Leutschach an der Weinstraße
Nach Pilzverzehr mussten drei Personen ins Krankenhaus
Drei erwachsene Personen erlitten am Montagnachmittag, dem 15. Mai, nach dem Verzehr von Pilzen um kurz nach 15 Uhr massive gastrointestinale Beschwerden. Der 75-jährige Mann, eine 72-jährige Frau und ein 62-jähriger Mann mussten von zwei Rettungswägen ins LKH Südsteiermark - Standort Wagna transportiert werden.
LEUTSCHACH. Schwammerl gelten als besonders beliebt, doch wie der Vorfall zeigt, ist große Vorsicht geboten. Nach dem Verzehr von Pilzen mussten heute gleich drei Erwachsene aus Leutschach an der Weinstraße zur Versorgung ins LKH Südsteiermark - Standort Wagna gebracht werden.
Laut Informationen wurden die Schwammerl bereits in der Saison 2021 gesammelt und tiefgefroren. Immer wieder kommt es zu Pilzvergiftungen. "Nehmen Sie beim Sammeln von Pilzen nur jene mit, die Sie absolut sicher kennen", bittet ein Rot Kreuz-Mitarbeiter.
Verwechslungsgefahr
Beim Sammeln geht die größte Gefahr von den Doppelgängern aus: Das sind giftige Pilze, die genießbaren Exemplaren zum Verwechseln ähnlich sind. Der Bekannteste unter ihnen ist wie schon erwähnt der Grüne Knollenblätterpilz, der besonders giftig ist. Das ungeschulte Auge verwechselt ihn schnell mit einem herkömmlichen Champignon.
Die goldenen Regeln für Schwammersucher:innen
1) Schwammerl über dem Waldboden abschneiden und mit Laub oder Nadeln abdecken!
Durch die Vermoderung wird das Austrocknen des Schwammerlwurzgeflechtes verhindert. Leider werden nach wie vor Schwammerl einfach ausgerissen. Die Nachbildung des Mycel-Gebildes (Wurzelgeflecht des Pilzes im Boden) braucht durchschnittlich zehn Jahre!
2) Nur jene Schwammerl mitnehmen, welche auch zu 100prozentig erkannt werden!
Nur eine gute Kenntnis der Pilze schützt vor Giftpilzen – Faustregeln dazu gibt es nicht.
3) Schwammerl, welche nicht erkannt werden, bitte im Interesse der Ökologie und der weiteren Fortpflanzung nicht umtreten, sondern stehen lassen!
4) Leider wird oftmals von Schwammerlsuchern Müll im Wald hinterlassen!
Alles, was an Getränken und Speisen mitgenommen wird, ist wieder ordnungsgemäß zu entsorgen. So haben z. B.: zerbrochene Glasflaschen und Plastikverpackungen im Wald nichts verloren!
5) Lärmen im Wald ist zu unterlassen! Es geht immerhin auch um unsere Tierwelt. Das Schwammerlsuchen ist zwischen 8 und 16 Uhr gesetzlich geregelt.
6) 2 kg Schwammerl und nicht mehr pro Person sind erlaubt – Natur schützen nicht missbrauchen! Aufsichtsorgane sind berechtigt, zu prüfen und Anzeige zu erstatten! Geldstrafen können verhängt werden.
7) Das Sammeln von Schwammerl mit Korb oder Stofftasche! Die Atmungsaktivität für Pilze bleibt so erhalten. Im Plastiksackerl wird der Verwesungsprozess beschleunigt.
8) Pilze müssen gleich verarbeitet oder können nur kurze Zeit im Kühlschrank aufbewahrt werden!
9) Pilze speichern mehr Schwermetalle als Gemüse! Nach Empfehlung der WHO soll bei regelmäßigem Verzehr der Verbrauch auf 250 Gramm pro Woche eingeschränkt werden.
10) Bei ersten Anzeichen einer Pilzvergiftung sofort den Arzt aufsuchen. Erste Anzeichen sind Übelkeit, Benommenheit, Gleichgewichtsstörungen, Halsbrennen, Brechreiz und Erbrechen, Durchfall und Fieberschübe. Die Symptome einer Pilzvergiftung treten je nach Art der genossenen Pilze nach wenigen Minuten bis zu mehreren Stunden auf.
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