Beginn der Fastenzeit
Aschermittwoch: Vom Brauchtum und den Symbolen

Als sichtbares Zeichen erhält man am Aschermittwoch ein Kreuz aus Asche auf die Stirn gezeichnet. | Foto: Sonntagsblatt / Gerd Neuhold
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Der Aschermittwoch markiert das Ende des Faschings und den Beginn der 40-tägigen Fastenzeit in der katholischen Kirche. Als sichtbares Zeichen bekommt man an diesem Tag in der Kirche ein Kreuz aus Asche auf die Stirn gezeichnet. Warum eigentlich? Florian Krizaj, Pastoraler Mitarbeiter der Stadtkirche Leoben, beantwortet diese Frage.

Symbolik des Aschermittwochs

"Es ist ein sehr alter Brauch, voller Symbolik. Bereits in der Zeit des Alten Testaments streuten sich Menschen Asche auf den Kopf, um damit zu zeigen, dass sie etwas getan hatten, was sie bereuten und sich von einem falschen Weg abwenden wollten. Das Aschenkreuz steht heute für Vergänglichkeit, für Reinigung und für einen fruchtbaren Neubeginn", erklärt Krizaj.

Eigene Endlichkeit

Vergänglichkeit, weil die Asche aus den Überresten von etwas Verbranntem stammt. Am Aschermittwoch besteht sie aus verbrannten Palmzweigen des Vorjahres. Mit den Worten „Bedenk, o Mensch, dass du Staub bist und wieder zum Staub zurückkehren wirst“ wird das Aschenkreuz auf die Stirn gezeichnet und damit an die eigene Endlichkeit erinnert.

Was wirklich wichtig ist

Reinigung, weil Aschenlauge in der Vergangenheit buchstäblich zur Reinigung verwendet wurde. Wer sich mit der eigenen Sterblichkeit befasst, kommt auch zu der Frage nachdem, was wirklich sinnvoll und wichtig im Leben ist. Das wiederum bietet Gelegenheit sich von sinnlosen und unwichtigen Dingen und Gewohnheiten zu befreien.

Hoffnung und Vertrauen wachsen

Neubeginn, weil Asche ein guter Dünger sein kann, der neues zum Wachsen bringt. Jesus hat mit seinem Tod und seiner Auferstehung seinen Nachfolgern den Weg vorgezeigt. Die Besinnung darauf, lässt in uns die Hoffnung und das Vertrauen auf diesen Weg wachsen. Damit ist das Programm für die Fastenzeit bereits umrissen.

Vorbereitung auf zentrales Fest

Die Zeit vor Ostern soll geprägt sein von der Vorbereitung auf dieses zentrale Fest der Christen. 40 Tage lang ist die Fastenzeit, weil in der Bibel geschrieben steht, dass auch Jesus 40 Tage in der Wüste verbracht hat, um sich zu besinnen. Wer nachzählt wird feststellen, dass die Zeit von Aschermittwoch bis Ostern länger als 40 Tage ist. Das liegt daran, dass die Sonntage immer Feiertage und deshalb von der Fastenzeit ausgenommen sind.

Individuelles Fasten

Fasten selbst bedeutet hier übrigens etwas anderes, als nur eine Diät zu machen. Man soll sich seiner eigenen Vergänglichkeit bewusst werden, Ballast zurücklassen und sich, wo es notwendig ist, neu ausrichten auf die wichtigen Dinge im Leben. Fasten ruft zum Verzicht von überflüssigen Dingen auf, aber auch zum bewussten Umgang mit den vorhandenen Ressourcen. Das kann für manche eine selbstauferlegte Beschränkung auf eine volle Mahlzeit am Tag, oder der Verzicht auf Fleisch sein. Manch einer verzichtet in der Fastenzeit auf Alkohol, auf Süßigkeiten, oder auch Gewohnheiten, wie Rauchen oder Zeiten, die man im Internet verbringt. Individuell kann sich jeder selbst Gedanken darüber machen, was im eigenen Leben Überfluss ist. Der Verzicht überrascht möglicherweise mit einer befreienden Wirkung, aus der eine veränderte Einstellung hervorgehen kann. Andererseits lernt man vielleicht selbstverständlich gewordene Dinge wieder neu zu schätzen, wenn man eine Zeit darauf verzichtet hat.

Termine der Stadtkirche Leoben am Aschermittwoch, 6. März: 

  • Pfarre St. Xaver: 9 Uhr, Messe mit Aschenkreuz (Kirchplatz 1, Leoben)
  • Pfarre Niklasdorf: 18 Uhr, Messe mit Aschenkreuz (Hauptstraße 4, Niklasdorf)
  • Rektorat St. Jakob: 18 Uhr, Messe mit Aschenkreuz (Maßenbergstraße 1, Leoben)

Text: Florian Krizaj, Pastoraler Mitarbeiter der Stadtkirche Leoben

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