschabuschnig vom Land Kärnten.

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