LKH Wagna setzt "Tumorboard" ein
Prim. Othmar Grabner über Quantensprung in der Qualitätssicherung für Krebspatienten.
Wie sieht es zurzeit mit der Auslastung im LKH Wagna aus?
Prim. Dr. Othmar Grabner: Die Auslastung im Landeskrankenhaus ist sowohl auf der Internen als auch auf der Chirurgie sehr zufriedenstellend. Das ist ein Zeichen dafür, dass das LKH Wagna von der Bevölkerung sehr gut angenommen wird. Auch in unserer Ambulanz ist eine enorme Inanspruchnahme merkbar.
Wie lässt sich der Patientenzustrom in der Ambulanz mit dem seit Anfang des Jahres neu in Kraft getretenen Arbeitszeitgesetz für Ärzte vereinbaren?
Kürzere Dienstzeiten stellen uns oft vor große Herausforderungen, aber unsere Mitarbeiter arbeiten quer durch die Bank mit vollem Einsatz, um den Ansturm bestmöglich zu bewältigen. Die Belastung jedes Einzelnen ist größer geworden.
Wir arbeiten auch sehr eng mit niedergelassenen Ärzten zusammen, sodass diese Tätigkeiten wie Nahtentfernungen und Wundkontrollen übernehmen. Wir behandeln unsere Patienten gemeinsam.
Herbst- und Winterzeit ist Krampfadernzeit. Warum sollten Krampfadern in der kalten Jahreszeit operiert werden?
Die Krampfadern sind eine Erkrankung der Venen und zählen quasi schon zu den Volkskrankheiten. Die kalte Jahreszeit ist deshalb die beste Zeit zum Operieren, weil man nach einer Krampfadern-Operation über sechs bis acht Wochen dicke Strümpfe tragen muss – das ist ein wichtiger Teil der Behandlung und macht ca. 50 Prozent des Operationserfolges aus.
Die Chirurgie Wagna verfügt über eine sehr große Erfahrung in der Krampfadern-Behandlung und passt die Therapiemöglichkeiten jedem einzelnen Patienten an. Im LKH Wagna gibt es eine eigene Krampfadern-Ambulanz. Am besten im chirurgischen Ambulanzaufnahmeschalter voranmelden unter 03452/701-2149 (Frau Trummer).
Die Behandlung von Krebspatienten liegt Ihnen besonders am Herzen. Mit dem sogenannten Tumorboard haben Sie eine Neuerung von der Obersteiermark mit nach Wagna gebracht. Was ist das genau?
Ich betrachte das Tumorboard, das wir im LKH Wagna in Zusammenarbeit mit dem LKH West anbieten, als Quantensprung in der Qualitätsverbesserung der Behandlung von Krebspatienten.
Dabei wird bei jedem Patienten, bei dem eine bösartige Erkrankung festgestellt wurde, von unterschiedlichen Fachdisziplinen (u.a. Chirurgen, internistische Onkologen, Strahlentherapeuten, Pathologen, Radiologen) an Ort und Stelle ein gemeinsamer, individuell abgestimmter Therapieplan erstellt.
Man weiß, dass ein solches Vorgehen für den Patienten mit einer so ernsten Erkrankung die besten Erfolgsaussichten bringt.
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