Der Umweltbotschafter
Rettet den Schmetterling

Seltene Beobachtung im heimischen Wald. Ein Weibchen des Grossen Eisvogels.
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  • Seltene Beobachtung im heimischen Wald. Ein Weibchen des Grossen Eisvogels.
  • hochgeladen von Sonja Hochfellner

Von Jung bis Alt freut sich jeder, wenn er einen bunten Schmetterling sieht. Tatsächlich aber gehören Schmetterlinge zu den gefährdetsten Tierarten unseres Planeten. Das Verschwinden von Arten ist besorgniserregend und hat viele Gründe. Dabei zeigt uns gerade der Schmetterling durch sein Verschwinden, dass etwas nicht stimmt.

Bioindikator

Schmetterlinge gehören zu jenen Insekten, die extrem auf Umweltveränderungen reagieren. Sie sind hochempfindlich, standorttreu und an ihren Lebensraum angepasst. Verändern sich diese Parameter zu stark wandern sie ab. Manche Arten verschwinden sogar komplett, weil sie die nötige Grundlage nicht mehr haben. Damit sind Schmetterlinge die Bioindikatoren schlechthin und wichtige Anzeiger für den Zustand des Ökosystems.

Verschwunden

Tagfalter sind vor allem durch die Grünlandbewirtschaftung, Verbauung und vor allem Pestizide bedroht. Nachtfalter durch Lichtverschmutzung. Ungefähr 4/5 der Fläche Österreichs wird von Menschenhand bewirtschaftet. 90% aller Tagfalterarten benötigen Wiesen und freie Flächen um zu überleben. Eine Einschränkung oder Verzicht von Pestiziden kann nur empfohlen werden, um die Insektenwelt in ihrer Vielfältigkeit erhalten zu können.

Österreich

Mit knapp 4100 Falterarten steht Österreich als schmetterlingsreiches Land gut da. 78 unterschiedliche Familien, hauptsächlich Tagfalter wie etwa die Ritterfalter, Dickkopffalter, Weißlinge, Edelfalter und einige mehr finden sich unter den in heimischen Gefilden vorkommenden Arten. Die traurige Realität ist aber, knapp die Hälfte von 298 Tagfalterarten, ist bereits bedroht. Eine negative Entwicklung die ein Umdenken erfordert.

Bedeutung

Zur Faszination dieser geflügelten Lebewesen gehört auch ihre geschichtliche Bedeutung. Zur Zeit der Antike war der Schmetterling das Sinnbild der Wiedergeburt und der Unsterblichkeit und im Christentum gilt er bis heute als Symbol der Auferstehung. Durch seine Verpuppung und das Schlüpfen aus dem Kokon, symbolisiert er alles was Menschen mit der Wiedergeburt verbinden.

Was tun?

Einiges kann man tun um den Schmetterlingen und Insekten allgemein ihren Lebensraum angenehmer zu gestalten:

  • Aktive Gartennutzung
  • Sträucher und Blumen anpflanzen
  • Vielfältgiges Angebot (keine Monokultur)
  • Wiesen länger stehen lassen
  • „Wilde Ecken“ im Garten zulassen
  • Auf Pestizide verzichten (!)

Der Schmetterling muss eine reale „Wiedergeburt“ erleben und seinen Lebensraum zurückbekommen. Es ist unsere Pflicht diesen einzigartigen Lebewesen zurückzugeben was wir ihnen genommen haben. Damit wir uns auch in Zukunft noch an den bunten Gesellen erfreuen können.

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