Leibnitzer Idee gegen invasive Neophyten-Plage
Agrarbiologe Thomas Kukovec bringt in der Bekämpfung invasiver Neophyten neue Ansätze ans Licht.
Die invasiven Neophyten machen nicht nur Leibnitz, sondern dem ganzen Land zu schaffen. Ein sehr interessanter Lösungsvorschlag zur Bekämpfung kommt vom Leibnitzer Agrarbiologen Thomas Kukovec, der damit auf den jüngsten WOCHE-Artikel (Einsatz der Berg- und Naturwacht) reagiert. Kukovec ist seit Jahren auch begeisterter Naturfotograf, lebt zwischen Leibnitz und Rom (nebenwohnsitzlich) und arbeitet mit seinen Agrarprojekten in Afrika.
"Gegenwärtig bin ich wieder für ein paar Wochen in Österreich und habe bei einer Auwanderung mit Fotokamera eine interessante Beobachtung gemacht, die ich in den letzten Tagen auch wissenschaftlich überdacht habe", so Kukovec. Der Experte glaubt, eine eventuelle Bekämpfungsmethode für das Problem der lästigen Neophyten – insbesondere für das Drüsige/Indische Springkraut (Impatiens sp.) – gefunden zu haben. "Was beim Ackerbau als Unkraut zu großen Schäden führt, wäre bei der Bekämpfung des Springkrauts ein Segen: die Winden (Ackerwinde, Convolvulus sp.) und Wickenranken (Vicia sp.). Vor allem die Winde klettert/rankt die leicht brüchigen und hohlen Stängel des Springkrauts empor und drückt dieses folglich zu Boden. Oft stirbt es dann ab oder wird gänzlich überwuchert und verdrängt. Anders als das Springkraut ist die Winde bei uns heimisch und schadet den anderen Auwald-Pflanzen nicht", führt Kukovec vor Augen und meint: "Im Ackerbau ein Fluch, bei der Bekämpfung des Springkrauts allerdings ein Segen, weil die Winde leicht anwurzelt und daher einfach auf die betroffenen Bereiche im Auwald ausgebracht werden könnte." Durch ihre Ranken ist sie nicht unbedingt vom Boden des Springkrauts abhängig, das wiederum durch die Allopathie (des Spingkrauts) andere Pflanzen verdrängt. "Ich habe beobachtet, dass, wenn man sie ausreißt und einfach über die Springkrautpflanzen legt, diese leicht wieder irgendwo anwurzeln und das Springkraut regelrecht überwuchern. Das gilt natürlich auch für andere heimische Ranken- und Kletterpflanzen oder etwa auch für Efeu oder Wilden Wein", berichtet Kukovec.
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