Addendum-Pendlerstatistik
Hier pendelt es sich im Bezirk Leoben am besten ein

Ob im Auto oder im Zug: Rund 350.000 Steirerinnen und Steirer pendeln täglich für die Arbeit in eine andere Gemeinde.  | Foto: pixabay
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  • Ob im Auto oder im Zug: Rund 350.000 Steirerinnen und Steirer pendeln täglich für die Arbeit in eine andere Gemeinde.
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  • hochgeladen von Verena Riegler

Eine Addendum-Statistik zeigt: Pendler des Bezirkes Leoben zieht es in die Gemeinden Kalwang, Leoben, Niklasdorf und Traboch.

Rund 350.000 Steirerinnen und Steirer sind Pendler. Die durchschnittliche Strecke beträgt dabei 94 Kilometer pro Tag, was einen Zeitaufwand von jährlich 250 Stunden oder eineinhalb Monaten Vollzeitarbeit bedeutet. Das berichteten die Verantwortlichen der Pendlerinitiative zum 25-Jahr-Jubiläum im Vorjahr. Die Rechercheplattform "Addendum" hat unlängst eine Statistik zu genau diesem Thema veröffentlicht. Darin werden unter anderem folgende Fragen behandelt: Wie ist es um die Anzahl der Ein- und Auspendler der jeweiligen Gemeinden bestellt? Wer legt die kürzesten und längsten Strecken zurück? Wie haben sich die Zahlen in den vergangenen Jahren entwickelt und wie ist es um das öffentliche Verkehrsnetz in den einzelnen Regionen bestellt?

Auspendlergemeinde Radmer

Im absoluten Spitzenfeld findet sich die Gemeinde Radmer, wenn es um jene Gemeinden geht, in denen der Anteil der Auspendler steiermarkweit in den vergangenen Jahren am meisten gestiegen ist. Waren es 1991 noch 57,4 Prozent, die Radmer fürs Arbeiten verlassen mussten, sind es 2017 bereits 77,2 Prozent, die für die Arbeit einen Ortswechsel vollziehen mussten, wobei der Wert im Jahr 2011 bereits bei 78,5 Prozent lag. Auch der Weg, den die Radmerer auf sich nehmen, um zur Arbeit zu gelangen, zählt steiermarkweit zu den längsten: Im Durchschnitt sind es 39,6 Kilometer oder 41 Minuten pro Strecke.

Kurze Pendlerwege

Den kürzesten Pendlerweg in der gesamten Steiermark kann hingegen die Gemeinde Niklasdorf mit einer Wegzeit von 24,3 Kilometern beziehungsweise 21 Minuten aufweisen. Auch die Erwerbspendler aus den Gemeinden Proleb, Kalwang, Leoben, St. Michael und St. Stefan (jeweils 23 Minuten bei unterschiedlichen Kilometerlängen) sowie Kammern, Mautern und St. Peter-Freienstein (jeweils 25 Minuten) sind in der Liste der kürzesten Pendlerwege zu finden. Sie alle liegen unter dem österreichweiten Durchschnitt von 27 Minuten.

"Heimarbeit" in Eisenerz

Als interessant erweisen sich auch die Zahlen der „Binnenpendler“, also jener Personen, die ihre Gemeinde für ihren Arbeitsplatz nicht verlassen müssen: Unter den ersten zehn Gemeinden findet sich neben Leoben auch Eisenerz. Während es in Leoben 59,9 Prozent Binnenpendler gibt, sind es in Eisenerz 58 Prozent.
Bei der Wegzeit, die die Pendler im Bezirk Leoben auf sich nehmen, gibt es bis auf Radmer mit 41 Minuten kaum Ausreißer, jedoch weisen die Zahlen der Ein- und Auspendler große Unterschiede auf. So lässt sich feststellen, dass in den Gemeinden Kalwang, Leoben, Niklasdorf und Traboch die Zahl der Einpendler jene der Auspendler überschreitet. In Leoben stehen knapp 10.000 Einpendler den rund 4.000 Auspendlern gegenüber. Die meisten dieser Auspendler legen täglich den Weg nach Graz zurück.

