Sieben-Punkte-Programm und Sonderinvestitionspaket

Bildungslandesrätin Ursula Lackner präsentierte gemeinsam mit ihrem Regierungskollegen Christopher Drexler (l.) die Neuerungen im Berufsschulwesen. | Foto: © steiermark.at
  • Bildungslandesrätin Ursula Lackner präsentierte gemeinsam mit ihrem Regierungskollegen Christopher Drexler (l.) die Neuerungen im Berufsschulwesen.
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Das duale Ausbildungssystem in Österreich ist ein internationales Erfolgskonzept. Die steirischen Landesberufsschulen tragen gemeinsam mit den Ausbildungsbetrieben wesentlich dazu bei, dass die steirischen Fachkräfte einen guten Ruf genießen. Damit dies auch für die Zukunft gesichert ist, ist das Land Steiermark in seiner Rolle als Schulerhalter gefordert, für eine bedarfsgerechte, zeitgemäße und effiziente Struktur der Berufsschulen und Lehrlingshäuser in der Steiermark zu sorgen. Aus diesem Grund hat die steirische Landesregierung auf Antrag von Landesrätin Ursula Lackner in ihrer heutigen Sitzung einstimmig ein sieben Punkte umfassendes Maßnahmenpaket beschlossen.

Der starke Rückgang an Berufsschülerinnen und -schülern – alleine in den letzten fünf Jahren rund 3000 – führte zu einer Unterauslastung an manchen Standorten, verbunden mit dem hohen Investitionsbedarf erfordert dies Veränderungen in der Struktur der Berufsschulen. Gleichzeitig wurden neue Faktoren wie die Ausbildungspflicht bis 18, das Integrationsjahr und die neuesten Entwicklungen in der Berufs- und Bildungsorientierung berücksichtigt.

„Als zuständige Politikerin ist es meine Aufgabe, auf diese Veränderungen adäquat zu reagieren. Daher habe ich im vergangenen Jahr intensive Analysen durchführen und unterschiedliche Entwicklungsszenarien erarbeiten lassen. Darauf aufbauend habe ich in den letzten Monaten zahlreiche Gespräche geführt und mit dem heutigen Regierungsbeschluss eine Entscheidung herbeigeführt“, so Bildungslandesrätin Ursula Lackner nach der Regierungssitzung. Ein Weg, der auch von Landesrat Christopher Drexler gewürdigt wird: „In partnerschaftlichen Verhandlungen wurde ein gutes Ergebnis für die Zukunft der steirischen Landesberufsschulen erzielt.“

Das heute einstimmig beschlossene Maßnahmenpaket umfasst:

Umstrukturierung im BSZ Graz
Im Berufsschulzentrum Graz-St. Peter erfolgt im Zuge von Pensionierungen eine Neuordnung der Berufe und Direktionen. Vorgesehen ist eine organisatorische Zusammenlegung am Standort von sechs auf vier Schulen einschließlich erforderlicher Sprengelanpassungen, um pädagogisch und wirtschaftlich sinnvolle Schulgrößen in Graz zu erzielen und den Investitionsbedarf zu reduzieren.

Optimierung der Lehrlingsunterbringung in Graz
Die Lehrlingsunterbringung in Graz wird optimiert. Nicht in Graz wohnhafte Berufsschülerinnen und -schüler, die nicht täglich pendeln können, sind aktuell in den Lehrlingshäusern Mühleck in Gössendorf und Graz-Naglergasse sowie in einem geringeren Ausmaß im Jugendhaus Plüddemanngasse untergebracht. Angestrebt wird die Unterbringung an einem einzigen Standort, möglichst in der Nähe des Berufsschulzentrums.

Auflassung des regionalen Standortes Gleinstätten
Der Berufsschulstandort Gleinstätten wird nicht weitergeführt und die dort beschulten Berufe werden an andere regionale Standorte verlegt.

Sprengeloptimierung bei den Metallberufen
Für die in der Steiermark beschulten Metallberufe wird eine Sprengeloptimierung erfolgen. Diese wurde mit den betroffenen Berufsschulen (LBS Knittelfeld, LBS Graz 8, LBS Mureck) in den Grundzügen bereits geplant.

Standortoptimierung LBS Eibiswald
Der Standort Eibiswald wird optimiert, da nach der Modularisierung von dort beschulten Berufen Raumkapazitäten fehlen. Um die notwendigen Investitionen für den erforderlichen Labor-Zubau möglichst effizient zu gestalten, können geringfügige Sprengeländerungen vorgenommen werden.

Prüfung und Umsetzung von weiteren Synergieeffekten für alle Berufsschulen und angeschlossenen Internate
Für alle Berufsschul- und Lehrlingshausstandorte werden mögliche Synergieeffekte im Hinblick auf Organisation und Verwaltung sowie auf Investitionsoptimierungen geprüft und umgesetzt.

Eine neuerliche Bewertung der Berufsschulstandorte im Oktober 2020
Eine neuerliche Bewertung der Entwicklung der Zahl der Schülerinnen und Schüler und der damit verbundenen Auslastung der regionalen Standorte erfolgt im Oktober 2020.
Zusätzlich zu diesen Maßnahmen wird es auf Initiative der Bildungslandesrätin in den kommenden Jahren ein Sonderinvestitionspaket für die steirischen Berufsschulen in der Höhe von rund 30 Millionen Euro geben. „Mit diesen Maßnahmen tragen wir dazu bei, dass die bestmögliche Ausbildung steirischer Lehrlinge an den Landesberufsschulen auch in den kommenden Jahren gewährleistet werden kann“, so Landesrätin Lackner abschließend.

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