Der AWV Leibnitz appelliert: Plastik ist tabu im Biomüll

Bitte kein Plastik in die Biomüll-Tonne (v.l.): Peter Musger von Musger Humus Transporte mit den beiden Abfallberatern Erich Elsnig und Josef Krobath.
  • Bitte kein Plastik in die Biomüll-Tonne (v.l.): Peter Musger von Musger Humus Transporte mit den beiden Abfallberatern Erich Elsnig und Josef Krobath.
  • hochgeladen von Waltraud Fischer

Eigentlich lehrt es die Müllhexe Rosalie bereits im Kindergarten: Bioabfall gehört auf den Komposthaufen und für solche, die keinen ‚Garten haben, gibt’s die braune Biomülltonne. So weit, so klar. Doch für Erich Elsnig und Josef Krobath, beide Abfallberater beim Abfallwirtschaftsverband Leibnitz liegen die ernüchternden Fakten klar auf dem Tisch: Die Steirische Restmüll-Analyse zeigt, dass pro Einwohner und Jahr 23 Kilogramm Bioabfall fälschlicherweise im Restabfall landen, das sind rund 20 Prozent der Restmüllsammelmenge!
Obmann Bgm. Wolfgang Neubauer: Das ist ein ökologischer und wirtschaftlicher Unsinn, denn alles was in der Restmülltonne landet, wird Großteils verbrannt und die Rückstände müssen deponiert werden. Bioabfall hingegen ist ein wertvoller Rohstoff für
unsere Kompostbetriebe im Bezirk. Die daraus hochwertige Komposterde herstellen.

Wertvoller Biomüll

Landesweit werden auf diesem Weg in insgesamt 73 Kompostierbetrieben rund 65.000 Kubikmeter wertvoller Kompost erzeugt. Doch die Arbeit wird immer schwieriger: Gerade in Biotonnen von Mehrparteienhäusern finden sich jede Menge Verunreinigungen wie Plastik, Glas und Metall, was die nachfolgende Kompostierung zusehends erschwert und verteuert. Fehlwürfe müssen nämlich mühevoll händisch ausgeklaubt werden. Doch nicht nur eindeutige Fehlwürfe machen Probleme. Peter Musger, Kompostverarbeiter in Leutschach, meint: Für den Konsumenten mag es verwirrend sein, doch das vermeintlich kompostierbare Plastiksackerl aus dem Lebensmittelhandel hat in der Biotonne nichts verloren. Biologisch abbaubar ist nämlich nicht gleichbedeutend mit kompostierbar. Kunststofftragetaschen auf Mais- und Kartoffelstärkebasis brauchen ein bis zwei Jahre bis sie vollständig abgebaut sind. Nur dünnwandige Biokübel-Einstecksäcke aus Maisstärke sind problemlos.

Aktion scharf

Faktum ist, dass beim Kompostbetrieb alles aussortiert werden muss, was nach Plastik aussieht, denn eine Sortierung in „gute und „schlechte“ Kunststoffsäcke würde einen viel zu hohen Aufwand verursachen. Das Land Steiermark, die Steirischen Abfallwirtschaftsverbände, die steirischen Entsorgungsbetriebe und die ARGE Kompost haben deshalb eine gemeinsame Aktion gestartet, damit Bioabfall wieder plastikfrei wird. Aus diesem Grund wurde jede Biotonne mit dem Aufkleber „kein Plastik“ versehen. Um das Plastik aus dem Bioabfall heraus zu bekommen, sind auch flächendeckende Kontrollen vorgesehen.

Grundvoraussetzung für die Herstellung sauberen Komposts ist eine hochwertige Bioabfallsammlung. Leider landen in der Biotonne große Mengen an Plastik. Diese Fehlwürfe sind für die Kompostbetriebe ein
großes Problem informieren die beiden Umwelt- und Abfallberater des AWV Leibnitz, Erich Elsnig und Josef Krobath. Zukünftig werden Biobehälter mit Fehlwürfen mit dem Aufhänger „Apfelbutzn rein, Plastik nein“ vom Sammler gekennzeichnet. Sollten weiterhin Fehlwürfe vorhanden sein, werden die betroffenen Biobehälter nicht entleert!

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