Zum Muttertag
Ein (etwas anderes) Muttertags Gedicht.
Wie herrlich nun die Blumen blühen,
wiegen die Köpfchen sanft im Wind.
ein kleines Sträußchen schnell gepflücket,
schenkt es der Mutter ihr liebes Kind.
Gedankenvoll sitz ich im Grase,
halt eine Blume in der Hand.
Konnt' als Kind sie nie verschenken,
hab' meine Mutter nie gekannt.
Weiß nicht die Farbe ihrer Augen,
weiß nicht, ob wellig fiel ihr Haar.
Weiß nicht, ob sie mich liebkoste,
weiß nicht, ob sie glücklich war.
Nie konnt' ich ihr ein Blümlein reichen,
niemals ein Gedichtlein sagen.
Sie ging so jung schon aus dem Leben,
in meinen fernen Kindertagen.
Es gibt kein Kreuz, auch keinen Stein,
dort, wo sie einst begraben war.
Vergessen ist es, und vergangen,
verloren nach so vielen Jahr'!
Allein geh ich hinaus zur Wiese,
jetzt im Mai, wie jedes Jahr.
Und mit Traurigkeit im Herzen,
denk ich an das, was niemals war!
© A. Zinser
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