Weltmilchtag 2021
Mehr Wertschätzung für unsere regionale Milch

"Milchprodukte nicht ungeschaut wegwerfen!": Die Leobener Bäuerinnen und Bauern machten am Weltmilchtag 2021 darauf aufmerksam. 
Berglandmilch Leoben-Obmann Bernhard Zechner, Maria Haberl, Vorsitzende des Landwirtschaftssausschusses Bezirkskammer Leoben, Richard Judmaier, Kammerobmann Stellvertreter, Bezirksbäuerin Johanna Hafellner, Milchprinzessin Birgit Kaufmann und Kammerobmann Andreas Steinegger (v.l.) | Foto: Astrid Höbenreich-Mitteregger
  • "Milchprodukte nicht ungeschaut wegwerfen!": Die Leobener Bäuerinnen und Bauern machten am Weltmilchtag 2021 darauf aufmerksam.
    Berglandmilch Leoben-Obmann Bernhard Zechner, Maria Haberl, Vorsitzende des Landwirtschaftssausschusses Bezirkskammer Leoben, Richard Judmaier, Kammerobmann Stellvertreter, Bezirksbäuerin Johanna Hafellner, Milchprinzessin Birgit Kaufmann und Kammerobmann Andreas Steinegger (v.l.)
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Anlässlich des heutigen Weltmilchtages appellieren die Bauern des Bezirkes Leoben, verstärkt zu heimischen Milchprodukten zu greifen und „abgelaufene“ Waren nicht gleich zu entsorgen.

LEOBEN. „Zuerst sehen, riechen und schmecken und erst dann entscheiden, ob das Milchprodukt noch für den Magen oder schon für den Müll ist. Denn das Mindesthaltbarkeitsdatum ist kein Wegwerfdatum. Bei einwandfreier Verpackung und richtiger Lagerung ist beispielsweise Joghurt rund zwei Monate über das Mindesthaltbarkeitsdatum hinaus genießbar. Wenn wir daran denken, helfen wir, das unnötige Wegwerfen von Lebensmitteln zu verhindern und Ressourcen zu schonen“, appelliert Andreas Steinegger, Leobens Landwirtschaftskammerobmann, an die Konsumenten.

Lebensmittel entsorgt

Und weggeworfen wird leider genug. „Pro Kopf konsumieren wir in Österreich jährlich durchschnittlich 74,4 kg Milch, 23 kg Käse, rund sechs Kilogramm Butter und acht Kilogramm Schlagobers. Ein Großteil davon landet aber unberührt im Müll. 133 Kilogramm Lebensmittel werden unverdorben und noch genießbar pro Haushalt und Jahr entsorgt. Davon fallen rund zwölf Prozent auf Milchprodukte und Eier“, präsentierte Steinegger wenig erfreuliche Zahlen.

Mit großer Sorgfalt

„Darum ist es so wichtig, dem Konsumenten aufzuzeigen, mit welch großer Sorgfalt unsere Bauern Milchprodukte produzieren, damit verstärkt auf die Herkunft geachtet und das Produkt mehr wertgeschätzt wird“, betonte Bezirksbäuerin Johanna Hafellner. Dass die heimische Milchwirtschaft auch Umweltschutz bedeutet, darauf wies Maria Haberl, Vorsitzende des Landwirtschaftsausschusses der Bezirkskammer Leoben, hin: „Wir Menschen können das Grünland nicht selbst essen. Aber verwerten, wenn durch Rinder das Grünland veredelt wird.“ Denn: Würde man unser Grünland zu Acker machen, würde das die Klimaerwärmung zusätzlich anheizen.

Entscheidung vor dem Supermarkt-Regal

Ein weiteres wichtiges Thema bezüglich Milchprodukten sei auch das Bewusstsein der Konsumenten dafür, woher diese kommen. Ein Store-Check von günstigen Eigenmarken-Butter von Supermarktketten hat ergeben, dass die Milch aus Tschechien, Deutschland oder den Niederlanden kommt und die Butter teilweise auch in den Niederlanden hergestellt wird. „Diese Ergebnisse verdeutlichen die Negativ-Preisspirale für unsere Bauern. Die Entscheidung für oder gegen kleinere Betriebe fällt beim Einkaufen. Vor dem Supermarkt-Regal wird vom Konsumenten entschieden, ob die Betriebe zum Wachstum gezwungen werden und die kleineren aufhören müssen“, betonte Bezirksbäuerin Hafellner. Nichtregionale Billigprodukte würden Molkereien und Bauern unter großen Druck bringen.
Wie Steinegger abschließend erklärte, gibt es im Bezirk Leoben 166 Milchbauern, von denen jeder durchschnittlich 25,5 Milchkühe hält. „Es muss Sinn ergeben, was diese Bauern machen. Deshalb dürfen ihre Produkte nicht im Müll landen“, appelliert Steinegger, der gleichzeitig hofft, dass Konsumenten vermehrt zu Milchprodukten unserer heimischen Bauern greifen.

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