Wagna, Ronchi dei Legionari (Italien) und Metlika (Slowenien)
Wagna feiert 50 Jahre Städtefreundschaft

Foto: Gemeinde Wagna

Die internationale Städtefreundschaft zwischen den Gemeinden Wagna, Ronchi dei Legionari (Italien) und Metlika (Slowenien) besteht seit 1969.

WAGNA. Vom 10. bis zum 12. Mai wehten in Wagna an jeder Ecke vier Fahnen, zum großen Jubiläum der Städtefreundschaft hisste man die Farben der Europäischen Union, von Österreich, Italien und Slowenien.
Die Delegationen der zwei Partnergemeinden, bestehend aus den Bürgermeistern, Gemeinderäten, Gemeindebediensteten und weiteren Personen, die sich in den vergangenen Jahren stark für die Städtefreundschaft eingesetzt haben, besuchten Wagna bereits am Freitag zur Kranzniederlegung am italienischen Friedhof in Wagna, sowie zur feierlichen Erneuerung des Freundschaftspaktes im Sitzungssaal des Gemeindeamts. Am Samstag folgten Busse aus Italien und Slowenien, an die 200 Personen beteiligten sich an diesem Wochenende an den Feierlichkeiten.

Freundschaften über Grenzen hinweg

Bereits seit Beginn der Städtefreundschaft gab es neben den offiziellen Begegnungen sportliche und familiäre Kontakte zwischen den Bewohnern aller drei Gemeinden, so gestalteten auch heuer die einzelnen Vereine der Marktgemeinde Wagna Tagesprogramme für ihre Freunde aus Ronchi dei Legionari und Metlika. Die Feuerwehren führten ihre Kameraden durch die Rüsthäuser und mit dem Boot über die Mur, die Marktmusik besuchte mit den Musikerkollegen zuerst das Schloss Seggau und danach den Buschenschank Schneeberger, selbstverständlich von eigenen Tönen begleitet. Sportlich ging es beim SV Flavia Solva im Römerstadion zu, der mit den U12-Mannschaften des A.S.D. Ronchi Calcio und des NK Kolpa ein freundschaftliches Turnier veranstaltete. Auch die Tennisspieler des FC Leitring lieferten sich spannende Duelle mit den Sportsmännern aus den Partnergemeinden. Im kreativsten Wettkampf traten jedoch die Delegationen selbst an: Beim Dreikampf musste sich das zehnköpfige Team von Bürgermeister Peter Stradner im Boccia, im Gummistiefelweitwerfen und am Nagelstock beweisen. Während im Boccia natürlich niemand Chancen gegen die Gäste aus Italien hatte, standen die Wagnarianer in den anderen beiden Bewerben besser dar und konnten sich somit auch den Gesamtsieg aller Bewerbe sichern. Im Mittelpunkt der Bewerbe stand dennoch ausschließlich der Spaß und die Förderung der Gemeinschaft, auch wenn es am Abend noch eine große Siegerehrung gab, bevor man die Feierlichkeiten bei einem gemeinsamen Abendessen mit allen Teilnehmern und Live-Musik ausklingen ließ.
Zurückzuführen ist der Freundschaftspakt zwischen den drei Gemeinden auf die traurigen Ereignisse zweier Weltkriege. Im Kriegswinter 1914/15 wurde in Wagna ein riesiges Barackenlager für mehr als 23.000 Flüchtlinge errichtet, zuerst waren Bewohner aus Galizien und dann aus der Gegend der norditalienischen Städte Ronchi dei Legionari und Monfalcone Sagrado in diesem Flüchtlingslager untergebracht. Damals siedelte man während der Isonzoschlachten die Zivilbevölkerung aus und in Wagna organisierten diese Flüchtlinge eine eigene Stadtverwaltung mit Schulen, Krankenhäuser, Kirchen und anderen öffentlichen Einrichtungen. Eine Choleraepidemie kostete zu dieser Zeit 2.900 Menschen das Leben, weshalb in Wagna ein italienischer Friedhof eigens errichtetet wurde. Aus dem Friedhofsgelände hat die Marktgemeinde Wagna später eine Gedenkstätte errichtet, wodurch über viele Jahre immer wieder Angehörige der Verstorbenen Wagna besuchten. Zur Erinnerung und Mahnung an die schrecklichen Ereignisse gründeten die Gemeinden 1969 eine Städtefreundschaft.
Die Stadt Ronchi dei Legionari hatte wiederum im 2. Weltkrieg im Kampf gegen den Faschismus engen Kontakt zu den Bewohnern der slowenischen Stadt Metlika. Daraus hatte sich im Jahre 1968 ein Freundschaftspakt ergeben. Im Jahre 1970 haben alle drei Gemeinden einen gemeinsamen Freundschaftspakt vereinbart, die Städtefreundschaft wurde folglich nicht an einem Tag, sondern über die Jahre 1968 bis 1970 abgeschlossen – dies ist auch der Grund, weshalb sich die Feierlichkeiten zum 50-jährigen Jubiläum über drei Jahre verteilen. Im Vorjahr feierte man gemeinsam in Italien, dieser Tage in Wagna und im nächsten Jahr abschließend in Slowenien.

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