AK Außenstellen Leibnitz und Deutschlandsberg ziehen Leistungsbilanz

AK Leibnitz-Außenstellenleiter Manfred Schwindsackl, AK-Präsident Josef Pesserl und AK Deutschlandsberg Außenstellenleiterin Renate Wilhelm.
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Die AK-Steiermark hat im Vorjahr rund 59 Millionen Euro in Arbeitsrechts-, Sozialrechts-, Insolvenzrechts- und Konsumentenschutzangelegenheiten für ihre Mitglieder erstritten. Einen wesentlichen Beitrag zur dieser Erfolgsbilanz lieferten die 13 AK-Außenstellen. So entfielen von den rund 12,3 Millionen Euro, die die AK steiermarkweit in ihrer „Kernkompetenz“ Arbeitsrecht für ihre Mitglieder herausholte, rund 5,15 Millionen Euro auf die Außenstellen. Neben der Beratung und Intervention in Arbeits- und Sozialrechtssachen, Jugendschutz-, Arbeitnehmerschutz- und Konsumentenschutzangelegenheiten gehörten Lehrbetriebserhebungen, Preiserhebungen und die Revision von Betriebsratsfonds zu den vielfältigen Aufgaben der AK-Außenstellen.

Kernkompetenz Arbeitsrecht

Dementsprechend viel gab es 2017 auch in den AK-Außenstellen Leibnitz und Deutschlandsberg zu tun. "Die Klagsakten sind um zehn Prozent gestiegen, was viele Gründe haben kann", stellt AK-Leibnitz-Außenstellenleiter Manfred Schwindsackl fest. Was das Branchenranking anbelangt, gibt es an der Spitze einen Wechsel: "2016 war noch das Bau- und Nebengewerbe an der Spitze, 2017 hat sich wieder die Gastronomie vorgedrängt", so Schwindsackl, "der als große Problematik die Verfallsfristen nennt". Als Dauerbrenner nennt der Leibnitzer AK-Chef Themen wie die unter kollektivvertragliche Entlohnung und explodierende Überstunden, die das Fass der Arbeitnehmer zum Überlaufen bringen. Oft kommen die Leute erst dann, wenn das Dienstverhältnis beendet wurde, da sie mit ihrem Arbeitgeber nicht in Konflikt treten möchten und Sorge um den Verlust  ihres Arbeitsplatz haben. "Die Arbeitnehmer werden auch weiter eine starke Interessensvertretung brauchen, dass sie nicht auf der Verliererseite stehen", bringt es Schwindsackl nach mehr als 20-jähriger Beratungstätigkeit auf den Punkt und nennt unzählige Beispiele, in denen die AK den Arbeitnehmern sehr hilfreich war.
Auch für die AK-Außenstellenleiterin Renate Wilhelm war 2017 ein intensives Jahr. "Vom Beginn eines Lehrverhältnisses bis hin zur Pension hatten wir sehr viel zu tun", so Wilhelm. Großes Thema in Deutschlandsberg war ebenso die nicht erfolgte korrekte Ausbezahlung von Überstunden an die Arbeitnehmer. "Nicht nur in der Gastronomie auch im Handel gab es sehr viele Probleme", so die AK-Außenstellenleiterin. Schwerpunkt bildeten u.a. auch zahlreiche Informationsveranstaltungen.
Großes Lob für die hervorragende Arbeit der 13 AK-Außenstellen gibt es von Präsident Josef Pesserl. "Man sollte meinen, dass in Zeiten guter Konjunktur und Wirtschaft die Beratung in den AK-Außenstellen zurückgeht, aber das ist nicht der Fall. Im Gegensatz ist der Beratungsbedarf sehr hoch. Das zeigt, wie wichtig eine Personalvertretung oder ein Betriebsrat für die Arbeitnehmer sind", so Pesserl, der unmissverständlich betont: "Wir arbeiten auf keinen Fall gegen die Unternehmer und die Wirtschaft. Jene Betriebe, die sich an die Spielregeln halten, müssen unterstützt werden, denn unfaire Regeln führen zur Wettbewerbsverzehrung."

Außenstellen als Erfolgsfaktor

Bilanz der Außenstelle Leibnitz
Die MitarbeiterInnen der Außenstelle Leibnitz unter der Leitung von Manfred Schwindsackl erteilten im Berichtsjahr 3.815 Mal Rechtsauskunft, davon 2.319 Mal persönlich. Der Löwenanteil der Rechtsauskünfte entfiel dabei mit 2.955 auf arbeitsrechtliche Angelegenheiten. Erstritten wurden von den MitarbeiterInnen der Außenstelle Leibnitz auf außergerichtlichem Weg in Arbeitsrechtssachen (inklusive Jugendschutz) rund 270.000 Euro. Nicht in dieser Summe enthalten ist der Vertretungserfolg aus den 141 Rechtsschutzakten im Arbeitsrecht bzw. 155 Akten im Sozialrecht, die zur Klagsführung nach Graz weitergeleitet wurden. Rund 21.000 Euro wurden in Konsumentenschutzsachen erstritten.

Deutschlandsberg
Insgesamt 2.580 Mal erteilten die MitarbeiterInnen der Außenstelle Deutschlandsberg unter der Leitung von Renate Wilhelm Auskunft, davon 1.735 Mal persönlich. Auf die Kernkompetenz Arbeitsrecht entfielen 2.099 Auskünfte. Der Vertretungserfolg in Arbeitsrechtssachen belief sich auf rund 406.000 Euro. Dazu kamen 41 Akte im Arbeitsrecht und 51Akte im Sozialrecht, die zur Klagsführung weitergeleitet wurden. Im Konsumentenschutz wurden rund 22.000 Euro erreicht.

Bedeutung für die Beschäftigten
Für AK-Präsident Josef Pesserl unterstreicht die AK-Erfolgsbilanz und der wesentliche Beitrag der Außenstellen die Bedeutung der Arbeiterkammer für die Wahrnehmung der Rechte der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer: „Ohne die umfangreiche Beratung und Vertretung durch unsere Expertinnen und Experten hätten Beschäftigte sowie Konsumentinnen und Konsumenten weniger Möglichkeiten, zu ihrem Recht zu kommen.”
Die Rechtsschutztätigkeit der Arbeiterkammer sei aber auch unter dem Aspekt einer fairen Gestaltung der Wirtschaft und der Arbeitswelt zu sehen: „Die überwiegende Mehrheit der Unternehmen hält sich an die Spielregeln. Unternehmen, die sich nicht daran halten, verschaffen sich auf unfaire Weise einen Wettbewerbsvorteil“.

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