Kein Stadtratsmandat mehr: Helga Pongratz kehrt der SPÖ den Rücken
215 Vorzugsstimmen waren umsonst. Die langjährige Trofaiacher Kommunalpolitikerin fühlt sich ausgebootet.
TROFAIACH. 215 Vorzugsstimmen hat Helga Pongratz bei der Gemeinderatswahl 2015 in Trofaiach bekommen, fast doppelt soviel wie alle anderen SPÖ-Kandidaten mit Ausnahme von Bürgermeister Mario Abl zusammen. Ein großer Vertrauensbeweis für die agile Seniorin, die seit 20 Jahren Mitglied des Gemeinderates ist. Zwei Perioden davon als Finanzstadträtin, zwei Perioden als Vizebürgermeisterin und zuletzt als Seniorenreferentin in Stadtratsfunktion.
Den Wahlerfolg für Bürgermeister Mario Abl und seinem Team mit dem Rückgewinn der absoluten Mehrheit hat Pongratz mitgetragen. Man konnte davon ausgehen, dass sie weiterhin ein Stadtratsmandat erhalten wird.
Doch Dankbarkeit gibt es anscheinend in der Politik nicht. "Leider war das SPÖ-Team in Trofaiach gegenteiliger Meinung und forderte ein Hearing der SPÖ-Bewerber für den fünften Stadtratssitz", berichtet Pongratz. Insider vermuteten ein abgekartetes Spiel. Sie hatten recht: Helga Pongratz wurde ein anderer Kandidat vorgezogen. "Man hat offensichtlich meine Kompetenz, weiterhin als Stadträtin eine starke Stimme für die ältere Generation und für Frauen zu sein, bezweifelt", erklärte Pongratz gegenüber der WOCHE. Sie hat ihrerseits die Konsequenzen gezogen: Mit dem Austritt aus der SPÖ und dem Rücktritt als geschäftsführende Obfrau des Pensionistenverbandes.
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