Institut für Familienförderung
Resilienz bei Kindern stärken

Sabine Wirnsberger, die Geschäftsführerin des Institutes für Familienförderung, gibt Einblicke, wie die Resilienz von Kindern gestärkt werden kann und zu welchen positiven Auswirkungen es dadurch kommt.  | Foto: Wirnsberger
  • Sabine Wirnsberger, die Geschäftsführerin des Institutes für Familienförderung, gibt Einblicke, wie die Resilienz von Kindern gestärkt werden kann und zu welchen positiven Auswirkungen es dadurch kommt.
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Resiliente Kinder können auch als Erwachsene von diesen Eigenschaften profitieren.

Kinder wachsen heute in einer Gesellschaft auf, die ständigen Veränderungen unterworfen ist. Sie müssen sich auf ein Leben einstellen, das ein hohes Maß an Selbstvertrauen, Selbstsicherheit, Entscheidungsfreude und Flexibilität verlangt. Elterliche Trennung, Scheidung und Wiederheirat führen zu strukturellen Veränderungen im Familiensystem und stellen ebenso wie Armut, Arbeitslosigkeit der Eltern, Migration oder außergewöhnliche Situationen wie die Corona-Pandemie eine große Belastung für die Kinder dar. Aber auch Übergänge, wie die von der Familie in den Kindergarten und vom Kindergarten in die Schule, gilt es erfolgreich zu bewältigen. Aus diesem Grund ist es umso wichtiger, die Resilienz bei Kindern zu stärken.

Bezugsperson als Schlüsselfaktor

"Der Hauptfaktor für Resilienz liegt in dem Vorhandensein einer emotionalen Bindung zu mindestens einer festen Bezugsperson. Diese stärkt Vertrauen, Selbstwirksamkeit und Selbstständigkeit, aber auch die Fähigkeit, um Hilfe zu bitten", erklärt Sabine Wirnsberger, die Geschäftsführerin des Institutes für Familienförderung. Die Expertin erklärt weiter: "Resiliente Kinder weisen eine durchschnittliche Intelligenz und ein positives Temperament auf und verfügen über gute sprachliche Fähigkeiten. Dies sorgt für mehr soziale Zuwendung nicht nur von den Bezugspersonen. Finden Kinder auch außerhalb der Familie Unterstützung, entsteht ein positives Bild ihrer Umwelt. Sie werden leistungsmotivierter und entwickeln meist eine realistische Zukunftsperspektive."

Wertvolle Beziehungen

Die Resilienz von Kindern und Erwachsenen unterscheide sich übrigens nicht: "Wer als Kind resiliente Eigenschaften entwickelt, kann sich genau diese im späteren Leben zu Nutze machen. Allerdings entwickeln Kinder ihre innere Widerstandskraft zum Großteil im Zusammenspiel mit Erwachsenen. Sie brauchen eine feste Bezugsperson, die Wertschätzung und Verständnis entgegenbringt. Doch auch der Kontakt mit Gleichaltrigen und Beziehung zu Erziehenden stärken die Resilienz", betont Sabine Wirnsberger.

Maßnahmen zur Stärkung

Die Resilienz bei Kindern wird unter anderem gestärkt, wenn:

  • Kinder von früh an in wichtige Entscheidungsprozesse eingebunden werden. So können sie ein Gefühl entwickeln, selbstwirksam zu sein und Kontrolle über ihr eigenes Leben zu haben.
  • Kindern realisierbare, kleine Verantwortlichkeiten übertragen werden. Dadurch gewinnen sie Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten und lernen, selbstbestimmt zu handeln.
  • Kinder schon früh vermittelt bekommen, dass sie sich mit Problemen an ihre Eltern oder andere Bezugspersonen wenden können. Dadurch wird ihnen die Grundeinstellung vermittelt, sich in Problemsituationen um soziale Unterstützung zu bemühen.
  • Kinder frühzeitig lernen, sich auf ihre Stärken zu besinnen sowie das Positive an sich selbst und an belastenden Situationen zu sehen. So werden sie sich von Problemen weniger verunsichern lassen und somit weniger Stress erfahren.
  • Kinder erleben, dass nahe Bezugspersonen Erholung, Entspannung und Ruhepausen als Maßnahme einsetzen, um mit eigenen Anforderungen besser umgehen zu können Kinder kernen dadurch diese Maßnahme auch für sich zu nutzen.
  • An Kinder Anforderungen gestellt werden, die von ihnen auch bewältigt werden können. Dadurch können sie Erfolgserlebnisse sowie ein Gefühl eigener Kompetenz erfahren.
  • Wenn Kinder sehen, dass man sich mit Problemen bewusst auseinander setzen kann und sich Konflikte gemeinsam lösen lassen. Dadurch lernen sie, nach Lösungen zu suchen und Problemen nicht auszuweichen.
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