Scharfe Handwerkskunst
WOCHE-Serie GenussReich: Messermacher aus Leidenschaft.
Vorsichtig zieht Christian Böhm die glühende Klinge aus dem Ofen. Nur wenige Sekunden bleiben beim Härten Zeit um Korrekturen vorzunehmen. Hier ist Präzision gefragt.
Aus Leidenschaft zum Autodidakt
Der Messermacher hat bereits vor vielen Jahren seine große Leidenschaft zum Beruf gemacht. „Beim Jausnen in einer Hütte hatte ich kein ordentliches Messer dabei und habe mir einfach eines gebastelt. Daraus entstand schließlich der Wunsch auf professionellem Weg ein hochwertiges Messer zu machen“, erzählt Böhm. Da es keinen Lehrberuf und kaum Bücher zum Thema Messermachen gab, brachte sich Böhm alles selbst bei.
Maßanfertigung
In seiner Werkstatt in Niklasdorf können Kunden, nach ihren eigenen Wünschen, Messer bestellen. Dabei werden zunächst die Anforderungen an das Werkzeug besprochen. Die Palette reicht hier vom klassischen Küchenmesser über das praktikable Taschenmesser bis hin zum Jagdmesser. Böhm verwendet ausschließlich heimischen Stahl und mit Vorliebe den wundervoll gemusterten Damaststahl. Daraus schmiedet er den Rohling und fertigt ihn zur Klinge. Der Griff des Messers besteht aus Holz oder Horn und wird verklebt sowie vernietet. Die Lederscheide, meist aus Rindsleder, passt Böhm dem Messer genauestens an. Vier Tage später ist das Messer ein echtes Unikat. Seine Kunstwerke können bei der internationalen Messerausstellung in Eisenerz, am 20. Mai, bewundert werden.
Brauchtum
Ein Messer ist in vielen Kulturkreisen kein reines Werkzeug, sondern auch etwas Wertvolles, das über Generationen weitergegeben wird.
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