Pendlerverflechtung Trofaiach-Leoben

Als eine der wichtigsten Pendlerverflechtungen in der Steiermark gilt indes der Pendlerstrom zwischen Trofaiach und Leoben: 1.806 Erwerbspendler nehmen zum Arbeiten den Weg von Trofaiach nach Leoben auf sich. Damit liegt diese Verflechtung steiermarkweit auf Platz vier der wichtigsten Pendlerverflechtungen.

Öffentliche Anbindungen

Auch wenn es immer noch Verbesserungspotenzial gibt, so kann man im Bezirk Leoben im Bezirksvergleich stolz auf das öffentliche Verkehrsnetz sein. Laut der Statistik von Addendum zeigt sich hinsichtlich der Anbindung zum öffentlichen Verkehr, dass man im Bezirk Leoben im Schnitt lediglich 1,7 Minuten verliert, wenn man auf das Auto verzichtet und mit einem öffentlichen Verkehrsmittel in das nächste regionale Zentrum gelangen möchte. Möchte man aus dem Bezirk Leoben in ein überregionales Zentrum reisen, so beträgt der Zeitverlust ebenfalls nur 3,9 Minuten, was im Steiermarkvergleich den besten Wert darstellt.


Pendlerzahlen des Bezirkes Leoben im Überblick

  • Eisenerz:
    437 Einpendler, 621 Auspendler
    durchschnittliche Wegzeit zum Arbeitsplatz: 29 Minuten
  • Kalwang:
    314 Einpendler, 246 Auspendler
    durchschnittliche Wegzeit zum Arbeitsplatz:  24 Minuten
  • Kammern:
    238 Einpendler, 544 Auspendler
    durchschnittliche Wegzeit zum Arbeitsplatz: 25 Minuten
  • Kraubath:
    173 Einpendler, 505 Auspendler
    durchschnittliche Wegzeit zum Arbeitsplatz: 28 Minuten
  • Leoben:
    9.871 Einpendler, 4.277 Auspendler
    durchschnittliche Wegzeit zum Arbeitsplatz: 24 Minuten
  • Mautern:
    336 Einpendler, 485 Auspendler
    durchschnittliche Wegzeit zum Arbeitsplatz: 25 Minuten
  • Niklasdorf:
    964 Einpendler, 845 Auspendler,
    durchschnittliche Wegzeit zum Arbeitsplatz: 21 Minuten
  • Proleb:
    101 Einpendler, 633 Auspendler
    durchschnittliche Wegzeit zum Arbeitsplatz: 23 Minuten
  • Radmer:
    12 Einpendler, 176 Auspendler
    durchschnittliche Wegzeit zum Arbeitsplatz: 41 Minuten
  • St. Michael:
    791 Einpendler, 1.136 Auspendler
    durchschnittliche Wegzeit zum Arbeitsplatz: 24 Minuten
  • St. Peter-Freienstein:
    695 Einpendler, 915 Auspendler
    durchschnittliche Wegzeit zum Arbeitsplatz: 25 Minuten
  • St. Stefan:
    160 Einpendler, 691 Auspendler
    durchschnittliche Wegzeit zum Arbeitsplatz: 24 Minuten
  • Traboch:
    689 Einpendler, 537 Auspendler
    durchschnittliche Wegzeit zum Arbeitsplatz: 26 Minuten
  • Trofaiach:
    920 Einpendler, 3.580 Auspendler
    durchschnittliche Wegzeit zum Arbeitsplatz: 26 Minuten
  • Vordernberg:
    174 Einpendler, 295 Auspendler
    durchschnittliche Wegzeit zum Arbeitsplatz: 31 Minuten
  • Wald am Schoberpaß:
    51 Einpendler, 184 Auspendler
    durchschnittliche Wegzeit zum Arbeitsplatz: 26 Minuten

Lesen Sie dazu auch den Kommentar von Wolfgang Gaube!

Ob im Auto oder im Zug: Rund 350.000 Steirerinnen und Steirer pendeln täglich für die Arbeit in eine andere Gemeinde.  | Foto: pixabay
]Diese Statistik, basierend auf der Addendum-Studie zeigt, wo im Bezirk die meisten Menschen einpendeln (grün) und wo sie auspendeln (rot). | Foto: WOCHE
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