Er liebt Menschen und die Klosterkatze

Dechant Josef Reisenhofer (re) von Hartberg war in Maria Fieberbründl einer von Br. Bonifaz Ministranten. | Foto: © Kapuziner
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  • Dechant Josef Reisenhofer (re) von Hartberg war in Maria Fieberbründl einer von Br. Bonifaz Ministranten.
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„Kennst du die Messen im Internet?“, fragt Br. Bonifaz den Besucher. Computer, Handy und Emailadresse – was für die jüngere Generation selbstverständlich ist, im Zimmer eines 90-jährigen würde man es nicht vermuten. Ebenso wenig 90-jährige stehen regelmäßig am Predigtpult. Der Kapuziner Br. Bonifaz Heinisch wartet mit vielfältigen Fähigkeiten auf. In seinem Kloster Leibnitz hat er Aufgaben in Seelsorge und Begleitung von Gruppen. Im Haus ist seine liebste Tätigkeit die Sorge um die Klosterkatze. Am 8. Juni feierte Br. Bonifaz mit einer Messe und einem Mittagessen seinen 90. Geburtstag. Neben Mitbrüdern aus Leibnitz und der ganzen Provinz kamen auch Br. Lech Siebert, Provinzial (Ordensoberer) der Kapuziner Österreichs und Südtirols, Altbischof Johann Weber, die Dechanten Anton Neger (Leibnitz) und Josef Reisenhofer (Hartberg) und Bürgermeister Helmut Leitenberger zur Feier ins Kloster.

Ein gebürtiger Leibnitzer

„Seinen Humor, die Tiefgründigkeit und Einfachheit“ antwortet eine Kloster-Aktivistin auf die Frage, was sie an ihm besonders schätzt. „Und seine Predigten!“ Dafür ist er an seinen vielen Stationen als Kapuziner nach wie vor bekannt. 29 Jahre verbrachte er in Irdning und 18 in der Wallfahrtsseelsorge Maria Fieberbründl. Mit Unterbrechungen: Dass Kapuziner-Leben Einsatz an vielen verschieden Orten bedeutet, sieht man an seinem Leben deutlich: Neben diesen beiden Niederlassungen lebte und wirkte er auch schon in Wien-Gatterhölzl, Linz, Schwanberg und Hartberg. In seinem Geburtsort Leibnitz verbrachte er 5 Jahre als Kapuziner, bevor er 2013 hierher „zurückkehrte“. Seelsorger war er in jeder seiner Stationen auf die eine oder andere Weise: Als Pfarrer, Religionslehrer, in der Begleitung von Menschen. „Ich bin nur ein Helfer!“ sagt Br. Bonifaz über sich selbst mit einer Geste nach oben.

„Ich freu mich, wenn die Leute kommen!“

Viele Menschen aus Leibnitz, Irdning und weiteren Stationen besuchen Br. Bonifaz und erinnern sich an vergangene Stationen. Mit seinen 90 Jahren hat Br. Bonifaz Bezug zu Menschen aller Altersgruppen. „Schön, wenn ich den Menschen etwas mitgeben konnte!“ meint er selbst dazu. Das gilt auch für seine Gemeinschaft. „Br. Bonifaz strahlt mit seiner bedächtigen und ruhigen Art Liebe zu Gott, unserer Gemeinschaft und Kirche aus!“ so Provinzial Br. Lech Siebert. „Er ist als Kapuziner und Mensch sehr authentisch.“ Auch der jüngste österreichische Kapuziner Br. Matthias Reich (28) meint: „Mich fasziniert an ihm besonders die Weise, wie er alt ist. Br. Bonifaz ist sehr glaubwürdig in seiner Art zu leben.“ Der Südseirer Br. Matthias stammt aus Heimschuh bei Leibnitz und hat selbst erst letztes Jahr die ersten Gelübde abgelegt. Dass es dazu kam, leistete u.a. Br. Bonifaz einen gewissen Beitrag: „Er hat mir damals die Antwort gegeben, die ich brauchte!“, so Br. Matthias.

„Selbst ein Ort des Vertrauens sein“

Besonders freut sich Br. Bonifaz heuer über das von Papst Franziskus ausgerufene Jahr der Barmherzigkeit. So ist auch sein Kloster Leibnitz eine der steirischen „Pforten der Barmherzigkeit“. „Diese offenen Türen strahlen Kraft und Hoffnung aus!“ meint er. „Sie sagen, dass Gott unser Gebet schon längst erhört hat.“ Bei Gott könne man Erleichterung durch Vergebung finden, so Br. Bonifaz, wenn man bereit sei, auch anderen zu verzeihen. „Ich muss selbst zu einem Ort des Vertrauens werden.“
Neben den Feierlichkeiten in seinem Heimatkloster Leibnitz wird Br. Bonifaz seinen Geburtstag auch im Kloster Irdning mit einem Gottesdienst feiern.

Br. Bonifaz Heinisch, geb, 1926 in Leibnitz, Ordenseintritt 1947, Ewige Gelübde 1951, Priesterweihe 1952. Zur Zeit im Kloster Leibnitz.

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