Der Leibnitzer Krampus hat 90 Jahre am Buckel

Foto: Hartinger
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Von Franz Hartinger
Zwar trennen uns noch einige Tage von der Adventzeit oder vom Fest des heiligen Nikolaus - schaut man aber auf das aktuelle Wetter, so scheint die Winterszeit nicht mehr fern zu sein. Auch hinter verborgenen Mauern starten schon die Vorbereitungen auf das Nikolo-Fest. So auch beim Coffee Shop Adanitsch. Da kehrte kürzlich ein Sonderexemplar von einem Krampus, eine echte Rarität in unseren Breiten, zurück ins Geschäft. Derzeit zwar für die Öffentlichkeit noch verborgen aber bestens vorbereitet für die kommenden Tage. Der „Adanitsch-Krampus“, wie viele ihn liebevoll nennen, wird in wenigen Tagen wieder vor dem Geschäft am Leibnitzer Hauptplatz aufgestellt. Dieses 90-jährige Prachtexemplar, immerhin über einen Meter achtzig Zentimeter groß, wurde vom Kaindorfer Hans Krobath im Laufe des heurigen Sommers von Grund auf restauriert.

In mühevoller Arbeit hat der handwerkliche Tausendsassa den „Knecht Ruprecht“ wieder zum Strahlen gebracht. Krobath: „Das war nicht einfach, die Technik (unglaublich für die damalige Zeit) hat zwar noch funktioniert, aber sonst war aus dem stattlichen Krampus wohl eher ein müder Gesell‘ geworden. Das Fell war schon abgenützt und auch sonst war er ziemlich ramponiert“. In vielen Arbeitsstunden hat Krobath den müden Gesell‘ wieder zum Leben erweckt. Erstaunlich das Resultat: Funkelnde Augen, Hände die sich bewegen; Fell, Rute und Kette wurden erneuert. So strahlt der Adanitsch-Krampus wie in alten Tagen. Wie erwähnt geht der Krampus heuer schon in sein neuntes Lebensjahrzehnt. Michael Adanitsch erzählt: „1926 wurde der Krampus in der Auslage des Menguser-Hauses zum ersten Mal ausgestellt. Auch in unserer Familie hatte er jedes Jahr einen Stammplatz in der Auslage. Unwahrscheinlich was Herr Krobath hier geleistet hat. Jedermann ist eingeladen sich das gelungene Werk anzusehen.“ Schon in wenigen Tagen wird der Adanitsch-Krampus wieder der Öffentlichkeit präsentiert werden.

Klein und Groß können wieder staunen, sich freuen oder gar etwas fürchten.

Krampus oder Knecht Ruprecht?

Ein Blick in die Lexika bringt Aufklärung.
Der Knecht Ruprecht ist der Gehilfe des heiligen Nikolaus, der im Brauchtum des nördlichen und mittleren deutschen Sprachraums am Vorabend des 6. Dezember zusammen mit dem Nikolaus Kinder zu Hause besucht. Der Knecht Ruprecht geht auf eine sehr ausgeprägte Bildung des sogenannten Einkehrbrauches des heiligen Nikolaus zurück. Während der Nikolaus im Brauch eine eindeutig positiv besetzte Rolle spielt, sind sämtliche Personen, die diesen begleiten, in allen bisher bekannten Quellen negativ. Nikolaus – negativer Genosse. Während der eine als Himmelsbote agiert, steht der andere als Höllenvertreter oder geradezu „gezähmter Teufel“, der die drohende und strafende Rolle übernimmt.
Draußen weht es bitterkalt,
wer kommt da durch den Winterwald?
Stippstapp, stippstapp und huckepack
Knecht Ruprecht ist’s mit seinem Sack.
Was ist denn in dem Sacke drin?
Äpfel, Mandeln und Rosin’
und schöne Zuckerrosen
auch Pfeffernüss’ fürs gute Kind;
die andern, die nicht artig sind,
klopft er auf die Hosen.

Text und Fotos von Franz Hartinger

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