Die Landplage der Neophyten
Gebietsfremde Pflanzen, so genannte Neophyten, werden immer mehr zur Landplage, verdrängen heimische von ihren angestammten Standorten. Sie zurückzudrängen ist ein Gebot der Stunde.
Von einer solchen „Invasion nicht heimischer Pflanzen“, sprach Peter Köck von der Klima- und Energiemodellregion „Grünes Band Südsteiermark“ (KEM) im Rahmen der Maßnahme „Neophytenmanagement Au(s)blicke Gosdorf“ im Weinburger Kultursaal. „Sie pflanzen sich rascher als heimische Pflanzen fort“, begründete er deren sprunghafte Weiterentwicklung. Beim rund zwei Meter hoch werdenden „Drüsigen Springkraut“ kann man das gar wörtlich nehmen, denn seine reifen Samen springen tatsächlich meterweit in die Gegend. Es blüht rot-violett und findet sich in Waldungen, an deren Rändern bis hin in Hausgärten. Er zählte eine ganze Reihe solcher Pflanzen auf; im Besonderen stechen da noch Staudenknöterich, Riesenbärenklau, Ambrosia, Goldrute bzw. „Murveigl“, Stechapfel und Götterbaum hervor.
Sie seien nicht nur eine große Gefahr für die heimische Artenvielfalt, so Köck, sondern „sie schaden Land- und Forstwirtschaft und manche richten auch Schaden im Straßen- und Wasserbau an“. – Freilich ihre Bekämpfung sei nicht immer einfach, und er gibt der mechanischen und händischen gegenüber der chemischen den Vorzug. Denn: „Mit chemischen Mitteln schädigt man auch daneben stehende heimische Pflanzen“.
Relativ leicht lässt sich das „Drüsige Springkraut“ bekämpfen, hielt er fest. „Jetzt ist noch Zeit dazu!“ Es soll auf jeden Fall vor der Samenbildung entfernt werden. Da genügt es, es mit der Sense – oder an den Waldrändern könnte auch der maschinelle Mähbalken eingesetzt werden – das oft schon großflächig vorkommende Springkraut abzumähen und das Mähgut einfach liegen und verrotten lassen. „Freilich muss man das immer wieder machen“, mahnt er.
Mühsamer wird es schon bei anderen Neophyten, wo er empfiehlt, diese wurzeltief auszugraben. Dahingehend ging sein Appell besonders an die Land- und Forstwirte, um den heimischen Pflanzen den gebührenden Schutz angedeihen zu lassen. Übrigens nehmen diese oft üppig gedeihenden Fremdpflanzen jungen Bäumen deren Lebensraum weg, die der Bauer oft um viel Geld angepflanzt hat. – Und: Bürgermeister Gerhard Rohrer von der Marktgemeinde St. Veit i. d. Südstmk. kündigte dazu spezielle Informationsaktivitäten an. Über www.energie-agentur.at erfährt man noch interessante Details dazu (Kontakt Neophytenmanagement).
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