Mit der "Lady in Red" auf Leobens Spuren
„Radfahrerin in Rot“ ist der Kunstbeitrag der Niklasdorferin Katarina Sweda - eine jener Kunstschaffenden, die sich in die aktuelle Ausstellung in Leoben eingebracht haben.
LEOBEN, NIKLASDORF. Die Schönheit ist es, die sich durch sämtliche Werke der Niklasdorfer Künstlerin Katarina Sweda zieht. „Es ist mein Anliegen, den Menschen die Schönheit zu zeigen. Sie bedeutet für mich Freiheit und Wahrheit, die ich in der Anmut und Harmonie der Formen suche, finde und bildnerisch wiedergebe. Wir erfahren ohnehin so viele Hässlichkeiten auf dieser Welt. Und es ist doch so, dass wir uns alle mit Ästhetischem, seien es schöne Menschen oder schöne Dinge, umgeben möchten“, erklärt die 55-Jährige, die gemeinsam mit anderen Künstlern eingeladen wurde, sich für die heurige Ausstellung „Le(o)bensbilder/ Le(o)bensspuren“ künstlerisch mit dem Thema „Leoben“ auseinanderzusetzen. „Ich habe im Februar begonnen und anschließend zweieinhalb Monate an meiner Skulptur ‚Radfahrerin in Rot‘ gearbeitet“, erzählt Katarina Sweda, deren „Thementräger“ hauptsächlich Frauen in ihrer Schönheit sind.
Ein Rad hinterlässt Spuren
Die knallrote Skulptur, die in kombinierter Technik entstand, stellt eine anmutige, radfahrende Frau dar und soll das Leben porträtieren. Beides Dinge, die Sweda mit Leoben in Verbindung bringt. „Hier sind viele Menschen mit dem Fahrrad unterwegs und die jungen Studenten bringen Leben in die Montanstadt. Zudem geht es bei der Ausstellung um ‚Le(o)bensspuren‘, deshalb fiel meine Wahl auf das Fahrrad, weil es Spuren hinterlässt.“ Im Fahrradkorb sitzt außerdem ein gefilzter, bunter Vogelstrauß der Leobener Künstlerin Julia Wernig. „Der Strauß stellt eine weitere Verbindung zu Leoben dar“, so Sweda.
In Eisenerz hängen geblieben
Sie flüchtete im Frühsommer 1989, ein halbes Jahr bevor der „Eiserne Vorhang“ fiel, als 26-jährige Diplomingenieurin für Hochbau aus der Slowakei, mit der Intention, in die USA auszuwandern, um dort Kunst zu studieren. Letztendlich blieb sie aber in Österreich hängen. „Nach Stationen in Wien und im Burgenland hat es mich 1990 schließlich nach Eisenerz verschlagen. Ich konnte es kaum glauben, dass ich hier gelandet bin, denn ein Onkel hatte mir, als ich 15 Jahre alt war, eine schöne gemalte Landkarte der Steiermark geschenkt, worauf ich schon immer Eisenerz betrachtet habe“, erinnert sich die zweifache Mutter, die in der Steiermark ihre Leidenschaft für Kunst – sie studierte in ihrer Heimat bereits zwei Jahre Malerei und Restaurierung – zu leben begann. Deutsch brachte sie sich durch viel Lesen mit Wörterbuch beziehungsweise mittels Fernsehen bei.
Heilige Barbara
1994 hatte sie erste Einzelausstellungen sowie Beteiligungen in Österreich, Deutschland und Belgien, 1999 entstand ihre erste Skulptur der Serie „St. Barbara“ für eine Hoch- und Tiefbaufirma. Seitdem hat Sweda, die im Jahr 2000 nach Niklasdorf übersiedelte, mehr als 100 Unikate der Schutzpatronin der Bergleute gefertigt, darunter auch jene Skulptur, die vor der Montanuniversität in Leoben steht. „Die Heilige Barbara, mit ihrer Kraft und ihrem Charakter, nimmt einen ganz besonderen Platz in meinem Leben ein.“ Auch in diesen Skulpturen spiegelt sich ganz deutlich die weibliche Schönheit wider.
Niklasdorf als zweite Heimat
Niklasdorf bzw. Leoben sind für Sweda zur zweiten Heimat geworden, ihre alte Heimat, wo ihr Vater lebt, besucht sie einmal jährlich. „Ich arbeite hier, meine Kinder wurden hier geboren und mittlerweile lebe ich schon länger in Österreich als in der Slowakei. Leoben ist eine angenehme Stadt, eine alte Stadt, belebt durch junge Menschen, umgeben von einer wunderschönen Naturkulisse mit vielen Möglichkeiten für Freizeitaktivitäten“, sagt sie. Aktuell arbeitet die freischaffende Künstlerin an Malereien und überdimensionalen Figuren und Gesichtern mit vielsagenden Blicken. Die Öffentlichkeit wird diese Kunstwerke zu sehen bekommen, "sobald ich für mich befinde, dass ich damit fertig bin“, so Katarina Sweda.
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