Lavanttaler Parteichefs befragt
Sollen Geimpfte bevorzugt werden?

Über eine 1-G-Regelung, also den Zutritt in bestimmte Bereiche nur für geimpfte Personen, wird von Seiten der Regierung bereits laut nachgedacht.  | Foto: Bihlmayerfotografie - stock.adobe.com
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  • Über eine 1-G-Regelung, also den Zutritt in bestimmte Bereiche nur für geimpfte Personen, wird von Seiten der Regierung bereits laut nachgedacht.
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Zutritt nur für Geimpfte – im Herbst könnte in manchen Bereichen eine 1-G-Regel kommen. Wir haben die Lavanttaler Parteichefs nach ihren Standpunkten gefragt.

LAVANTTAL. Bisher wurden Geimpfte, Genesene und Getestete Personen im Rahmen der allseits bekannten 3G-Regel gleichbehandelt, sieht man von der Nachtgastronomie einmal ab, wo seit 22. Juli nur noch Geimpfte oder PCR-Getestete Zutritt haben. Seit Wochen sorgt nun die mögliche Einführung einer „1-G-Regel“, also der Zugang zu Freizeiteinrichtungen ausschließlich für Geimpfte, für Diskussionen. Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) äußerte sich angesichts steigender Infektionszahlen nicht abgeneigt von einer solchen Regelung, setzte aber voraus, dass für das Inkrafttreten einer „1-G-Regel“ eine prekäre epidemiologische Situation vorherrschen und gelindere Maßnahmen bereits ausgeschöpft sein müssten.

Geschäftsführende Stadtparteiobfrau der FPÖ, Isabella Theuermann | Foto: Privat
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FPÖ: Alle Maßnahmen zurücknehmen

Wie stehen die Lavanttaler Bezirksparteichefs zur angedachten Bevorzugung Geimpfter gegenüber dem Rest der Bevölkerung? Für die geschäftsführende FPÖ-Stadtparteiobfrau Isabella Theuermann ist die Sache klar: „Die 1G-Regel ist strikt abzulehnen. Mit dieser Zwangsbeschränkung aller ungeimpften Mitbürger wird mit staatlichem Druck die Impfpflicht durch die Hintertür eingeführt, gegenseitige Missgunst und Hass innerhalb der Bevölkerung wird geschürt und die Menschen werden in gute sowie böse Bürger eingeteilt“, so Theuermann. Die freiheitliche Position fordert vielmehr die Zurücknahme aller Corona-Maßnahmen, wie Theuermann bestätigt: „Andere Staaten zeigen das bereits vor. Es braucht mehr Eigenverantwortung der Menschen statt staatlichen Zwang.“

ÖVP-Bezirksparteiobmann Johann Weber

ÖVP: 1-G für Discos

Anderer Meinung ist Johann Weber, Bezirksparteiobmann der ÖVP: „Österreich hat die Corona-Pandemie bisher vergleichsweise sehr gut gemeistert. Eines ist jedoch auch klar: Wir müssen auf den Herbst gut vorbereitet sein, denn die Zahlen werden wieder steigen. Wenn die Zahlen weiter steigen, dann braucht es die 1G-Regel für Diskotheken und Nachtklubs. Mit der Impfung haben wir das beste Mittel in der Hand, um der Pandemie Herr zu werden und unser Gesundheitssystem zu schützen. Daher gilt es nun weiterhin so viel wie möglich zu impfen, um sich selbst und andere zu schützen. Nur wer geimpft ist, ist gegen einen gefährlichen Verlauf des Coronavirus geschützt.“

SPÖ-Bezirksparteiobmann Daniel Fellner | Foto: Privat
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SPÖ: Bevorzugung nachvollziehbar

Ähnlich sieht das Daniel Fellner, Bezirksparteiobmann der SPÖ Wolfsberg: „Als ehemaliger Mitarbeiter des Roten Kreuzes bin ich überzeugt davon, dass die Impfung sinnvoll ist und dabei hilft, die Anzahl schwerer Verläufe zu minimieren. Das zeigen ja auch alle Statistiken ganz deutlich. Aus diesem Grunde könnte ich auch nachvollziehen, wenn es, bevor möglicherweise ein neuerlicher genereller Lockdown notwendig wird, Vorteile, beziehungsweise Erleichterungen für Geimpfte gibt. Eine generelle Impfpflicht lehne ich allerdings ab. Niemand, der etwa – aus welchen Gründen auch immer – Angst vor der Impfung hat, sollte dazu gezwungen werden.“

Grünen-Bezirksparteiobfrau Susanne Dohr | Foto: Privat
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Grüne: Spaltung befürchtet

Susanne Dohr, Bezirksparteichefin der Grünen lehnt eine 1-G-Regelung ab: „Aktuell haben Geimpfte den Vorteil, dass sie sich nicht testen lassen müssen. Dieser Vorteil soll meiner Meinung nach weiterhin bestehen. Auch als Anreiz, sich impfen zu lassen. Eine 1-G-Regelung (Geimpft) würde die Bevölkerung jedoch noch mehr spalten. Dann gibt es Geimpfte und Nicht-Geimpfte, wie in einer Zwei-Klassen-Gesellschaft. Die Entscheidung, sich zu impfen, muss jede und jeder aus Verantwortung sich selbst und anderen gegenüber treffen können. Wer sich gegen eine Impfung entscheidet, der ist sich bewusst, dass er damit besondere Auflagen einzuhalten hat. Eine Ausgrenzung von nicht geimpften Menschen, die sich an diese Auflagen halten, darf nicht passieren. Darum muss zumindest ein Freitesten für alle möglich bleiben. Meiner Meinung nach wäre also eine 2-G-Regelung (geimpft oder getestet) für den Herbst die bessere Lösung.“

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