Die Rebenland-Tiermutter

Foto: Ernst Bieber
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„Tschitschi“ hüpft auf den Küchentisch, holt sich eine Fisole vom Gemüseteller und flattert dann zurück auf den Boden. Dort hat ihm seine Tiermutter Heidi Stelzl in Fötschach, Gemeinde Leutschach/Weinstraße, ein wohliges Platzerl reserviert, gleich neben einer Voliere mit Zwergpapageien und einem Käfig mit bunten Sittichen. Heidi neigt sich hinunter und streichelt das Gefieder der Singdrossel. Sie spricht mit ihr, und es scheint, als verstünde der Vogel jedes Wort. Wenn sie an wärmeren Tagen eine Schüssel auf den Boden stellt und ihn einlädt: „Komm, nimm ein Bad, das wird dir guttun!“, reagiert „Tschitschi“ prompt. Er taucht ins Wasser und besprengt seine Flügel rundum mit dem kühlen Nass. „Fabi“, der gutmütige Haushund der Stelzl, liegt friedlich daneben, aber das stört den Badenden nicht.
Vor rund drei Monaten hat Heidis Mann Franz Stelzl den zerzausten Jungvogel im Gartengelände gefunden und heimgebracht. „Tschitschi“, wie er genannt wird, dürfte einer Katzenattacke zum Opfer gefallen sein. Mühsam wurde er gesund gepflegt. Täglich klaubten die Stelzls aus ihrem Komposthaufen kleine Würmchen, mit denen die Singdrossel gefüttert wurde. Schon Dutzende Male hat die „Tiermutter vom Rebenland“, wie Heidi genannt werden müsste, verletzte Tiere gerettet und gesundgepflegt. Zweimal waren es junge Bambis, Opfer von Verkehrsunfällen. Eines davon ist nach wie vor am Hof, weil man es infolge seiner Verwundung nicht mehr auswildern konnte. Willi, so heißt der inzwischen erwachsene Rehbock, folgt seinem „Frauerl“ auf Schritt und Tritt. Er hat von Franz Stelzl ein bequemes, weites Gehege erhalten. Unter den von Heidi und ihrem Mann geretteten Geschöpfen gab es auch einen jungen Kauz, der sich in einem Abflussrohr verfangen hatte. Heidi ist jedenfalls mit Leib und Seele für ihre Pfleglinge unterwegs. „Ich war schon als Kind gerne für die Tiere da“, erzählt Heidi, die im bekannten Weingut Narat-Zitz aufgewachsen ist.

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