Gleinstätten-Bürgermeister zur Schließung der LBS: "Wir brauchen kein zweites Zwentendorf!"
Die Landesberufsschule Gleinstätten schließt am 29. Juni. Eine Arbeitsgruppe kümmert sich um die mögliche Nachnutzung der LBS Gleinstätten. Konkrete Vorschläge wurden noch nicht präsentiert. Für das Riesengebäude konnten bis dato keine Interessenten gefunden werden.
Einen lauten Aufschrei aus unterschiedlichsten Gruppierungen gab es am 9. Februar 2017 in der Region, als bekannt wurde, dass die Landesberufsschule Gleinstätten vor dem Aus steht. Niemand wollte es wahrhaben und die drohende Schließung der LBS Gleinstätten wurde für Wochen zum (politischen) Dauerbrenner. Faktum ist: Die LBS Gleinstätten hat am 29. Juni ihren letzten Schultag, das angrenzende Lehrlingshaus schließt eine Woche später für immer die Türen. Was geblieben ist, sind offene Fragen, Wut und Ärger vieler Menschen, die jahrelang täglich in den Häusern ein und aus gingen. Auch wenn vielen Beschäftigten ein neuer Job sicher ist, kann nur schwer begriffen werden, warum das Gebäude geschlossen wird. Öffentlich will niemand darüber sprechen.
"Von einer dringenden Sanierung sind wir gegenüber anderen Häusern, wo die Decke des Speisesaals herunterbricht (Feldbach) weit entfernt. Jeder, der das Gebäude von innen kennt, ist überrascht und kann nicht nachvollziehen was hier entschieden wurde", so ein Bürger aus Gleinstätten, der die kursierenden Gerüchte rund um die kolportieren immens hohen Sanierungskosten in Millionenhöhe nicht verstehen will. Das Schwimmbad wird weiterhin stark frequentiert als gäbe es kein morgen - Schulen mit Schwimmwochen, Babyschwimmen, Besuche anderer Schulen und Benutzung der Turnhalle von anderen Schulen - und bald kommt der NMS Zubau in Gleinstätten.
"Leider gibt es für die Nachnutzung der LBS Gleinstätten keine konkreten Pläne", bestätigen die regionalen Abgeordneten LAbg. Bernadette Kerschler (SPÖ), LAbg. Peter Tschernko (ÖVP) und NAbg. Josef Riemer (FPÖ) . NAbg. Josef Muchitsch bringt es auf den Punkt: "Die Landesimmobiliengesellschaft hat seitens der Landespolitik im Zuge der Entscheidung über die Schließung der LBS in Gleinstätten den Auftrag erhalten, betreffend einer Nachnutzung und Verwertung der Liegenschaft Vorschläge zu erarbeiten und zu präsentieren. Es ist Zeit, etwas auf den Tisch zu legen!"
Sitzung am 16. Mai
Die letzte Sitzung, in der es um die mögliche Nachnutzung ging, fand am 16. Mai statt. LAbg. Bernadette Kerschler liefert dazu aus dem Büro Schickhofer die neuesten Informationen: "Ja es stimmt, aufgrund der Größe konnte für das Gebäude bisher kein Interessent für eine Nachnutzung gefunden werden." Die Nutzfläche beträgt insgesamt 16.700 Quadratmetern. Mit einem eigenen Folder wird das Gebäude beworben. LAbg. Bernadette Kerschler betont: "Alles, was eine Polizeischule für das Gebäude betrifft, ist ein Gerücht. Das Gebäude wurde auch dahingehend überprüft, ob es für die Pflichtschulen in Gleinstätten geeignet ist. Ebenso wurde überprüft, ob das Schwimmbad für die Öffentlichkeit geöffnet werden könnte. Aber es fehlen die sanitären Anlagen und der finanzielle Aufwand ist einfach zu groß." Die GeoSys Wirtschafts- und Regionalentwicklungs GmbH mit GF Wolfgang Weber ist weiterhin um eine Lösung bemüht und es wird intensiv daran gearbeitet, weiß LAbg. Kerschler, die betont: "Gemeinsam mit LAbg. Peter Tschernko haben wir erwirkt, dass Gelder nach Gleinstätten fließen. Für einen regionalen Abgeordneten ist es das Schlimmste, wenn eine Schule im eigenen Wirkungsbereich zugesperrt wird."
Kein zweites Zwentendorf
Bgm. Franz Koller zeigte sich von Beginn an als großer Kämpfer für den Erhalt bzw. eine adäquate Nachnutzung der LBS Gleinstätten: "Bis jetzt gibt es leider keine konkreten Vorschläge. Die Gesellschaft ist noch bis Jahresende mit der Verwertung betraut. Sollte es zu keiner Verwendung des Gebäudes kommen, so bin ich dafür, dass sie es schleifen, denn wir brauchen kein zweites Zwentendorf."
Aktuelle Berichte rund um die Schließung der Landesberufsschule Gleinstätten finden Sie unter:
Aus für die Landesberufsschule Gleinstätten
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