Fünf steirische Städte denken Zukunft

"Schulterschluss" der fünf Bürgermeister Helmut Leitenberger, Peter Koch, Mario Abl, Erwin Eggenreich und Harald Bergmann (v.l.). | Foto: Patrick Neves
  • "Schulterschluss" der fünf Bürgermeister Helmut Leitenberger, Peter Koch, Mario Abl, Erwin Eggenreich und Harald Bergmann (v.l.).
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Die steirischen Städte Leibnitz, Knittelfeld, Weiz, Bruck an der Mur und Trofaiach wollen in einem gemeinsamen Schulterschluss die Ortskerne stärken. Heute Dienstag, 29. Juni, wurde die Initiative „Zukunft:Stadt – Städte gemeinsam denken“ präsentiert.

TROFAIACH, BRUCK. Ziel der Initiative „Zukunft:Stadt – Städte gemeinsam denken“ ist ein Erfahrungsaustausch, wurde im Rahmen eines Pressetermines im Medienzentrum des Landes Steiermark berichtet. Es gehe darum, voneinander zu lernen und mit den Anliegen ans Land heranzutreten. In fünf Arbeitsfeldern, unter anderem sollen Konzepte entwickelt werden, so die Bürgermeister der fünf Städte

Wachstum der kleineren Städte

Transformation der Innenstädte, Erstellung städtebaulicher Konzepte oder Definieren förderungswürdiger Ortskerne, sind einige der Eckpunkte der Initiative „Zukunft:Stadt – Städte gemeinsam denken“. Der Trofaiacher Bürgermeister Mario Abl – wie seine vier Kollegen von der SPÖ – sagte, „wir brauchen nicht alles neu erfinden, ähnliche Probleme hatte jeder schon am Tablett“. Es gehe auch um das Wachstum der kleineren Städte, nicht nur des Zentralraumes Graz. Bis auf Knittelfeld verbuchen die fünf Städte entweder kleine Bevölkerungszuwächse oder sind stabil.
Jeder der Städte hat mindestens 10.000 Einwohner, zusammen repräsentieren sie derzeit 63.737 Bewohner. Der Weizer Ortschef Erwin Eggenreich betonte, die Städte lägen nicht nahe aneinander, seien keine Konkurrenten. Der Leibnitzer Helmut Leitenberger sagte, man sei schon vorher jahrelang im Austausch gewesen: „Wir können einen Zukunftsprozess erarbeiten, von dem auch andere profitieren können.“

Städte sind „Labore der Zukunft“

Der Brucker Bürgermeister Peter Koch: „Unser Städte sind bunt und wunderschön, sind Labore der Zukunft und des Wandels, etwa im innerstädtischen Handel. Da sind Herausforderungen, die wir schultern müssen und werden, dazu zählen Klimawandel, Verkehr – wir müssen mit sanfter Mobilität Motor des innerstädtischen Wohnens sein.“
Harald Bergmann, "Stadtchef" von Knittelfeld, nannte als Beispiel für die Aufwertung einer Innenstadt etwa die Ansiedelung einer Musikschule in Trofaiach oder auch eines Ärztezentrums im inneren Bereich einer Stadt. Aber: „Jeder von uns hat schon gute Dinge umgesetzt, ist aber auch mit manchem gescheitert.“ Abl pflichtete dem bei: „Das Dringlichste sind die Stadtzentren, da müssen wir Vorreiter sein. In Deutschland ist es etwa Pflicht, ein integriertes Stadtentwicklungskonzept zu erstellen.“

Stadtzentren attraktivieren

Bergmann plädierte dafür, Orts- und Stadtzentren als spezifische Raumordnungs-Kategorie auszuweisen, auf die Art könne man auch finanziell ansetzen, etwa bei Sanierungen, bei Investitionszuschüssen für Betriebsübernahmen oder der Schaffung eines eigenen Ortskerninvestitionskredits. „Das Zentrum muss so attraktiv sein, dass einer sagt, ich gehe rein, nicht raus an den Stadtrand. Es ist unser Wunsch ans Land, da in der Raumordnung eine eigene Nutzungskategorie zu kriegen“, sagte Bergmann.
Koch will die Richtlinien für die Wohnbauförderungsmittel ganz neu organisieren. Man müsse den Flächenfraß im Freiraum stoppen und die Verdichtung in Stadtkernen fördern. Da fordere man die Unterstützung des Landes ein.

Stärkung der Stadtkernzonen

Leitenberger will einen proaktiven Umgang mit Leerstand in den Städten. In Leibnitz habe man sich zum Beispiel festgelegt, dass es keine Einkaufszentren auf der grünen Wiese mehr geben werde. Eggenreich machte sich mit dem fünften der Vorschläge für eine beim Land angesiedelte Fachstelle zur Stärkung von Stadtkernzonen stark: „Hier sollten Beratung und Förderung zusammenlaufen.“ Man habe schon Termine mit Fach- und Gemeindereferenten gehabt, auch mit Landesräten. „Wir fünf können ein Paket schaffen, das man dem Land präsentieren kann“, glaubten Abl und Eggenreich.
Wesentlich sei es, Verkehrskonzepte zu haben, mit Radwegeausbau, kurzen Wegen, entwickelt werden würden alle Formen des öffentlichen Verkehrs, so Leitenberger. Seine Kommune pflege auch überregional Austausch, etwa mit Lienz in Osttirol, das ein gutes Innenstadtkonzept habe. Aber manche Dinge seien nicht eins zu eins zu übernehmen.

Quelle: APA/ORF Steiermark

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