Im Fasching ist erlaubt, was sonst auf strikte Ablehnung stößt: grundloses Lachen und Lustigsein. Übrigens: Lächeln ist die Perversion des Lachens.
Was in der fünften Jahreszeit geduldet ist, kann sonst leicht zu Irritationen führen, denn wie sagt ein böses Sprichwort: Am vielen Lachen erkennt man den Narren. Dieser Sager geht auf den humorlosen Plato zurück und wird von den Autoritäten bis heute geteilt.
Wie falsch diese Feststellung ist, zeigen historische Beispiele, wie das des Hofnarren im Mittelalter. Ihre Stellung war hoch angesehen. Der zweifelhafte Ruf der Hofnarren geht auf ihre bunte „Faschingskleidung“ zurück.
Die angeblichen Narren schaffen den Anlass zu humorvollem Lachen, ohne selbst sich daran zu beteiligen. Denken wir an den Schneider von Ulm, der ein merkwürdiges Fluggerät erfand und mit dieser Innovation von der Stadtmauer sprang, ohne die Absicht zu haben, seine Zeitgenossen mit seinem Unglück zu unterhalten. Sie lachten trotzdem.
Das Lachen im Fasching auch eine soziale Komponente hat, weil wir in Gemeinschaft mehr Spaß haben, ist eine Tatsache; wie viele trotzdem allein in den Keller gehen, um sich dort auszuschütten, darüber gibt es keine verlässlichen Studien.
Aus der Studie eines indischen Lachforschers weiß man, dass Säuglinge herzlich lachen, wenn sie das erste Mal Gesicht ihrer Eltern erkennen, Witze aber noch nicht verstehen, denn sonst würde so manches Kleinkind (bei der heute üblichen Namensgebung, wie z. B. Torben-Tobias) in Depression fallen.
Nützen wir die Gelegenheit des Faschings, zu gemeinsamer Heiterkeit, denn das datumsbedingte Lachen geht bald dem Ende zu. Spätestens mit der Wahl Mitte März ist der Karneval vorbei, dann beginnt wieder der Spaßkiller Reality-TV.
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Danke und liebe Grüße !
Renate