Milchbauer fand Ausweg aus der Krise

Hofführung beim letzten Hoffest: Präs. Franz Titschenbacher mit Seppi Fischer und Bgm. Ursula Malli.
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  • hochgeladen von Waltraud Fischer

„Obwohl die Erzeugermilchpreise in den vergangenen Monaten etwas angezogen haben, liegen sie trotzdem noch deutlich unter den Herstellungskosten, was die Milchbauern sehr, sehr schmerzt und an den Rand ihrer Existenz drängt“, informiert Landwirtschaftskammer-Präsident Franz Titschenbacher über die nach wie vor sehr angespannte Lage der heimischen Milchbauern. Bereits das dritte Jahr in Folge haben die Milchbauern diesen massiven Preisdruck zu verkraften, bekommen sie im steirischen Schnitt gerade einmal 32,7 Cent für hochwertige, weltweit einzigartige gentechnikfreie Vollmilch. Die traurige Folge: Im Schnitt schließen jährlich drei bis vier Prozent der steirischen Milchbauern für immer ihre Stalltür.

Düstere Aussichten

Magere 19,5 Cent bleiben den Milchbauern bei einem Liter Haltbarmilch, die der Lebensmittelhandel derzeit hemmungslos um 59 Cent verschleudert, wenn jeder in der Versorgungskette seinen relativen Anteil erhält. Titschenbacher: "Hier spielen die Handelsketten mit Haus und Hof der heimischen Milchbauern." Diese haben in den vergangenen Jahren alle Hausaufgaben erfüllt, an allen Kostenschrauben gedreht, in tierfreundliche Ställe, Tierwohl und Tierschutz investiert, bieten als weltweit einziges Land 100 Prozent gentechnikfreie Milch an, die zu 80 Prozent von Bergbauernhöfen stammt, und bewirtschaften und pflegen die steilen Hänge unserer schönen Landschaft.
Zwei von drei Milchpackerln (64 Prozent) verkauft der Lebensmittelhandel als No-Name-Billigstprodukt, obwohl den Konsumenten laut Umfragen die heimische Herkunft besonders wichtig ist. Das ist auch für die Produzenten ein Problem. Titschenbacher: „Es droht die Gefahr, ausgetauscht und von ausländischer, nicht gentechnikfrei erzeugter Milch ersetzt zu werden.“ Um den Wunsch der Konsumenten, woher die Milch im Billigst-Packerl kommt, zu erfüllen, und um den Bauern Verlässlichkeit zu signalisieren, verlangen Landwirtschaftskammer und heimische Molkereien eine auf den ersten Blick gut lesbare und klare Herkunftskennzeichnung auf Haltbarmilch und Handelsmarken.

Ausweg aus der Krise

Seppi Fischer aus Neurath hat es mit seiner Käserei geschafft. Vor fünf Jahren richtete er seinen Betrieb neu aus und begann mit einer kleinen Käserei. Seither ist der Erfolg ungebrochen. Fischer hat immens viel investiert, um seine Existenz abzusichern. Vor drei Jahren wurde auf Heumilch umgestellt und ein neuer Präsentations- und Schauraum geschaffen. Seit heuer sind die Kühe frei auf der Weide. "Mir ist es ein Anliegen, neben meiner täglichen Arbeit aufzuzeigen, welcher Aufwand hinter unseren Produkten steht und dass Qualität ihren Preis hat", lädt Fischer gerne zu Hofführungen ein.
Übrigens: Auch das persönliche Glück hat der erfolgreiche Milchbauer gefunden: Demnächst gibt er seiner Barbara das Jawort!

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