Riesenvögel als Gänse-Bewacher
Das Rebenland Leutschach hat neben den Zwergzebus vom Remschnigg und den Wasserbüffeln vom Mahorko eine neue zoologische Attraktion: Am Rosenberg stolzieren seit einigen Wochen zwei Emus, also australische Riesenvögel, über einen Wiesenhang. Sie bewachen dort rund 200 Hühner, Perl-, Truthühner und Weidegänse.
Bevor die fast zwei Meter großen Vögel kamen, holte immer wieder der Fuchs das eine oder andere Hendl oder Gansl. Irgendwie gelang es dem Räuber, den doppelten Zaun, den der Geflügelfarm-Betreiber Patrick Schneider um das zwei Hektar weite Areal gezogen hat, zu überwinden. „Seit die Emus da sind, wagt sich der Fuchs nicht mehr her“, freut sich der junge Züchter. Die Emus sind Allesfresser und würden auch das Raubtier mit ihren scharfen Schnäbeln attackieren.
Schneider kommt aus Heimschuh, wo er sich, wie er erzählt, schon früher um Tiere gekümmert hat. Hängebauchschweine und Zwergziegen zählten damals zu seinen Pfleglingen. Inzwischen lebt der gelernte Tischler mit seiner Partnerin im Fötschacher Anwesen seines Schwiegervaters Ferdinand Kurmann. Von diesem hoch liegenden Gehöft kann Patrick sein Gehege auf dem gegenüber liegenden Wiesenhang jederzeit im Auge behalten. Die Geflügelzucht betreibt er nebenbei, im Hauptberuf ist er Schichtarbeiter in Lannach.
Er freut sich, dass immer wieder Zaungäste vorbeischauen, die seinen Federvieh-Zoo bestaunen. Vor allem die Bewohner eines nahen Seniorenheimes spazieren oft vorbei. „Auch Eltern kommen mit ihren Kindern“, schildert er, „und zeigen ihnen die Tiere.“
So tapfer die Emus das schutzbefohlene Geflügel bewachen, zu Martini konnten sie nicht verhindern, dass einige der Weidegänse in der Bratpfanne landeten.
Vor kurzem hat ein Anrainer rechtliche Schritte gegen die Geflügelfarm ergriffen. Offenbar fühlt er sich in seiner Lebensqualität durch das Geschnatter und Gekrähe und möglicherweise auch durch angebliche Geruchsbelästigungen beeinträchtigt. Die Gemeinde Leutschach prüft nun, ob alle Auflagen für eine artgerechte Geflügelzucht erfüllt wurden.
Fotos und Text von Ernst Bieber
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