Eine hundertprozentige Sicherheit wird es nicht geben
Nach dem Unwetter am 8. Juli war auf der ASFINAG-Tunnelbaustelle Ursachenforschung angesagt.
NIKLASDORF. Anfang Juli wurde der Bezirk Leoben von schweren Unwettern heimgesucht. Starker Regen, heftige Sturmböen und Hagelschloßen zogen eine Spur der Verwüstung. Davon betroffen war auch die Gemeinde Niklasdorf, insbesondere der Ortsteil Depot mit der Sommersiedlung. Nachdem fast 30 Liter Wasser pro Quadratmeter in nur 20 Minuten gefallen waren, standen dort einige Keller unter Wasser, teilweise wurden Gärten durch das schlammige Wasser verwüstet.
ASFINAG-Baustelle
"Daran sind die Materialabtragungsarbeiten am Kuhberg schuld", behaupteten einige Anrainer der ASFINAG-Baustelle. Vergangene Woche gab es einen Lokalaugenschein in Form einer Ortsteilversammlung direkt am Ort des Geschehens. Das Treffen verlief anfangs sehr emotional und drohte aufgrund wiederholter Zwischenrufe zu scheitern. Der stellvertretende Bezirkshauptmann Wilhelm Edlinger und Bürgermeister Johann Marak konnten die teilweise sehr aufgebrachten Bewohner der Sommersiedlung beruhigen. Somit stand einer sachlichen Diskussion nichts mehr im Weg.
Aufregung bei den Anrainern
Die Aufregung und der Ärger der Bewohner der Sommersiedlung ist mehr als verständlich. Sorgen bereitet ihnen nicht nur das Unwetter vom 8. Juli, sondern auch zukünftige witterungsbedingte Ausnahmesituationen. "Eine hundertprozentige Sicherheit für die Häuser rund um den Niklasdorfer Kuhberg kann aber niemand garantieren. Damit müssen wir uns leider abfinden", gab Edlinger zu bedenken. Die Fachleute sind sich aber einig, dass dieses Extremgewitter auch ohne Bauarbeiten zu massiven Schäden in der Sommersiedlung geführt hätte.
Meinungen der Experten
"Diese enorme Wassermenge hätte auch im ursprünglichen Zustand nicht vom Boden aufgenommen werden können", ist sich Martin Streit von der Lawinen und Wildbachverbauung sicher. Johannes Plösch von der ASFINAG erklärte: "Das Problem ist eindeutig das Wasser im Kuhberg. Wir leiten mittlerweile den Großteil davon mit Rohren und Drainagen nach Westen ab, um den Bach mit seinen Auffangbecken bestmöglich zu entlasten." "Und diese Drainagen, Rohre und Auffangbecken gehören natürlich regelmäßig überprüft und auch gewartet", hörte man aus der Menge. Zu dieser Forderung gab es ein klares "Ja" der Experten.
Text und Foto: Peter Wagner
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