Ära von Otto Knaus endet
Nach vier Jahren als Bezirkssprecher der Grünen in Leibnitz schlägt der
Sulztaler Otto Knaus neue Wege ein. Der WOCHE gab er ein exklusives
Abschiedsinterview:
WOCHE: Welche Gründe bewegen Sie Ihr Amt nach vier Jahren niederzulegen?
Otto Knaus: Für mich waren diese vier Jahre eine schöne Zeit. Ich wurde in einer Wahl bestätigt, habe viele Menschen kennengelernt und viele Projekte für mich umgesetzt, die auch in der Umgebung wahrgenommen wurden. In der Aufzählung merkt man aber, dass auch viel Arbeit dahinter steckt. Es gibt natürliche Grenzen und wenn ich meine Arbeit nicht mehr zu 100 Prozent machen kann, dann gar nicht.
WOCHE: Welches Resumee ziehen Sie für sich selbst?
Otto Knaus: Ein sehr positives. Ich sehe, dass die Grünen in der Region sehr positiv wahrgenommen werden. Mein Anspruch war es für die Bevölkerung zu arbeiten. Das ist uns gelungen, wir haben viel Öffentlichkeitsarbeit geleistet und parteiübergreifend ein kollegiales Miteinander geschaffen.
WOCHE: Gibt es ein Erlebnis, das Ihnen besonders in Erinnerung bleiben wird?
Otto Knaus: Wenn ich an das Thema Buchkogel, Maiswurzelbohrer oder zum Beispiel den Schweinestall in Gralla denke, bin ich stolz darauf, dass wir immer Themen vorgegeben haben und nicht nur mitgeschwommen sind. Ich bin stolz, dass wir im Bezirk als Grüne wahrgenommen werden, nach außen gegangen sind und gesellschaftspolitische Politik gemacht haben.
WOCHE: Wer wird Ihnen nachfolgen?
Otto Knaus: Es ist jedem offen zu kandidieren. Dabei muss jeder für sich selbst entscheiden, ob er sich das zutraut. Die Landesgrünen sind der Meinung, ich habe die Latte sehr hoch gelegt und es wird schwierig werden, jemanden zu finden, der mit einer solchen Intensität weiter macht, auch weil es ehrenamtlich ist. Aber das alles wird sich am 17. März zeigen, wenn mein Nachfolger gewählt wird.
WOCHE: Wohnin führt Ihr Weg?
Otto Knaus: Ich bin in der glücklichen Lage, dass ich mich politisch zur Ruhe setzen kann. Aber es gibt da noch andere Projekte. An erster Stelle steht natürlich meine Familie. Außerdem haben wir einen Biobuschenschank- und Weinbaubetrieb, ich bin nach wie vor Fachgruppenleiter von Bioweinbau in der Steiermark und begeisterter Schachspieler beim Verein Gamlitz, wo ich auch Funktionär bin.
WOCHE: Auf welche Herausforderungen steuert die Partei Ihrer Meinung nach auf den Bezirk heruntergebrochen zu?
Otto Knaus: Die Grünen haben großen Aufholbedarf an Strukturen in der Region. Eine Herausforderung wird es sein, dass die Grünen in der Region weiterwachsen und ein derartiges Umfeld schaffen, dass man gerne für die Partei arbeitet. Da möchte ich z.B. die grünen Gemeinderäte hervorheben – ich bin sehr froh, dass es sie gibt; wir pflegen auch ständigen Austausch.
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